Wirtschaft Hammelburg: Merkur-Privatbank plant Umzug

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Geschäftsführer Dr. Andreas Maurer (von links), Bürgermeister Armin Warmuth, Inhaber und Gesellschafter Dr. Marcus Lingel sowie Architekt Jörg Wolf sprechen die ersten Entwürfe für den Neubau durch.
Geschäftsführer Dr. Andreas Maurer (von links), Bürgermeister Armin Warmuth, Inhaber und Gesellschafter Dr. Marcus Lingel sowie Architekt Jörg Wolf sprechen die ersten Entwürfe für den Neubau durch.
Ralf Ruppert
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Luftbilder: Wolfgang Dünnebier
Auf der Wiese südlich des E-Centers soll der Bank-Neubau entstehen. Aktuell laufen dort Schürfen, um Bodendenkmäler im Baufeld auszuschließen. Luftbilder: Wolfgang Dünnebier
Auf der Wiese südlich des E-Centers soll der Bank-Neubau entstehen. Aktuell laufen dort Schürfen, um Bodendenkmäler im Baufeld auszuschließen. Luftbilder: Wolfgang Dünnebier
 
Geschäftsführer Dr. Andreas Maurer (von links), Inhaber und Gesellschafter Dr. Marcus Lingel, Bürgermeister Armin Warmuth sowie Architekt Jörg Wolf vor dem aktuellen Sitz der Merkur-Bank.
Geschäftsführer Dr. Andreas Maurer (von links),  Inhaber und Gesellschafter Dr. Marcus Lingel, Bürgermeister Armin Warmuth sowie Architekt Jörg Wolf vor dem aktuellen Sitz der Merkur-Bank.
Ralf Ruppert
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Luftbilder: Wolfgang Dünnebier
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Luftbilder: Wolfgang Dünnebier
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Vom Marktplatz (links) bis zum Viehmarkt (rechts) erstrecken sich die aktuellen Räume der Merkur-Bank. Die Privatbank will aber neue Wege gehen.
Luftbilder: Wolfgang Dünnebier

Die Räume der ehemaligen Schilling-Bank in der Innenstadt werden der Privatbank zu klein. Deshalb soll möglichst bis Ende 2023 ein Neubau im Gebiet Hochstein-Süd entstehen.

Die Mitarbeiter sind schon länger informiert, selbst in Stadtratssitzungen gab es bereits Andeutungen, jetzt ist es offiziell: Die Merkur-Privatbank will aus der Innenstadt vor die Tore der Stadt ziehen. Nach aktueller Schätzung acht Millionen Euro investiert die Münchner Privatbank in einen Neubau im Bereich Hochstein-Süd. Der persönlich haftende Gesellschafter und Inhaber Dr. Marcus Lingel sieht darin vor allem ein Bekenntnis zum Standort Hammelburg: "Wir wollen auf Dauer zwei Zentralen halten: eine in München und eine in Hammelburg", sagte er am Mittwoch bei einem Pressetermin.

Die Merkur-Privatbank habe schon beim Kauf der Schilling-Bank eindeutig signalisiert, dass sie an die fast hundertjährige Banken-Tradition in Hammelburg anknüpfen wolle. "Deshalb haben wir ja auch alle Mitarbeiter übernommen." Im vergangenen Jahr seien sogar 19 neue Mitarbeiter alleine in Hammelburg eingestellt worden. Lingel geht davon aus, dass der Personalstand der Hammelburger Niederlassung von aktuell 100 auf 110 zum Jahresende steige. Die Bank fahre insgesamt einen klaren Wachstumskurs, die Gesamtzahl der Beschäftigten solle in diesem Jahr von 410 auf 450 steigen, unter anderem wurden die Filiale in Würzburg umgebaut, in Meinigen entstehe eine neue Filiale und in Düsseldorf habe die Bank auf fünf Mitarbeiter aufgestockt. Für Hammelburg gebe es noch mehrere offene Stellen, die Zahl der Auszubildenden will Lingel in den kommenden Jahren von 20 auf 40 verdoppeln. Weil der Platz anderweitig benötigt werde, schließe die Bank allerdings den Schalter in Hammelburg.

Platz für 180 Arbeitsplätze

Entsprechend groß fällt auch der Neubau aus: Auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück südlich des E-Center-Geländes ist ein 14 auf 70 Meter großes Gebäude geplant. Auf drei Stockwerken sollen gut 3000 Quadratmeter Nutzfläche für bis zu 180 Arbeitsplätze, Schulungs- und Sozialräume entstehen. "Wir brauchen moderne und lichtdurchflutete Räume", sagt Lingel, und: "Das wäre im Bestand extrem aufwendig und kostspielig." Auf Nachfrage stellt er klar, dass die Merkur-Privatbank die bestehenden Gebäude der Schilling-Bank nicht übernommen habe. "Aber wir können so lange hier bleiben, wie wir wollen."

Wenn es nach dem Inhaber geht, sollen das aber nur noch höchstens zwei Jahre sein: "Wir möchten gerne Ende 2023 umziehen", gibt Lingel als Ziel aus. Architekt Jörg Wolf rechnet mit einem Jahr Bauzeit, die Bauarbeiten müssten also noch heuer starten, obwohl das Gebiet Hochstein-Süd vermutlich erst ab Mitte 2023 erschlossen wird. "Wir gehen auch in Vorleistung", drückt Lingel auf die Tube. In den verschachtelten Bestandsgebäuden sieht der Inhaber zu viele Einschränkungen der Mitarbeiter. Seine Ansage: "Ich möchte der attraktivste Arbeitgeber hier in der Region sein."

Lingel hofft, mit dem zweiten Verwaltungssitz auch mehr Fachkräfte anlocken zu können. "Viele wollen aus der Stadt raus", berichtet der Inhaber der Merkur-Privatbank. Deshalb sei auch schnell klar gewesen, dass der zweite Hauptsitz nicht etwa nach Würzburg umziehe, sondern in Hammelburg bleibe. Trotzdem habe er sich auch andere Immobilien in der Region angesehen, bestätigt Lingel auf Nachfrage. Umgekehrt habe es auch mehrere Bewerber um das Grundstück der Stadt gegeben, berichtet der Hammelburger Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). "Wir haben nicht meistbietend verkauft, das Wichtigste war nicht der schnelle Euro, sondern die Entwicklung der Stadt", berichtet der Bürgermeister von der Abstimmung im Stadtrat. Die Merkur-Privatbank sei nicht nur ein großer Gewerbesteuer-Zahler, sondern präge auch das Image der Stadt mit.

"Es ist das Verdienst der Stadt, dass sie uns hier gehalten haben", lobt Lingel die Verhandlungen: Die Stadtverwaltung habe der Bank zunächst zwar bestehende Immobilien angeboten. Die jetzt gefundene Lösung am Hochstein mit bester Verkehrsanbindung, der Nähe zu Busbahnhof, Schulzentrum und E-Center seien ideal. Aus Lingels Sicht haben feste Arbeitsplätze auch eine Zukunft: Die Bank biete selbstverständlich auch Home-Office an und investiere alleine heuer eine Million Euro in die Digitalisierung, aber der individuell eingerichtete Schreibtisch solle den Mitarbeitern "ein Stück Heimat" bieten.