Mit Eva Smirnova in südliche Gefilde

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Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
 
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
 
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
Eva Smirnova bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal. Foto: Peter Klopf
 

Eva Smirnova widmete sich in ihrer Klaviersoirée unbekannteren Werken von spanischen Komponisten. Beim Publikum im Rossini-Saal kam das gut an.

Wenn die Bad Kissinger Pianistin Eva Smirnova am Flügel sitzt, hat man das Gefühl, sie vergisst Raum und Zeit, spielt nur für sich und geht in ihrer Musik ganz auf. Doch der Zuhörer kommt dadurch nicht zu kurz. Im Gegenteil: Bei ihrer Klaviersoirée im Rossini-Saal des Regentenbaues überzeugt sie mit leidenschaftlichen Interpretationen. Ihre Hände fliegen über die Klaviatur, punktgenau und akkurat setzt sie die Ideen der Komponisten um.

Smirnova ist eine feste Größe im Musikleben von Bad Kissingen. Während ihres Studiums am Staatlichen Konservatorium ihrer Geburtsstadt Leningrad nahm Eva Smirnova mit Auszeichnung am Chopin-Wettbewerb in Warschau teil. In ihrer Heimat gab sie als Solistin der Leningrader Philharmoniker und anderer renommierter Orchester Konzerte. Sie war viele Jahre lang Mitglied des Künstlerischen Rates der Leningrader Kammerphilharmonie. Durch die Öffnung des Eisernen Vorhangs wurden der Künstlerin Auftritte im Westen ermöglicht.

Bei der jetzigen Klaviersoirée hatte sie sich unbekannter Werke spanischer Komponisten wie Enrique Granados, Isaac Albéniz und Manuel de Falla gewidmet. "Ich bin experimentierfreudig. Was nicht so oft gespielt wird, interessiert mich. Das ist natürlich für einen Pianisten viel Arbeit", sagte Eva Smirnova. Zwei Jahre habe sie für die Vorbereitung gebraucht. Das ist verständlich, denn die interpretierte Konzertliteratur glänzte von Schwierigkeitsgraden auf höchstem Niveau.

So wie die Komposition "Goyescas" von Enrique Granados. Der Zyklus aus sechs Stücken entstand 1909 bis 1911. Der komplizierte Notentext erfordert häufig drei Systeme. Da der Rhythmus eine untergeordnete Rolle spielt, treten figurative Elemente in den Vordergrund. Neben Manuel de Fallas berühmtem "Feuertanz" waren auch folkloristische Städte- und Landschaftsportraits von Isaac Albéniz Teil des Konzertes. Die "Suite española op. 47" aus dem Jahre 1886 zum Beispiel. Sie stellt eine Hommage von Albéniz an bekannte Regionen und Städte seines Heimatlandes Spanien dar: Granada, Cataluña, Sevilla, Cádiz, Asturias, Aragón, Castilla und Cuba. Eva Smirnova stellte daraus die Hafenstadt Cádiz vor.

Die Pianistin widmete sich auch Leopold Godowskys (1878 - 1938) Bearbeitung von Melodien aus der Oper "Carmen", ursprünglich von George Bizet. Sie ließ eine Carmen erstehen, eine feurige Zigeunerin, der Männer nur Mittel zum Zweck waren. Dem Publikum gefiel der Auslug in südlichere Gefilde: Zwei Zugaben musste Smirnova geben, bevor sie nach begeistertem Applaus mit fünf Blumensträußen die Bühne verlassen konnte.