Nach Diebstahl eines Massagesessels aus dem Juliusspital wollten die VR-Bank Bad Kissingen und das Möbelhaus Angermüller helfen. Jetzt gibt es drei Sessel in den Altenheimen.
Es war ein Schock für die die Bewohner und das Team des Juliusspitals. Ausgerechnet kurz vor Weihnachten hatten bisher Unbekannte den beliebten Massagesessel aus dem Gemeinschaftsraum des Hauses gestohlen. Obwohl das Verschwinden unerklärbar blieb, weil eigentlich niemand ungesehen ins Haus kommt, blieb das Geschenk des Helfervereins Juliusspital im Wert von rund 4500 Euro unauffindbar. Nach der Veröffentlichung des Diebstahls in der Zeitung meldeten sich Vertreter der VR-Bank Bad Kissingen und des Möbelhauses Angermüller bei Heimleiterin Dagmar Schirling. Jetzt hat das Juliusspital zwei Massagesessel, und die Bewohner des benachbarten Seniorenzentrums St. Elisabeth freuen sich auch über einen. "Manchmal wird aus etwas Schlechten etwas Gutes", sagte Marco Schäfer, Vorstand der Carl-von-Heß-Sozialstiftung, dem Träger beider Häuser bei der offiziellen Übergabe der Sessel.
Auf große Resonanz gestoßen
Der Diebstahl muss von langer Hand geplant gewesen sein, meinte Marco Schäfer. Leider habe die Veröffentlichung in der Zeitung keinen Erfolg gebracht, dafür sei die Resonanz so groß gewesen, dass nun drei Massagesessel zur Verfügung stehen und einer davon im Seniorenzentrum St. Elisabeth aufgestellt werden konnte. An dessen Leiterin, Renate Schiefer, gewandt sagte der Vorstand: "Ich kann Ihnen versprechen, dass er großen Anklang finden wird."
Sie sei sehr angenehm überrascht gewesen, als sie ein, zwei Tage nach der Veröffentlichung des Diebstahls einen Anruf von der VR-Bank Bad Kissingen bekommen hat, sagte Dagmar Schirling. Dabei hieß es, dass das Juliusspital einen neuen Sessel bekommt und auch noch ein wenig Geld übrig sei. Es wäre doch super, wenn das Seniorenzentrum einen zweiten Sessel bekommen könnte, lautete die Lösung und das habe dann auch geklappt. Im Seniorenzentrum gab es bis dato so etwas noch nicht, sagte die Leiterin des Hauses, Renate Schiefer. Sie und Dagmar Schirling bedankten sich herzlich bei den Spendern.
Wer tut so was?
Diesen Dank nahm Vorstand Roland Knoll für die Kunden und Mitglieder der VR-Bank Bad Kissingen entgegen. Denn ohne die Vielzahl derer wäre so eine Spende nicht möglich. "Als ich den Artikel gelesen habe, war ich geschockt, wie Menschen so etwas tun können", sagte er. "Man kann so etwas gar nicht glauben." An das Personal der beiden Altenheime gewandt, betonte Roland Knoll: "Was Sie tun, ist viel mehr wert als so ein Massagestuhl."
Durch den Diebstahl sei den Bewohnern ein Highlight genommen, das sie gerne genutzt hatten. Die Bank habe nun versucht, den Verlust mit einem neuen Massagestuhl ein Stück weit zu kompensieren, weil dieser den Bewohnern Lebensfreude bringt. "Das wollten wir damit erreichen." Das komme sehr gut an, meinte Marco Schäfer. Dagmar Schirling bestätigte, dass dies sehr gut gelungen sei. Über die Spende freuten sich auch die Vorsitzende des Helfervereins Juliusspital, Andrea Ziska, und die Vorsitzende des Freundes- und Unterstützerkreises St. Elisabeth, Britta Bildhauer.
Wolfgang Blümlein gehört zu den Bewohnern im Juliusspital, die den gestohlenen Sessel schmerzlich vermisst haben. Er testete jetzt den neuen und kam zu dem Schluss: "Das tut gut." Die Massagesessel im Wert von je 4500 Euro sind bewusst so ausgesucht, dass sie keine komplizierte Bedienung haben. Es gibt nur einen Schalter, der die Rückenmassage-Funktion an- und ausschaltet. Das Seniorenzentrum St. Elisabeth hat sich jetzt auch eine besondere Liege zum Entspannen angeschafft. Dagmar Schirling informierte noch, dass das Möbelhaus Angermüller ebenfalls nach der Veröffentlichung des Diebstahls angerufen hatte und einen weiteren Sessel spendieren wird. Der soll im Snoezelen-Raum des Juliusspitals aufgestellt werden.