Seit April lässt die Gemeinde den in die Jahre gekommenen und undichten Wasserhochbehälter erneuern. Die erste Wasserkammer ist bereits wieder in Betrieb, bis zum Hochsommer sollen beide zur Verfügung stehen.
Fürs Auge ist die Baustelle wenig spektakulär. Kaum hat der Besucher den kleinen Raum nach der Außen-Edelstahltür betreten, ist auch fast schon wieder Schluss. Die Wasserkammern dürfen nicht betreten werden, lediglich in Kammer 1, die bereits saniert ist, ist ein Blick möglich.
Im Flur lagern Baumaterialien auf dem Boden, bis der Baubetrieb in Kammer 2 weitergeht. Dies soll laut Wasserwart Cosimo Portarulo spätestens Anfang Februar erfolgen. Daher ruft die Gemeinde auch weiterhin zu "verantwortungsvollem Umgang mit Trinkwasser" auf.
Die Sanierung des Hochbehälters auf der Mottener Höhe liegt im zeitlichen Rahmen. Seit April wird daran gearbeitet, Kammer 1 wurde vor Weihnachten wieder in Betrieb genommen. Kammer 2 ist aktuell noch in Betrieb, doch absolut unzugänglich. Auch der Blick dort hinein ist durch Platten versperrt.
Kammer 1 hingegen erstrahlt gesandstrahlt und neu beschichtet. Die Überlaufkästen aus Stahlbeton wurden abgebrochen und durch Edelstahlrohre ersetzt, berichtet Bauleiter Robin Roßberg von Baurconsult. Der alte Chlor-Kautschuk-Anstrich und drei Millimeter des alten Stahlbetons wurden abgestrahlt. Die neue mineralische Beschichtung ist langlebiger, dichtet die Betonwände ab und ist leichter zu reinigen. Durch ein Fenster mit Edelstahlrahmen ist es möglich, in die Kammer zu sehen und über eine neue Edelstahlleiter ist es möglich, sie zu begehen. Die Decke ist mit einem Tropf-Putz verkleidet. Die kleinen stalaktit-ähnlichen Formen verhindern, dass Kondenswasser länger an der Decke hängen bleibt und eventuell verunreinigt zurück ins Wasserbecken fällt.
Nichts soll die Mottener Wasserqualität beeinträchtigen. Die Sanierung des in die Jahre gekommenen Hochbehälters war notwendig. Neue Kenntnisse in der Bautechnik und Wasserhygiene haben für Weiterentwicklungen bei den Baumaterialien gesorgt. Zudem hatte sich die Beschichtung in den Wasserkammern teilweise gelöst, bisweilen waren die Kammern auch undicht geworden.
Wenn die Sanierung abgeschlossen ist, sind beide Kammern fast hermetisch abgeriegelt. Außer Wasser kommt nichts mehr hinein. Auch Techniker, die zum Ablesen von Werten kommen, haben durch eine separate Eingangstür ohne Umweg direkten Zugang zum Stromraum.
Weil die Kammern nun durch Türen abgeschlossen sind, wurde eine neue Lüftungsanlage mit Luftfiltern für den Druckausgleich nötig. Diese wurde im August eingebaut. Das Bad Kissinger Institut Dr. Nuss hat noch vor Weihnachten eine "Top-Wasser-Qualität" bescheinigt, kann Cosimo Portarulo berichten. Kammer 1 läuft also schon nach allen Regeln der aktuellen bau- und hygienetechnischen Kunst.