Nach mehr als drei Jahren gibt Annika Kuchenbrod ihr Amt als Repräsentantin der Hammelburger Winzer an Louisa Silberbach ab - im ganz neuen Rahmen.
Sie war genau 1202 Tage lang Weinprinzessin, hat Annika Kuchenbrod ausgerechnet. In der Zeit habe sie viel gelernt, sei im Auftreten viel selbstbewusster geworden. Nun ist für die 23-Jährige ihre Aufgabe als Repräsentantin des Hammelburger Weinbaus zu Ende gegangen. Kuchenbrod reichte die Krone an Louisa Silberbach weiter.
Silberbach ist eine Quereinsteigerin, da sie nicht aus einer Weinbaufamilie stammt. Sie kellnerte im Weinhotel Müller und begann sich so für den Weinbau zu interessieren. Heute studiert die 20-Jährige internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim. Die Aufgabe als Hammelburger Weinprinzessin ist für sie eine passende Ergänzung dazu, wie Silberbach am Rande ihrer Inthronisation erklärte.
Es ist seit einigen Jahren nicht mehr so einfach, eine junge Frau zu finden, die das Amt der Weinprinzessin übernimmt. So zeigten sich Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) und Stefan Ruppert, Vorsitzender des Weinbauvereins Hammelburg, dankbar und froh, dass es eine Nachfolgerin für Kuchenbrod gibt. Denn sagte Warmuth: "Wir brauchen jemanden." Der Bürgermeister erläuterte am Beispiel eines Besuchs in Fulda, dass die Weinprinzessin dem Auftritt der Stadt bei verschiedenen Anlässen mehr Aufmerksamkeit verschafft.
"Es war nicht einfach. Wir haben es über alle Kanäle versucht", berichtete Ruppert. Silberbach hatte sich letztlich von sich aus auf einen Aufruf im Stadtblatt gemeldet.
Warmuth und Ruppert dankten zugleich der bisherigen Weinprinzessin für ihren Einsatz. Mit mehr als drei Jahren reichte er über die meist üblichen zwei Jahre deutlich hinaus. Kuchenbrod verlängerte ihre Aufgabe sogar, obwohl sie seit einiger Zeit nicht mehr in Hammelburg, sondern im Aschaffenburger Raum wohnt.
Den Einsatz würdigte auch Andreas Oehm, einer der Vizepräsidenten des Fränkischen Weinbauverbands. Als gute Geschichte bezeichnete er außerdem das Bemühen der Stadt um Markenbildung und lobte den Veranstaltungsrahmen.
Denn die Amtseinführung der neuen Weinprinzessin hatte diesmal einen besonderen Charakter. Bisher lief sie auf etwas rustikale Art und Weise parallel zur Eröffnung des FC-Weinfests ab. Der Hammelburger Weinbauverein hatte nun aber die Idee für eine eigenständige Veranstaltung, die dem mehr Gewicht verleiht. So entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Genussabend im neuen Speisesaal der Musikakademie.