Der Gemeinderat tut sich mit der Entscheidung sehr schwer. Egal welche Lösung: Die Kosten würden drei Millionen Euro sicher übersteigen.
Der Rannunger Gemeinderat tut sich mit einer Entscheidung zum Abriss oder zur Sanierung der Mehrzweckhalle weiterhin schwer. Zuletzt war Bürgermeister Fridolin Zehner mit einer Delegation beim Amt für ländliche Entwicklung, um Fördermöglichkeiten zu erläutern. Wichtigstes Ergebnis: Unter Fördergesichtspunkten wird es kaum einen Unterschied machen ob saniert oder neu gebaut wird. 1,5 Millionen Euro sind als förderfähige Summe mit auf den Weg gegeben worden. 60 Prozent werden erstattet, so dass die Gemeinde von einem Zuschuss von 900 000 Euro ausgehen kann. Über den BLSV sei sicher auch noch ein Zuschuss zu erwarten, den Hauptanteil hätten dann aber wohl die Gemeinde und der TSV zu schultern.
Konkrete Planungskosten für einen Neubau liegen zwar noch nicht vor, ähnlich gut proportioniert wie die vor rund 40 Jahren erstellte bisherige Halle, werden wohl weit über drei Millionen Euro fällig sein. Aber auch eine Sanierung könnte teuer werden, ergaben erste Untersuchungen. Von Wassereintritt, veralteter und maroder Technik bis zu einer reparaturanfälligen und energiefressenden Heizungsanlage reicht die Mängelliste.
Zuletzt hatten die Rannunger eine neue Turnhalle in Hollstadt besucht, die anstelle eines Vorgängermodells errichtet worden war. Dort wurden 2,2 Millionen Euro investiert, eine Summe, mit der man sich auch in Rannungen anfreunden könnte. Rudolf Berninger winkte ab. Kein Foyer, keine Tribüne und auch keine Unterkellerung sah er in Hollstadt. Zwischen Seitenmarkierung und Wand seien nur 30 Zentimeter Platz gewesen. Der Komfort in der bisherigen Rannunger Halle sei schon enorm, so dass diese erhalten werden sollte. Auch Harald Leurer merkte an, "wir sind schon verwöhnt". Da ein Neubau hinter der bestehenden Halle erfolgen muss, seien zudem noch Grundstücksfragen zu klären.
Werner Keller hingegen erinnerte an andere Sanierungen, die häppchenweise immer teuerer wurden bis sie schließlich am Ende den finanziellen Umfang eines Neubaus angenommen haben. Ein Neubau sollte deshalb favorisiert werden. Entschieden wurde am Ende nichts. Mitte November werden zunächst Gespräche bei der Regierung von Unterfranken geführt.
Die Brunnenstraße und der Straßenbelag auf dem Ebenhäuser weg sind stark angegriffen. Es wurde in einer früheren Sitzung zwar schon beschlossen, dass die Brunnenstraße komplett neu ausgebaut werden soll, zwischenzeitlich war jedoch der Antrag eines Bürgers eingegangen, eine Teilsanierung des Ebenhäuser Weges vorzuziehen. Dabei war es im Gemeinderat unbestritten, dass der Ebenhäuser Weg in einem sehr schlechten Zustand ist und Handlungsbedarf bestehe. Von der Gewichtung her, seien die Arbeiten in der Brunnenstraße aber als vorrangig anzusehen. Das Büro Kirchner wurde zwischenzeitlich auch schon mit der Planung beauftragt. Diese Maßnahme soll nun zuerst durchgeführt werden. Gleichzeitig wird die Verwaltung beauftragt die Kosten für eine Teilsanierung des Ebenhäuser Weges einzuholen.
Im Regenrückhaltebecken in den Schleifäckern ist eines der beiden Rührwerke defekt. Das zweite ist selben Alters, weswegen nun beide ausgetauscht werden sollen. Das günstigste Angebot für den Austausch der beiden Rührwerke beläuft sich auf 5176 Euro. Vor einer Beschaffung soll nun zunächst ein Angebot für eine Reparatur eingeholt werden, beschloss der Gemeinderat.
Zur künftigen Wasserversorgung soll am Johannisberg ein Tiefbehälter gebaut werden. Dazu muss zunächst ein Baugrundgutachten erstellt werden. Das günstigste Angebot beläuft sich auf 3009 Euro. Die Gesamtmaßnahme wird sich am Ende auf rund 1,8 Millionen Euro belaufen, teilte der Bürgermeister mit. Zwischenzeitlich sind jedoch Grundbesitzprobleme aufgetreten, denn zur Verwirklichung des Projektes benötigt die Gemeinde noch rund 3000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Fläche. Der Pächter dieser Fläche ist aber langfristig in ein Förderprojekt eingebunden, aus dem er nur schwer aussteigen kann.