In der ersten Sitzung des Gemeinderates nach der Sommerpause wurde über die Gebühren für die Nutzung von gemeindlichen Räumen für private Zwecke heftig debattiert. Dennoch bleibt es bei den neuen Beträgen.
Die Mietpreise für private Nutzung von gemeindlichen Sälen bleiben so, wie es der Gemeinderat Wartmannsroth schon im Vorjahr beschlossen hat. Dies bekräftigten die Räte in ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause jetzt mit 11:3 Stimmen. Zu den 70 Euro für die Gemeinde kommen je nach Ort unterschiedliche Benutzungsbeiträge für die betreuenden Vereine noch hinzu.
Anlass für eine neuerliche Diskussion war der Antrag von Markus Kurz, der den gemeindlichen Mietsockel von 70 Euro für ein privates Familienfest als zu hoch einstufte. Die Gemeinde habe die Miete "über die Köpfe der Vereine hinweg" erhöht. "Insbesondere sozial schwache Familien werden so von der Nutzung dieser Säle abgehalten, und es fließt dann überhaupt kein Geld", gab Kurz zu bedenken. So zum Beispiel im Feuerwehrhaus Dittlofsroda.
Plus Nutzungsbeitrag "Kommt dort noch der Nutzungsbeitrag für den Feuerwehrverein von 35 Euro hinzu, ergibt sich eine Gesamtmiete von 105 Euro im Feuerwehrhaus Dittlofsroda", bezeichnete Kurz diesen Sprung als "drastisch". "Die Leute sollen in ihrem Ort feiern und nicht abwandern", wünschte Kurz. Zumal wenn unter den Nutzern viele Ehrenamtliche seien, die sich womöglich noch mit Eigenleistungen in das Gebäude eingebracht hatten.
Die steigenden Energiekosten für den elektrischen Strom und die Heizung seien pauschal in der Miete enthalten, gab Herbert Aul zu bedenken. "Die Gemeinde hat bislang auch in teure Sanitäranlagen investiert", fügte Lothar Haas hinzu. "Allein schon 35 Euro sind für die Küchenbenutzung fällig", meinte Bürgermeister Jürgen Karle und hielt die Saalmieten durchaus im vertretbaren Rahmen.
Außen vor in der Diskussion waren die Mieten für die Vereine, die weiterhin bei 35 Euro liegen.
Abbiegespur zur Igelwiese Auf Ablehnung stieß die Stellungnahme der Gemeinde Wartmannsroth bei der Frage des Straßenbauamts Schweinfurt, ob eine Abbiegespur von der B 27 zur Gemeindeverbindungsstraße Igelwiese bei Neuwirtshaus gewünscht werde. Zumal dies mit einer Kostenbeteiligung in Höhe von 76 000 Euro seitens der Gemeinde verbunden wäre, kam keine Begeisterung unter den Räten auf.
Allerdings musste Karle einräumen, dass ein Anteil von etwa 20 Prozent des Autoverkehrs auf der B 27 die Igelwiese als Abkürzung Richtung Schwärzelbach nutze. "Ab einer gewissen Nutzung ist dann eine Abbiegespur Pflicht", gab er zu bedenken.
Zweiter Bürgermeister Roland Brönner bestätigte, dass dort im Einmündungsbereich schon etliche Verkehrsunfälle passiert seien. Als denkbare Lösung schwebt den Räten eine Maßnahme vor, etwa mit Schwellen die Benutzung der Igelwiese wenigstens für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu gestalten. "Oder die Igelwiese zur Einbahnstraße machen, durch die sich eine Abbiegespur erübrigt", schlug Stefan Schottdorf vor. Zumindest im Winter erübrigt sich die Diskussion, weil die Igelwiese dann nicht geräumt oder gestreut wird.
Neues Bauhofgebäude Grünes Licht erteilten die Räte der grundsätzlichen Idee, ein neues Bauhofgebäude zu errichten. Dazu will die Gemeinde auch Gelände erwerben. Die Lage soll möglichst zentral gewählt werden, also vermutlich im Ortsteil Wartmannsroth. "Alles ist noch offen", betonte Karle.
Dass die Stützpunkt-Feuerwehr ein neues Fahrzeug bekommen soll, wurde schon im Dezember 2013 beschlossen.
Doch damals handelte es sich um einen Mannschafts-Transporter. Mittlerweile ist daraus ein Mehrzweckfahrzeug geworden. Dies bestätigten die Räte einhellig.
Nachfragen bei den Ämtern bezüglich einer Pflegezone für das Biosphären-Reservat Bayerische Rhön behält sich die Gemeinde vor. Diese wurde durch ein Anschreiben des Staatsministeriums "Umweltschutz und Verbraucherschutz" um eine Stellungnahme gebeten. Dabei handelt es sich um ein Stück Gemeindewald in der Nähe von Dittlofsroda. "Erst nach genauerer Information können wir entscheiden, ob wir diese Pflegezone akzeptieren werden", so Karle.