Über das Vorkaufsrecht will sich Hammelburg das Gebäude und weitere Grundstücke sichern, die für die Entwicklung der Bahnhofstraße eine Rolle spielen.
Es ist eine Entscheidung, die städtebaulich große Bedeutung hat: Am Montagabend hat der Ferienausschuss beschlossen, dass die Stadt das Kupsch-Gebäude, den gegenüber liegenden Parkplatz und eine Garage sowie eventuell das sogenannte Schober-Haus, heute Kundencenter der Stadtwerke, erwirbt.
Dass nach Jahren des Leerstands - der Kupsch ist fast auf den Tag genau seit sechs Jahren zu - auf einmal Bewegung in die Immobilienfrage kommt, hat mit einem Investor zu tun. Der hat die Immobilien von der privaten Eigentümerin gekauft. Allerdings gilt für die Innenstadt ein Vorkaufsrecht der Stadt. So stand der Ferienausschuss nun vor der Frage, ob die Stadt statt des Investors als Käufer eintreten sollte. Bis 6. September läuft die Frist, bis zu der die Stadt erklären muss, ob sie ihr Vorkaufsrecht nutzt.
"Der Hintergedanke ist, städtebaulich das schaffen zu können, was wir möchten", sagte der stellvertretende Bürgermeister Reimar Glückler (CBB) in der Sitzung. Der Ausschuss hatte die Ausübung des Vorkaufsrechts zunächst nicht-öffentlich beraten. Es hatte davor auch schon eine nicht-öffentliche Sitzung des Bauausschusses gegeben. So ging der Beschluss ohne große Diskussion durch.
Er ist allerdings etwas kompliziert und mehrteilig. Denn es muss geklärt werden, ob die Stadt das komplette Paket kaufen muss oder ein Einzelerwerb möglich ist. Das Schober-Haus will die Stadt eigentlich nicht. Sie würde es aber miterwerben, wenn es rechtlich nicht anders ginge. Der Beschluss signalisiert gegenüber dem Investor die Bereitschaft, auf das Schober-Haus zu verzichten, falls dieser an dem einzelnen Gebäude dann noch Interesse haben sollte.