"Es gehörte einfach mit dazu, dass man dem Verein beitritt", meinte Pfarrer a. D. Arno Stöcklein. Vor 40 Jahre trat er dem Obst- und Gartenbauverein Garitz bei und erhielt jetzt dafür die Ehrennadel in Gold des Landesverbandes durch stellvertretenden Kreisvorsitzenden Markus Stockmann überreicht.
Das Umfeld der neuen St.-Elisabeth-Kirche und sein kleiner "Privat-Garten" waren die Reviere, die von Arno Stöcklein gehegt und pflegt wurden. Gärtnerische Arbeit mit Rosen und Sträuchern beschäftigten ihn und die Helfer vom Obst- und Gartenbauverein in den kirchlichen Anlagen; Hochbeete mit Gemüse und Salat waren es dagegen in seinem kleinen Garten.
Zwischen Kirche und Verein Darüber hinaus stellte die Dekoration der Kirche zum Erntedankfest ebenfalls eine Verbindung zu Verein dar. Von daher war es für ihn selbstverständlich, dem Verein beizutreten und zur Verleihung der goldenen Ehrennadel von Dettelbach wieder einmal nach Garitz zu kommen. Die Verbindung zum Verein blieb jedoch auf das Gärtnerische begrenzt, denn für die Fahrten und die geselligen Anlässe hatte er keine Zeit.
Für den Vereinsvorsitzenden Georg Weippert war die Würdigung von Arno Stöcklein etwas Besonderes, weil er nicht nur die Anfahrt zu dieser Versammlung auf sich nahm, sondern weil er im Vergleich zu anderen Geehrten sofort zugesagt hatte. "Früher war man stolz auf eine Ehrung, aber heutzutage zählt so etwas nicht mehr", meinte Weippert enttäuscht ob der Absagen bzw. der unentschuldigten Absenzen der zu Ehrenden.
Funktionierendes Vereinsleben Dabei gab es neben den Regularien genügend Einblicke in ein funktionierendes Vereinsleben, das nicht nur durch gärtnerische Gemeinsamkeiten zusammengehalten wird, sondern auch durch gesellige Veranstaltungen mit guter Beteiligung.
Knapp 40 Mitglieder - von insgesamt 171 - hörten aber auch die Wunschliste von Georg Weippert, der nach knapp 40 Jahren Vorstandsarbeit im nächsten Jahr nicht mehr zur Wahl steht, sich aber noch der Suche nach einer Vorstandschaft und damit der Zukunft des Vereins verpflichtet fühlt: "Es ist wichtig für den Fortbestand des Vereins." Mit ihm stehen nämlich die stellvertretende Vorsitzende Rosemarie Köth, Kassier/ Schriftführer Dieter Köth und sowie Beisitzer Adolf Gessner nicht mehr zur Verfügung - insgesamt über 100 Jahre Vorstandsarbeit ziehen sich zurück.
Und welche Arbeit im Verein steckt, auch wenn es nach Aussage von Georg Weippert früher viel mehr war, bewies der Vorsitzende mit seinen Berichten. Ereignisse des vergangenen Jahres und Veranstaltungen wurden in Erinnerung gerufen.
Beispielsweise auf die Würzweihe im August ging er ein, als 90 Würzsträuße verkauft wurden und dadurch ein finanzielle Spende in Höhe von 350 Euro für Blumenschmuck in den Garitzer Kirchen möglich war.
"76 Buchungen, davon 21 mal für Einnahmen und 57 mal für Ausgaben", bilanzierte Dieter Köth den finanziellen Vereinsaufwand. Bei rund 3000 Euro an Einnahmen blieb ein Plus von 620 Euro und insgesamt ein ordentliches Finanzpolster für den Verein. Größter Haushaltsansatz für dieses Jahr sind 820 Euro für die Renovierung der Marienstatue in der Baptist-Hofmann-Straße. Der Verein ist vielfältig tätig, und das hoffentlich noch recht lange.