Wie geht es zum Stichtag weiter? "Mit Blick auf die insgesamt hohe Impfquote im Helios St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen und der Helios OrthoClinic Hammelburg sind wir zuversichtlich, unsere Patientinnen und Patienten auch ab Mitte März in vollem Umfang und qualitativ hochwertig versorgen zu können", sagt Kuhn.
Hoffnung auf Totimpfstoff
Auch im Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt ist die Impfquote unter den Beschäftigten hoch. 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien geimpft, berichtet Unternehmenssprecher Veit Oertel. "Wir sind zuversichtlich, vor allem durch die Möglichkeiten des Totimpfstoffes noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einer Immunisierung zu überzeugen", erklärt er.
Man berücksichtige mit Blick auf Mitte März alle Optionen. Das konkrete Vorgehen könne man aber erst dann festlegen, "wenn seitens der Behörden klar ist, wie in welchen Fällen zu verfahren sein wird".
Im Bad Kissinger Helios St. Elisabeth-Krankenhaus und dem Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus liegt die Impfquote unter den Beschäftigten bei rund 90 Prozent. Aber nicht nur Krankenhäuser sind von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die Mitte März in Kraft tritt, betroffen. Wie sieht es in anderen Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens aus?
Margit Schmaus, Kreisgeschäftsführerin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), erklärt, dass im Kreisverband Bad Kissingen aktuell nur fünf Prozent der Vollbeschäftigten nicht geimpft oder genesen seien. Darunter befänden sich auch Personen, die aufgrund medizinischer Kontraindikationen und gemäß ärztlicher Empfehlung derzeit (noch) nicht geimpft seien.
Impfpflicht ohne Effekt
"Wir gehen davon aus, dass eine Impfpflicht auch die Unentschlossenen zu einer Impfung motivieren wird", sagt Schmaus. "In diesem Zusammenhang stellen wir aber die Wirkung einer solchen Impfpflicht durchaus in Frage", ergänzt sie. Bei einer Impfquote von 95 Prozent werde diese innerhalb des Kreisverbands keinen Effekt erzielen.
"Vielmehr müsste die Impfquote in der gesamten Gesellschaft signifikant erhöht werden. Schließlich ist das Impfen ein solidarischer Akt und entfaltet seine Wirkung erst im Kollektiv", so Schmaus. Mit Blick auf den 15. März erklärt sie: "Falls es Mitarbeitende tatsächlich auf eine Freistellung ankommen lassen, so werden wir diese Personalstellen kurzfristig mit derzeit laufenden Bewerbungsgesprächen nachbesetzen können."
Auch in den ambulanten und teilstationären Einrichtungen in der Altenhilfe der Caritas liegt die Impfquote bei über 90 Prozent, wie die Vorsitzende des Caritasverbands für den Landkreis Bad Kissingen, Anne Hilpert-Böse, berichtet. "Wir erleben eine große Dynamik in der Geltungsdauer und in der Belegschaft, so dass hier noch Veränderungen im Status bis Mitte März zu erwarten sind."
Sobald ab dem 15. März und nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt gesicherte Daten vorliegen, könne man die Situation bewerten oder tätig werden. "Im schlechtesten Fall könnte es zu erforderlichen Stellenausschreibungen, Ausnahmegenehmigungsanträgen der Beschäftigung, Meldung und Anfrage von Unterstützungspersonal oder Versorgungsklärungen kommen", schildert Hilpert-Böse.
Es kann durchaus eng werden
Beim auch für den Landkreis Bad Kissingen zuständigen Diakonischen Werk Schweinfurt liegt die Impfquote unter den Beschäftigten bei rund 85 Prozent. "Für die Aufrechterhaltung und Versorgung der Menschen, die unsere Leistungen in Anspruch nehmen, werden derzeit Pläne erarbeitet, wie wir den Betreib sicherstellen können", berichtet Diakonie-Leiter Carsten Bräumer.
Dort, wo das nicht gelinge, "werden wir aber auch im Einzelfall Leistungen kündigen müssen oder können hilfesuchende Menschen übergangsweise auch nicht neu aufnehmen". Bräumer verweist hierbei zudem auf den Offenen Brief, in dem im Dezember Wohlfahrtsverbände der Region auf die kommenden Probleme aufmerksam machten.
Bei der Carl von Heß Sozialstiftung sind nach eigenen Angaben aktuell nur zwei Prozent der Beschäftigten nicht geimpft. "Durch eine relativ kleine Zahl von nicht geimpften Mitarbeitern sehen wir hier erstmal keine Probleme", sagt Stiftungsvorstand Marco Schäfer mit Blick auf mögliche Ausfälle.
Ebenfalls von der Impfpflicht betroffen: Einrichtungen wie das Therapiezentrum Dr. Blaßdörfer, das unter anderem Physio- und Ergotherapie anbietet. 90 Prozent der Beschäftigten seien geimpft, berichtet Katja Schneider-Bonfig, Assistentin der Geschäftsführung. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt sei gut. Da die konkrete Umsetzung von Seiten des Amts noch nicht vorliege, könne der Bedarf bezüglich der Ausfälle beim Personal noch nicht final abgeschätzt werden.