Kreisbrandinspektor Harald Albert wurde zum Kontingentführer des überörtlichen Hilfsleistungskontingents bestellt. Sein Stellverteter ist KBM Steffen Kiesel.
"Es ist seit Jahren ein Thema, dass wir für übergreifende Katastrophen-Einsätze ein Hilfeleistungskontingent stellen müssen", sagte Landrat Thomas Bold. Und diese Hilfstruppen der Feuerwehren brauchen Chefs. Drei Kontingentführer gibt es im Landkreis bereits. Nun kam mit Kreisbrandinspektor Harald Albert ein vierter hinzu. Mit Kreisbrandmeister Steffen Kiesel bekam Albert auch gleich einen Stellvertreter.
Seit drei Jahren gibt es die
Hilfeleistungskontingente. Während dieser Zeit wurden die Feuerwehren des Landkreises noch nicht angefordert. Dennoch haben Harald Albert und seine feuerwehrkollegen einschlägige Erfahrung bei Katastropheneinsätzen gesammelt. Zum Beispiel bei der Schneekatastrophe im Bayerischen Wald anno 2006.
Damals wurden auch die Feuerwehren aus dem Landkreis Bad Kissingen angefordert.
"Um 20 Uhr wurden wir angerufen, um 1 Uhr sind wir losgefahren", erinnert sich Harald Albert.
Deutschlandweit eingesetzt Die Hilfekontingente setzen sich nicht von sich aus in Bewegung, sie werden von der Regierung angefordert. Spätestens zwölf Stunden später müssen die Feuerwehrler abmarschbereit sein. Die Einsätzte können deutschlandweit stattfinden.
Im Landrkeis Bad Kissingen gibt es zwei Kontingente, eines für Hochwasser, eines für Hilfeleistungen. Je nach Kontingent unterscheidet sich die Ausstattung. Während bei einer Hochwasserkatastrophe unter anderem Sandsäcke und eine Sandsack-Füllmaschine mit auf Tour gehen, sind es bei Windbruch Motorsägen, bei Schneekatastrophen Schneeketten und Schaufeln. "Im Bayerischen Wald hatten wir auch Essen in Dosen dabei", sagt Albert.
Denn auch um die Verköstigung und die Übernachtungen müssen sich die angereisten Kontingente selbst kümmern. Die Hilfskräfte vor Ort haben genug zu tun. Deshalb gehen auch Feldbetten, eine Küche und ein Rüstwagen mit auf die Reise.
"Ein Kontingent besteht aus 120 bis 130 Wehrmännern und -frauen", sagt Steffen Kiesel. Fast doppelt so viele Freiwillige stehen im Landkreis Bad Kissingen zur Verfügung.
"Diese Feuerwehrleute müssen viel Engagement mitbringen", fährt Kiesel fort. Außerdem muss der Arbeitgeber mitspielen, da die Einsätzte oft etliche Tage und länger dauern. Und körperlich fit müssen die Leute ebenfalls sein. Steffen Kiesel erinnert an das Hochwasser bei Dessau im Jahre 2002. Da mussten die Leute immer wieder mehrere Stunden am Stück schaufeln und Sandsäcke füllen.
Mit bis zu
15 Fahrzeugen Auch der Fuhrpark, mit dem das Kontingent aus Bad Kissingen in das Katastrophengebiet abrückt, kann sich sehen lassen. "Es sind bis zu 15 Fahrzeuge", sagt Harald Albert, der auch zum örtlichen Einsatzleiter bei Katastrophen im Landkreis bestellt wurde. Wird zum Beispiel ein Bagger gebraucht, fährt ein Tieflader mit, den der Landkreis zur Verfügung stellt.
Landrat Thomas Bold überreichte Harald Albert und Steffen Kiesel die
Bestellungsurkunden und dankte beiden für ihre Bereitsschaft: "Sie übernehmen eine große Verantwortung." Mit den nun vier Kontingentführern und den ebenso vielen Stellvertretern sei gesichert, dass auch bei Krankheit und Urlaub immer jemand erreichbar ist.
Überregionale Hilfe Großeinsätze Die Hilfeleistungskontingente wurden für größere
Einsätze wie bei Hochwasserkatastrophen eingerichtet und sollen für überörtliche Einsätze zur Verfügung stehen. In jedem der 96 bayerischen Landkreise wurde ein Hilfeleistungskontingent aus bestehenden Fahrzeugen der Feuerwehren gebildet.
Führungskräfte Der neu bestellte Kontingentführer Harald Albert unterstützt die bisherigen drei, es sind dies die Kreisbrandinspektoren Peter Sell, Edwin Frey und Marco
Brust. Im Katastropenfall leiten sie den Einsatz und sind gegenüber allen eingesetzten Kräften weisungsbefugt. Albert ist auch örtlicher Einsatzleiter. Neben den vier Feuerwehrleuten stehen je ein örtlicher Einsatzleiter des Bayerischen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks bereit.