Las Vegas liegt im Saaletal

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Eine absolut überzeugende Leistung: Die Showtanzgarde des Fuschter Faschingsclubs entführte nach Las Vegas. Foto: Winfried Ehling
Eine absolut überzeugende Leistung: Die Showtanzgarde des Fuschter Faschingsclubs entführte nach Las Vegas. Foto: Winfried Ehling
Kung Fu Figthers aus dem Vorhang: Norbert Wahler und Andreas Kress von der "Verunsicherung" Foto: Winfried Ehling
Kung Fu Figthers aus dem Vorhang: Norbert Wahler und Andreas Kress von der "Verunsicherung" Foto: Winfried Ehling
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Pfarrer Erich Sauer wusste als "Nachtwächter" auch in der Ferne über die Ungereimtheiten "seiner Fuschter" Bescheid.
Pfarrer Erich Sauer wusste als "Nachtwächter" auch in der Ferne über die Ungereimtheiten "seiner Fuschter" Bescheid.
 
Heiße Damen!? Aber nein, die wohlgeformten Beine gehörten dem Männerballett Euls.
Heiße Damen!? Aber nein, die wohlgeformten Beine gehörten dem Männerballett Euls.
 
 

Beim Bunten Abend schossen die Casino-Girls der Showtanzgruppe den Vogel ab. Fuchsstadt machte seinem Ruf als Faschingshochburg wieder alle Ehre.

Mit dieser Präsentation würden sie auf jedem fränkischen Gardeturnier auf den vorderen Plätzen rangieren. Der Auftritt der Showtänzerinnen des Fuschter Faschingsclubs (FFC) unter dem Motto "Casino - Las Vegas" war einfach umwerfend. Doch mit anderen Gruppen zu konkurrieren strebt Trainerin Heike Kress gar nicht an. "Wir brauchen keine Turniere, unser Lohn ist der Applaus des Publikums", beteuert die Fuchsstädterin, die seit 25 Jahren Garden trainiert.
Selbst 15 Jahre Gardistin, gründete sie die erste Tanzgruppe des Vereins und wacht heute über das Training. "Seit September proben wir zwei Mal in der Woche. Auch diesmal war es keine Mehrarbeit, weil es den Mädchen und Jungen einfach Spaß macht", betont sie.

Die 60er Jahre lebten auf

Das merkt jeder Zuschauer dem mit Herzblut und viel Schweiß erarbeiteten Auftritt an. Die Darbietung in goldenen Glitzer-Minis, genäht von Kerstin Kempe und Hanni Schmidtner, voller Begeisterung und Elan, riss von den Sitzen und gab das Flair der Spielerstadt in Nevada authentisch wider. Elvis und der Glamour der 60er Jahre feierten ihre Wiederauferstehung.
Schon nach der Begrüßung in der Freitagssitzung durch FFC-Vize Peter Zellhahn, Altbürgermeister Josef Hugo und Feuerwehrkommandant Peter Stöth zeigte die rotgoldene Garde, die im Showtanz integriert ist, ihr Können. Die Tanzmariechen Emily Kress und Cäcilia Rentzsch setzten mit Pop-Oldies im Stil des "Small Faces"-Hits "Friday on my mind" ein weiteres Highlight.
Die "Kleinen Strolche" von der Kindergarde gefielen in Schwarz-Weiß zu Charleston-Melodien. Hier forderte das Publikum die erste Zugabe. In diese Reihe passten die Boxengirls der FFC-Jugendgarde, die als Formel 1-Champions für Furore auf der Bühne sorgten.
Die Büttenreden der ersten Halbzeit inszenierten Karoline Seitz und Edgar Stockmann mit der bauernschlauen "Schadensmeldung" nach dem Motto "viel geredd und doch niäs g'söcht". Birgit Kippes und Oliver Lukaschewitsch gaben im "verlorenen Julius" die deftigen Szenen einer Ehe nach einem Bierausflug nach Frankfurt wieder. Brachte der Gatte als Anhängsel doch tatsächlich eine aufblasbare Puppe mit nach Hause. Ein Zwiegespräch mit leicht respektlosem Ton führten Moses (Karlheinz Wagner) und der liebe Gott (Stefanie Gößmann-Schmitt) am Berge Sinai. Ein "Casting" ging am Freitag leider in Tonstörungen unter.

Pfarrer Sauer bestens informiert

Im zweiten Teil meldete sich der "Nachtwächter" zu Wort. Pfarrer Erich Sauers Leitfaden deckte die Ungereimtheiten auf, die schmunzelnd hinter vorgehaltener Hand erzählt werden. Ob der vergessene Zecher oder der übereifrige Feuerwehrmann "Echel", der ohne Besatzung losfuhr, Hochwürden ist auch in seiner Pfarrei Haibach über Fuchsstadt bestens informiert.
Für Nonsens in Perfektion sorgte die "Verunsicherung", mit Gags, wilden Tänzen und Musik. "Lass mich in deinem Wald der Oberförster sein" oder die "Kung Fu Fighters", Liliputaner im Vorhang, hatten Lacher und Applaus auf ihrer Seite.
"Sozialistische Zustände in Fuscht", wo nur ein Bürgermeisterkandidat antritt und 95 Prozent der Stimmen erhält, hinterfragte die Truppe vom "Kas-bär-les-Theatre". Sie nahm auch den geplanten Waldfriedhof aufs Korn, für den 500 Parkplätze wahrscheinlich nicht ausreichen. Auch die "Stooderer" bekamen wegen "Leider geil"-Plakaten ihr Fett weg. "Das waren doch schöne runde Ä.....! Haben die Hammelburger eigentlich eckige?", vermuteten sie scheinheilig.
Das Programm komplettierten die Männerballetts der "Euls" mit dem swingenden "New York, New York" und das des FFC, die eine "Affen-Safari" aufführten. Die Garden der Altbessinger Karnevalisten, des NCC aus Nüdlingen und der Faschingsfreunde aus Rimpar zeigten ihr Können in Garde- und Showtänzen.