Die DBK-Fraktion bemängelte, dass bei der Stadt Bad Kissingen keine Gärtner mehr ausgebildet werden. Die Stadt sieht das entspannter. Eine Meinung dazu hat auch Saale-Zeitungs Reporter Johannes Schlereth.
Noch fehlen der Stadt keine Gärtner. Freie Stellen möchte die Verwaltung über den Arbeitsmarkt besetzen. Der ist jedoch ziemlich leergefegt. Bad Kissingen muss deshalb aktiv werden. Und das unabhängig davon, ob die Landesgartenschau in zehn Jahren in die Kurstadt an der Saale kommt. Alles andere könnte sich als Spiel auf die Bank entpuppen. Denn wie sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt entwickelt, ist de facto unberechenbar.
Eine Tendenz lässt sich aber feststellen: Es gibt einen Fachkräftemangel. Dass sich das zeitnah ändert, ist nicht absehbar. Um nicht zu einer ständigen Nachkontroll-Institution zu werden - etwa wenn große Teile des Garten- und Landschaftsbaus an externe Firmen ausgelagert werden - sollte die Stadt Bad Kissingen Fachpersonal selbst ausbilden. Das erspart Ärger mit unsauber arbeitenden Firmen. Mit eigenen Mitarbeitern sind kurze Wege sichergestellt.
Dass die Herangehensweise funktioniert, zeigt sich am Beispiel Schweinfurts. Die beiden verliehenen Staats-Ehren-Preise des Freistaats sind als Kompass für junge Menschen zu sehen, die eine attraktive Stelle suchen. Der Preis lässt sich in diesem Zuge als Anreiz sehen, sich zu engagieren, um die Zukunft des eigenen Betriebs zu sichern.
Es müsste ja nicht mal eine im jährlichen Turnus beginnende Ausbildung sein. Vielleicht reicht es aus, alle zwei oder drei Jahre eine kleine Kohorte mit der Ausbildung starten zu lassen. Außerdem lassen sich Synergien nutzen: etwa mit der Staatsbad GmbH. Der Vorteil daraus: Die Azubis erhalten Einblicke ins Tun des Partners. Das schafft Zusammenhalt zwischen Staatsbad und Stadt sowie einen Wissenstransfer. Für die städtischen Bäder überlegt die Stadt ja schließlich auch einen ähnlichen Weg zu beschreiten - warum also nicht auch im Garten- und Landschaftsbau?