Hofmann wird im ersten Wahlgang neuer Bürgermeister in Nüdlingen

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Die Bürgermeisterwahl in Nüdlingen Fotos: Benedikt Borst
Die Bürgermeisterwahl in Nüdlingen Fotos: Benedikt Borst
 
 
Viel Betrieb auf der anschließenden Wahlparty in der Schloßberghalle
Viel Betrieb auf der anschließenden Wahlparty in der Schloßberghalle
 
 
Christian Höfler (Bürgerblock) hätte sich gern einer Stichwahl gegen Harald Hofmann gestellt.
Christian Höfler (Bürgerblock) hätte sich gern einer Stichwahl gegen Harald Hofmann gestellt.
 

Harald Hofmann erhält die absolute Mehrheit der Stimmen und wird im ersten Anlauf neuer Bürgermeister von Nüdlingen.

So richtig hatte keiner damit gerechnet, dass die Bürgermeisterwahl im ersten Wahlgang entschieden wird. Dass Harald Hofmann (CSU) mehr als die Hälfte der Stimmen gegen seine Mitbewerber Karen Pohle (SPD) und Christian Höfler (Bürgerblock) erringen wird. Und doch hat der Wähler so entschieden: Hofmann hat bei der Kommunalwahl am Sonntagabend 53,47 Prozent der Stimmen erhalten. Eine große Überraschung.

"Ich bin etwas baff.
Das muss sich jetzt erst setzen", sagt Hofmann unmittelbar nachdem seine Wahl feststand. Er bedankt sich bei dem CSU-Ortsverband für den engagierten Wahlkampf, seiner Meinung nach eine Grundlage des Erfolgs.

SPD schwächelt

Dass die Nüdlinger nicht in zwei Wochen zur Stichwahl gehen müssen, liegt mitunter an dem SPD Ergebnis, das hinter den Erwartungen zurückblieb. Kandidatin Karen Pohle hatte vorab auf etwa 20 Prozent der Stammen gehofft - heraus gesprungen sind am Ende gut 12 Prozent. Pohle ist die Enttäuschung in den ersten Augenblicken deutlich anzumerken. Sie ringt um Fassung und erklärt ihr Abschneiden damit, dass sie nicht gebürtig aus Nüdlingen stammt, eine Frau und "im Vereinsleben nicht so stark verankert" ist. "Da kann man wohl nicht mehr erwarten", meint sie.

"Ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden, aber das SPD-Ergebnis hätte ich stärker erwartet", sagt Christian Höfler (Bürgerblock). Er hat rund ein Drittel der Stimmen bekommen und wollte zusammen mit einer guten SPD die Christsozialen in die Stichwahl zwingen. "Wir haben schon mit einer Stichwahl gerechnet", sagt er. Höfler kündigte an, sich in sechs Jahren wieder als Kandidat zur Verfügung zu stellen, um "das CSU-Bollwerk" zu durchbrechen.

"Ich möchte ein Bürgermeister für alle sein", kündigt Hofmann für die nächsten sechs Jahre an. Er wünsche sich, dass im Gemeinderat jeder sein Parteimäntelchen an der Garderobe abgebe und vernünftige Politik zum Wohle aller mache.

Hofmann löst zum 1. Mai Amtsinhaber Günter Kiesel (CSU) ab. Bis dahin bleibt der 50-Jährige als Geschäftsführer von Hofmann-Fruchtsäfte verantwortlich für 14 Mitarbeiter. "Das hat bis dahin erst einmal Vorrang. Die Leute wollen alle am Monatsersten ihr Geld haben", sagt er. Nach 32 Jahren Arbeit verlässt Hofmann den elterlichen Betrieb. Für ihn sei das ein bedeutender Schritt. Er ziehe deshalb mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Rathaus.