Ob die Maßnahme am Gewerbegebiet Mangelsfeld etwas bringt, wird sich erst nach und nach zeigen.
Die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der Einfahrt zum Gewerbegebiet Mangelsfeld gestalten sich schwierig. Weil immer noch zu schnell gefahren wird, ist eine weitere Schikane eingebaut worden. Der Übergang für Fußgänger wird erst nach einer Testphase festgelegt.
Die Umrisse sind markiert, aber jetzt ist Handarbeit gefragt.
Aus einer viereckigen Büchse lässt der Mann in Orange zähflüssiges Gelb langsam auf den vorgezeichneten Kreis fließen. Die Farbe wird gebunden und angetrocknet markiert sie einen ersten Teil der äußeren Fahrbahnbegrenzung des Kreisels. "Gelb geht über weiß" erklärt Steffen Zehe in Hinblick auf die zunächst noch verwirrende weiße und gelbe Zeichnung auf der Straße und blickt über die nebligen Saalewiesen: "Sonne wäre
mir lieber, aber bis der angekündigte Regen kommt, sind wir fertig". Auch bei feuchtem Wetter trocknet die Farbe in 30 Minuten, "aber Regen können wir nicht brauchen", meint der Baustellenleiter der Straßenmeisterei Hammelburg.
Der Einbau des provisorischen Kreisels bei laufendem Verkehr verlangt exakte Vorbereitung und ein Schritt für Schritt abgestimmtes Vorgehen.
"Mit sechs Baustellenfahrzeugen sind wir vor Ort, erklärt der Straßenmeister den geplanten Ablauf. Am frühen Morgen haben wir die Beschilderung angebracht und den kleinen Fahrbahnteiler in der Mangelsfeldausfahrt fixiert. Jetzt werden wir abschnittsweise markieren, dann kommt der innere Kreisel und zuletzt die zweite Insel. Am Nachmittag wollen wir fertig sein, den Fußgänger Überweg markieren wir dann morgen.
Da hatte er allerdings noch nicht mit der Unvernunft einiger Verkehrsteilnehmer gerechnet.
Bevor etwas passiert ...
"Das passt bis jetzt alles gut" bestätigt Matthias Wacker, Abteilungsleiter des staatlichen Bauamts Schweinfurt, die Vorgehensweise. Wacker hatte im Winter der Marktgemeinde vorgeschlagen, den durch die neuen Arbeitsplätze bei L&S zunehmenden Verkehr an der Ausfahrt Mangelsfeld zur Staatsstraße 2292, mit
Fahrbahnteiler und angedeutetem Kreisel zu beruhigen. Damit soll versucht werden, die Geschwindigkeit der Autofahrer am Ortseingang von Großenbrach zu verlangsamen und Fußgängern und Radfahrern ein gefahrloseres Überqueren der Ortsverbindungsstraße zu ermöglichen.
Andreas Sandwall hofft, dass die Bauarbeiten planmäßig in einigen Stunden fertig werden, damit der Verkehr wieder ungehindert fließen kann. Im Gemeinderat hatte der 2.
Bürgermeister des Marktes
Bad Bocklet dafür geworben, dass die Gefahrenstelle durch den Vorschlag von Matthias Wacker beseitigt wird, "bevor etwas passiert", wie er damals formulierte.
Ein Jahr lang soll das für die Gemeinde kostenlose Provisorium getestet werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann dann entschieden werden, ob aus dem Provisorium ein echter, dauerhafter Kreisel wird.
Gemeinde, Straßenbauamt und Polizei werden gemeinsam die Ergebnisse beurteilen, bestätigt Hauptkommissar Olaf Gräf, der Verkehrsexperte der Polizei Bad Kissingen. Er schildert die knifflige Baustelle bei laufendem Verkehr wie eine Operation am offenen Herzen. Die Beschilderung mit den Warnhinweisen auf die Baustelle, die dafür sorgen soll, dass sich der Verkehr auf die Situation einstellen kann, hat er überprüft, aber es zeigt sich, dass sich nicht alle
Verkehrsteilnehmer daran halten. Nach Freigabe der Straße stellt man fest, dass nach dem Ortsende von Großenbrach die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht genügend beachtet und zu schnell in den Kreisel hineingefahren wird. Die Expertenrunde war sich einig, noch einen kleinen Schwenk einzubauen, was bei dem Provisorium mit den mobilen Elementen kein Problem darstellt, allerdings dazu führt, dass die Querungshilfe für die Fußgänger zunächst nicht gebaut
werden kann. Matthias Wacker: "Sobald sich der Verkehr eingespielt hat, werden wir zusammen mit dem Markt und der Polizei einen Ortstermin machen, um die Fußgängerquerung einzurichten".