Bauschutt sorgt für Disput im Münnerstädter Stadtrat

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Bürgermeister Helmut Blank sah sich letzte Woche den Bauschutt vor Ort an. Am Montag kochte das Theme im Stadtrat kurz hoch. Heike Beudert
Bürgermeister Helmut Blank sah sich letzte Woche den Bauschutt vor Ort an. Am Montag kochte das Theme im Stadtrat kurz hoch. Heike Beudert

Bürgermeister Helmut Blank ließ eine Erklärung von Stadträtin Rita Schmitt bezüglich gelagerten Bauschutts unter Anfragen nicht zu.

Nachdem fast alle öffentlichen Tagesordnungspunkte bei der jüngsten Stadtratssitzung sehr sachlich und konstruktiv abgearbeitet waren, gab es unter "Anfragen" doch noch einen Disput. Stadträtin Rita Schmitt (Forum aktiv) wollte auf einen Zeitungsbericht bezüglich gelagerten Bauschutts eingehen und dazu eine Presseerklärung verlesen. Die Sache sei ganz anders, sagte sie. "Das ist eine Privatangelegenheit, wir sind unter öffentlichen Anfragen", sagte der Bürgermeister. "Wollen Sie mir das Wort verbieten?, wollte Rita Schmitt wissen,. "Ja", lautete die Antwort des Bürgermeisters, was die Stadträtin allerdings nicht davon abhielt weiter zu machen.

Umweltreferent Klaus Schebler (Neue Wege) sei mit einem städtischen Fahrzeug auf ihre Grundstück gefahren, das sei seine städtische Angelegenheit, keine private. Doch Helmut Blank blieb dabei. Die Vorgänge um den Bauschutt und die Berichterstattung darüber habe in ihrer Familie für Entsetzen gesorgt, erklärte Rita Schmitt. Deshalb werde die Annahme von Grüngut, die jeden zweiten Samstag von ihrer Familie am Münnerstädter Bauhof angeboten wird, gekündigt. Das sei Sache des Landkreises, hieß es, dort müsse sie kündigen. "Das ist eine Privatangelegenheit, das hat im Stadtrat nichts zu suchen", machte Helmut Blank noch einmal deutlich. Das könne Rita Schmitt auch schriftlich haben. Damit war die Angelegenheit erst einmal erledigt.

In der Erklärung, die Rita Schmitt verlesen wollte, beklagt sie, dass die Stadt bzw. der Bürgermeister nur noch über Dritte mit den Sonnenhofbesitzern kommuniziere. Besitzer und Pächter könnten nun losen, wer gemeint ist. "Nach der Besichtigungstour und dem Absetzen des Landratsamt-Mitarbeiters in der letzten Woche am Sonnenhof fuhr das städtische Fahrzeug mitsamt Herrn Schebler ohne ein Wort der Erklärung wieder vom Hof. Wohl um die Presse zu informieren, die das Ganze heute in ihrem Presseartikel als Müllentsorgung dargestellt hat", so Rita Schmitt. Gegenüber der Zeitung hatte sie angegeben, dass der Bauschutt, der nahe ihres Hofes auf städtischem Grund abgeladen worden ist, nur zwischenzeitlich dort gelagert werden sollte. Die Stadt war durch einen Anruf auf den Haufen aufmerksam gemacht worden, Bürgermeister Helmut Blank und Umweltreferent Klaus Schebler haben daraufhin das Landratsamt eingeschaltet, das in solchen Fällen zuständig ist.

Das bezeichnet Rita Schmitt als "hinterhältige Vorgehensweise", es habe weder ein Gespräch stattgefunden noch habe es eine schriftliche Aufforderung zur Klärung der Angelegenheit gegeben. Statt dessen sei gleich ein Mitarbeiter des Landratsamtes zu den "Deliktstätten" gefahren worden. Zu den im Presseartikel erwähnten gelagerten Reifen, betont Rita Schmitt, dass diese beim Abbau des Maibaums immer als Puffer verwendet werden. Der Maibaum selbst hänge seit vielen Jahren in ihrer Scheune, zum Umlegen werde der Schlepper der Familie benutzt. "Ob uns Nachbarschaftshilfe und das Einbringen in die Dorfgemeinschaft in Zukunft überhaupt noch möglich sein wird angesichts dieser denkwürdigen Kontrollen, die scheinbar mutwillig gegen uns durchgeführt werden, müssen wir jetzt wohl überdenken", so Rita Schmitt.

"Man muss das differenzieren", sagt Helmut Blank dazu. "Das hat nichts mit unterschiedlichen politischen Ansichten zu tun." Den gelagerten Bauschutt sehe man ja schon von der Straße aus. Die Presse habe er dazu gerufen, weil es die seltsame Angewohnheit gebe, dass dort, wo bereits etwas liegt, ganz schnell noch etwas hinzu komme. Das sollte durch den Zeitungsbericht verhindert werden, so der Bürgermeister. Erst ein Schwarzbau, dann ein Streit um das Parken auf einem Behindertenparkplatz und nun noch der Bauschutt - das könne Rita Schmitt leicht auf die Schiene schieben: "Der Blank mag mich nicht", so der Bürgermeister. Aber: "In dem Moment, wo es sich um ein städtisches Grundstück handelt, bin ich verpflichtet einzugreifen", betont er. Eine Anzeige seitens der Stadt sei auch nicht erfolgt. Man werde eine Lösung finden. "Wir kriegen das hin", ist er überzeugt.