Der Finanzausschuss hat sich für den Umbau des Kliegl-Kindergartens ausgesprochen - allerdings in abgespeckter Form. Die Kosten betragen voraussichtlich 440 000 Euro. Zudem wird es neue Krippen- und Hortplätze geben.
Schon seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, wie der Kliegl-Kindergarten umgestaltet wird. Bis vor Kurzem war eine Generalsanierung geplant. Doch die wäre mit Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro zu teuer gewesen. Dennoch wird mit der Neugestaltung die Einrichtung einer Kinderkrippe ermöglicht.
"Eine Krippe hätte vor zwei Jahren schon voll werden können", sagt Manuela Sauer, Leiterin des Kliegl-Kindergartens.
Die Plätze seien dringend notwendig. "Der Bedarf für die Innenstadt ist sehr groß", sagt Sauer. 15 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren sollen in der Krippe aufgenommen werden. Eventuell schon im September. Aber das glaubt Manuela Sauer erst, wenn der Bau tatsächlich beginnt. "Sie planen ja schon seit Jahren", begründet Sauer.
Der Umbau Die Kinderkrippe soll in den alten Räumlichkeiten des Kliegl-Hortes entstehen, der in die neuen Gebäude am Sinnberg umgezogen ist. Von den alten Räumen werden bereits ein Büro, die Küche, der Speisesaal und ein Turnraum genutzt. Für Krippenkinder sind zusätzlich ein Gruppenraum, ein Schlafraum sowie ein großer Waschraum mit Kleinkindertoiletten geplant.
Der Brandschutz erfordert außerdem einen zweiten Fluchtweg. Dieser wird mit dem Bau einer weiteren Treppe an der Rückseite des Gebäudes verwirklicht. Zudem wird das Erdgeschoss barrierefrei.
Neue Mitarbeiter, neue Plätze Für die Einrichtung der Kinderkrippe braucht es weiteres Personal. "Ich gehe von zwei bis drei Stellen aus", sagt Manuela Sauer.
Die Neuen sollen sowohl in der Krippe als auch im Kindergarten eingesetzt werden. Die ein oder andere Erzieherin, die bisher im Kindergarten tätig war, wird also zur Krippe wechseln. "Es ist mir wichtig, dass jemand vom bestehenden Personal dabei ist, damit unsere pädagogischen Ansätze verwirklicht werden", erläutert Sauer.
Dem Kinderhort am Sinnberg wurde eine Kapazität von 42 Kindern zugesprochen. Bisher wurden 31 Kinder im Hort betreut.
"Der Bedarf ist höher, als das, was zu Verfügung steht", sagte dazu Stefanie Strunk, zuständige Sachbearbeiterin für Kindergärten.
Lieber großzügig kalkulieren Die Kosten für den Umbau des Kindergartens belaufen sich auf rund 440 000 Euro. Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) mahnte jedoch im Finanzausschuss: "Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten am Ende steigen." Die
Ungenauigkeit bei der Kostenschätzung könne bis zu 30 Prozent betragen. "Ein Altbau ist immer ein Überraschungsfall", ergänzte Blankenburg.