Bürgermeister Helmut Blank bestätigt, dass für die Kernstadt keine Neuausweisungen vorgesehen sind. Blank verweist auf münnerstadtnahe freie Grundstücke im Neubaugebiet Malbe in Althausen und im kürzlich erschlossenen Wohngebiet Langgutsberg IV. Neue Bauplätze wird es ab 2020 auch in Reichenbach geben.
Seit zehn Jahren existiere bereits ein Stadtratsbeschluss, dass in der Kernstadt die Belebung der Altstadt Vorrang habe, erläutert Blank. Das soll künftig noch forciert werden durch ein Förderprogramm "Innen statt Außen". Es gebe Bestrebungen, dass der Stadtrat sich für dieses Programm entscheidet. Damit würde der Erwerb von Eigentum in der Innenstadt attraktiver gemacht, so Blank; Neuausweisungen von Baugebieten würden dann aber noch schwieriger, meint Blank. Der Stadtrat sehe in dem Programm darin eine Chance für die Innenstadt. Denn bislang waren nach persönlicher Auffassung Blanks die Bemühungen noch nicht mit dem gewünschten Erfolg gekrönt. Als Beispiel nennt er die Grube.
Ausweichen aufs Umland
So kommt es, dass Bauwillige aufs Umland ausweichen. "Die Gemeinden agieren unheitlich", sagt Blank. Trotz hohem Flächenverbrauch würde dort oftmals neues Bauland ausgewiesen. Er nennt die Nachbargemeinden Burglauer, Niederlauer oder Bad Bocklet. Wer flächensparend agiere, sei im Nachteil.
Flächenschonend verhält sich die Stadt allerdings bislang nur in der Kernstadt. Helmut Blank verweist darauf, dass in den Ortsteilen neue Bauplätze entstanden seien, beispielsweise in Althausen, in Reichenbach oder Großwenkheim.
Wenn in der Kernstadt kein neues Bauland ausgewiesen werden soll, müsse man versuchen, einen Ausgleich auf den Ortsteilen zu schaffen, so Blanks Argument. 2020 soll deshalb in Burghausen wieder ein Baugebiet erweitert werden.
Helmut Blank ist zudem der Überzeugung, dass auch private Bauplätze in der Kernstadt zum Verkauf stünden, wenn von den Interessenten Preise, wie sie im Umland üblich sind, akzeptiert würden.
Ob die geplante Grundsteuer C ein Mittel dazu ist, dass bebaubare private Grundstücke schneller verkauft werden, bezweifelt Helmut Blank jedoch. Wichtiger wäre seiner Meinung nach, unbebaute, erschlossene Grundstücke auch in die Gebühren für Kanal und Wasser einzubeziehen. Denn die Stadt halte für die Grundstücke Leitungen parat, die genauso kaputt gingen wie bei bebauten Flächen.
Private Bauplätze, die nicht bebaut und ohne für die Stadt erkennbare Bauabsicht sind, gibt es aber nicht nur in der Kernstadt, sondern vor allem auch in den Ortsteilen reichlich. Insgesamt nennt die Stadtverwaltung 47 solcher Grundstücke . Besonders viele Flächen werden für Reichenbach (14), den Langgutsberg II in Großwenkheim (12), in Brünn (8) sowie in Seubrigshausen (5) genannt.
In Wermerichshausen, Windheim, und Seubrigshausen gibt es weitere unbebaute, aber erschlossene Grundstücke sowohl in städtischer, als auch in privater Hand.