"Nasse Füße" auch im Raum Hammelburg

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Die Saale am Hammelburger Wohnmobilplatz ist auf das Fünffache angewachsen. An idyllisches Outdoor-Feeling ist derzeit nicht zu denken. Foto: Winfried Ehling
Die Saale am Hammelburger Wohnmobilplatz ist auf das Fünffache angewachsen. An idyllisches Outdoor-Feeling ist derzeit nicht zu denken. Foto: Winfried Ehling
Da hilft auch kein Schnattern: Auch in Euerdorf ist "Land unter". Foto: Ralf Ruppert
Da hilft auch kein Schnattern: Auch in Euerdorf ist "Land unter". Foto: Ralf Ruppert
 
Der Nepomuk auf der Brücke in Elfershausen blickt auf viel Wasser. Foto: Ralf Ruppert
Der Nepomuk auf der Brücke in Elfershausen blickt auf viel Wasser. Foto: Ralf Ruppert
 
"Land unter" auch in der Diebacher Josef-Bott-Straße. Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth hoffte am Wochenende, dass es nicht schlimmer werden würde. Foto: Winfried Ehling
"Land unter" auch in der Diebacher Josef-Bott-Straße. Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth hoffte am Wochenende, dass es nicht schlimmer werden würde.  Foto: Winfried Ehling
 
Nichts wird es mit dem Spielen am Mehrgenerationen-Platz für die kleine Matilda. Der randvolle Deisselbach verhinderte ihr und Papa Matthias den Zugang. Foto: Winfried Ehling
Nichts wird es mit dem Spielen am Mehrgenerationen-Platz für die kleine Matilda. Der randvolle Deisselbach verhinderte ihr und Papa Matthias den Zugang. Foto: Winfried Ehling
 
Die Fußgängerbrücke zur Langendorfer Saaleinsel endet im schlamm-grauen Wasser und ist gesperrt. Foto: Winfried Ehling
Die Fußgängerbrücke zur Langendorfer Saaleinsel endet im schlamm-grauen Wasser und ist gesperrt. Foto: Winfried Ehling
 
An der modernen Saale-Brücke in Aura ist noch viel Luft. Foto: Ralf Ruppert
An der modernen Saale-Brücke in Aura ist noch viel Luft. Foto: Ralf Ruppert
 
"Klein-Venedig" in Westheim - nur die Gondeln fehlen. Die meisten Anwohner der Westheimer Straße haben sich an das Hochwasser gewöhnt. Foto: Winfried Ehling
"Klein-Venedig" in Westheim -  nur die Gondeln fehlen. Die meisten Anwohner der Westheimer Straße haben sich an das Hochwasser gewöhnt. Foto: Winfried Ehling
 

Das Hochwasser der Saale hat Hammelburg und Umgebung nicht verschont. Während die Stadt am Wochenende kaum betroffen war, erwischte es einige Stadtteile heftiger.

In Hammelburg und den umgebenden Gemeinden sind die Kommunen gerüstet für ein Hochwasser. Die Stadt selbst war am Wochenende noch kaum betroffen, doch einige Stadtteile, wie Westheim und Diebach, bekamen bereits "nasse Füße".

"Wir haben die Lage im Griff. Wenn es schlimmer werden sollte, gibt es den Notfallplan. Die Feuerwehren, das Rote Kreuz und der Städtische Bauhof stehen bereit", gab sich Stadtbaumeister Detlef Mohr am Wochenende optimistisch.

Zirkuswagen in Sicherheit gebracht

Viele Anlieger am Westheimer Saaleufer nahmen den Wasserstand am Samstag noch gelassen hin. "Wenn nicht mehr kommt, können wir damit umgehen. Uns hat es schon schlimmer erwischt", meint ein Anwohner in Erinnerung an das Hochwasserjahr 2003. "Kleinere Hochwasser haben wir jedes Jahr ein paar Mal, dafür sind wir gerüstet", fügt er hinzu. Die Geländer der Saalebrücke wurden inzwischen vom Städtischen Bauhof eingelegt, um Treibgut passieren und das Wasser auf die Ausweichflächen abfließen zu lassen.

Bis weit in die Josef-Bott-Straße reicht die braune Flut in Diebach, der Zugang zur Röder- und Eberts-Mühle ist bestenfalls mit Gummistiefeln möglich. Natürlich ist somit die Saalebrücke vom Dorf und aus Richtung Untereschenbach gesperrt. Bürgermeister Armin Warmuth (CSU), der ganz in der Nähe wohnt, verschaffte sich einen Einblick. Auch er gab sich zuversichtlich, "wenn nicht mehr allzu viel runter kommt".

Wasser läuft in die Wiesen

Die kritischen Punkte im Markt Elfershausen sind der Ort selbst und der Gemeindeteil Langendorf. In Elfershausen ist es vor allem der durch das Dorf fließende Deisselbach. Er wurde erst vor zwei Jahren ab der Brücke im Ort mit Ufererhöhungen versehen, die zwar das Wasser im oberen Teil im Bachbetts halten, jedoch ab Mitte des Mehrgenerationen-Platzes, wo sich keine Hochufer mehr befinden, die Fluten nicht mehr halten können. Das Wasser läuft in die Wiesen, die das Nass stauen - zum Ärger der Grundbesitzer.

Ansonsten sah Bürgermeister Johannes Krumm den Markt gegen das Hochwasser gerüstet. "Der Gemeinde-Bauhof und die Feuerwehren sind informiert und waren teils schon tätig, beispielsweise mit Sperrungen." In einigen Fällen könne man halt nichts anderes machen, als Straßen oder Wege zu sperren, sagt er. So wie in Langendorf, wo die Fußgängerbrücke zur Saaleinsel in der grau-braunen Brühe endet. Der dortige Spielplatz und die anschließenden Gärten sind "Land unter", doch war die Saaleufer-Straße am Wochenende passierbar.

Treibgut macht Bäumen zu schaffen

In Euerdorf ragen die Bögen der alten Saale-Brücke am Montag nur noch knapp einen Meter aus dem Hochwasser heraus, während unter den Beton-Brücken saaleabwärts in Euerdorf und Aura noch jede Menge Platz ist. Ein Teil der frisch gepflanzten Bäume am 2020 angelegten Saalestrand sind bereits stark zur Seite geneigt, weil Treibgut hängen blieb und für erhöhten Wasserdruck sorgt. Offen ist noch, wie das neue Kneipp-Becken und der aufgeschüttete Stein-Strand das Hochwasser überstehen. Das wird sich erst in einigen Wochen zeigen.