Stadträte kritisieren "Schwarzbau" scharf, schlagen aber Kompromiss vor

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Eigentlich hätten die vier Fenster links bis zum Boden gehen sollen, gebaut wurde nun aber anders. Foto: Ralf Ruppert
Eigentlich hätten die vier Fenster links bis zum Boden gehen sollen, gebaut wurde nun aber anders. Foto: Ralf Ruppert

Das Gebäude wird aktuell errichtet, die Fassade steht bereits. Eine Tektur löste jetzt eine Diskussion im Stadtrat aus.

Eine längere Diskussion löste eine Tektur, also die Änderung eines genehmigten Bauantrages, im Ferienausschuss aus. Das Pikante: Der Bauherr beantragte die Rückkehr zur ursprünglichen Gestaltung, die in Verhandlungen mit Stadt und Sanierungsbeirat geändert worden war. Und: Das Gebäude wird aktuell errichtet, die Fassade steht bereits.

"Der Bauherr macht, was er will, und reicht danach einen Tekturplan ein", kritisierte 3. Bürgermeisterin Rita Schaupp (SPD). "Wenn wir damit die Türen aufmachen, können wir unsere Gestaltungssatzung verbrennen", sagte auch Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). "Wir dulden keinen Schwarzbau", lautete die klare Haltung von Florian Röthlein (Grüne). CSU-Stadtrat Arnold Eiben forderte "ein Zeichen, dass das mit uns nicht zu machen ist".

Zum Glück für den Bauherren liegt das Grundstück selbst nicht im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung. Laut Stadtbaumeister Detlev Mohr wirke die Fassade aber trotzdem "in die Altstadt hinein". Trotzdem waren sich die Räte nicht einig, wie strikt die Satzung anzuwenden sei. Laut Christian Fenn (Junge Liste) ist das Grundstück in der Satzung eigens aufgelistet, der Bauherr sollte also die Bedeutung kennen. Kleinere Änderungen waren unstrittig, allerdings waren aus gestalterischen Gründen vier Fenster bis zum Boden verlängert worden. Genau das wollte der Bauherr jedoch nicht und baute jetzt die übliche Brüstungshöhe ein.

Auf Mohrs Vorschlag machte der Stadtrat den Kompromiss-Vorschlag, dass die Fenster zumindest eine Sprossenteilung bekommen. Trotzdem solle eine Ordnungswidrigkeit beim Landratsamt angezeigt werden.