Nach der Hitze im Sommer sorgen sich viele Menschen um das Wasser. Wirkt sich die starke Trockenheit auch auf die 15 Heilquellen im Landkreis aus? Die Antworten überraschen.
Der Klimawandel wirft immer wieder lange Schatten voraus, erst kürzlich durch die großen Hitzewellen im Sommer. Da liegt auch die Frage nahe, wie sich der Regenmangel im Landkreis auf die hiesigen Bodenschätze, also die Heilquellen der drei Bäder im Landkreis, auswirkt.
Insgesamt 15 anerkannte Heilquellen sind auf die drei Orte Bad Brückenau (sieben Stück), Bad Bocklet (eine) und Bad Kissingen (sieben Stück) verteilt. Die Wasser werden als Heil- und Arzneimittel ganz traditionell seit Jahrhunderten zur Heilung und Linderung verschiedener Krankheiten eingesetzt.
Bad Brückenaus Georgi-Sprudel ist seit 2020 gar als erste Trinkkur Bayerns von den Krankenkassen rezeptfähig anerkannt. Aber: Wie lange sprudelt das Wasser im Rahmen des Klimawandels noch und ändert sich die Zusammensetzung der chemischen Inhaltsstoffe?
Regelmäßige Untersuchungen
Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen ist für die Quellen zuständig. Es stellt sicher, dass sich durch die Wasserentnahme die Qualität und Quantität nicht verändert und wertet dazu Daten aus, wie zum Beispiel die Grundwasserstände, die pH-Werte, die elektrische Leitfähigkeit und den Kohlensäuregehalt.
Jeden Monat erhält das Amt die Ergebnisse aus den Staatsbädern. "Bis heute liegen die Ergebnisse der Zusammensetzung und der Quellschüttung aller Heilquellen ganz im Rahmen der natürlichen Schwankungen", erklärt Baudirektor Uwe Seidl vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen.
Das heißt konkret, dass bisher keine Auffälligkeiten beobachtet wurden. Allerdings: "Wir wissen natürlich nicht, was im Spätherbst passiert, wenn es mit der Trockenheit so weitergeht", fügt er hinzu. Deshalb könne er keine Aussage treffen, was in Zukunft auf die Quellen zukommt. Fest steht, dass die Niederschläge der vergangenen zwölf Jahre unterhalb des langjährigen Mittels liegen. "In Summe sind die Grundwasserstände zweifellos gefallen", sagt Seidl.
Geologie entscheidet über Tiefe
Da liegt die Vermutung nahe, dass Quellen, die keine besondere Tiefe aufweisen, schneller vom Trockenfall bedroht sind als tiefe Brunnen. Das würde beispielsweise auf den Bad Kissinger Rakoczy Brunnen mit rund 13 Metern Tiefe und den Pandur mit lediglich rund 12 Metern zutreffen. Doch Seidl beruhigt: "Das hat in erster Linie mit den geologischen Gegebenheiten an den jeweiligen Standorten zu tun."