Heimische Bäume im Fokus

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Förster Michael Sautter erklärt den Teilnehmern des Begangs die Funktion eines Pflanzgartens und die darin enthaltenen Jungpflanzen. Foto: W. Ehling
Förster Michael Sautter erklärt den Teilnehmern des Begangs die Funktion eines Pflanzgartens und die darin enthaltenen Jungpflanzen.  Foto: W. Ehling

Ein Waldbegang führte in das Umfeld des Deisselbachs in Elfershausen, wo ein Baumlehrpfad entstehen soll. Hier befindet sich auch der letzte große Fichtenbestand der Marktgemeinde.

Ihren letzten Waldbegang in der Gemarkung absolvierten die Forstleute des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bad Neustadt. Für Förster Christoph Arndt bedeutete die Exkursion indes einen Anfang. Denn ab 2015 ist der Markt Elfershausen eine Partnerschaft mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) eingegangen.
Ziel der forstlichen Inspektion war das Umfeld des Deisselbachs, an dem ein Baumlehrpfad entstehen soll. Hier befindet sich auch der letzte große Fichtenbestand der Gemeinde. Dieser ist durch Borkenkäferbefall und die Witterung geschädigt und soll sukzessive der Bepflanzung durch Laubbäume weichen.

Lob für große Vielfalt

Welche Bilanz zieht Forstdirektor Wilhelm Schmalen, der gemeinsam mit seinen Kollegen jahrzehntelang den Gemeindewald betreut hat? "Ich habe die nachhaltige Waldbewirtschaftung meiner Vorgänger neun Jahre weitergeführt. Meiner Ansicht nach kann sich jeder Förster glücklich schätzen, im Wald der Gemeinde zu arbeiten", urteilt der Forstdirektor.
Hier gebe es zahlreiche Baumarten, große, zusammenhängende Waldflächen, schöne, hohe Buchenwälder, aber auch karge Kiefern, kurzum: eine breitgefächerte Palette. "Der Markt ist ebenso in Sachen Naturschutz erfolgreich, zum Beispiel mit der Einlage von 50 Hektar in die Kernzone des Biosphärenreservats. Beim EU-geförderten Main-Muschelkalk-Projekt oberhalb von Machtilshausen ist Elfershausen ebenfalls vertreten", betont Schmalen.
Bürgermeister Karlheinz Kickuth hät fest: "Der Forstentwicklungsplan, den der Gemeinderat Ende der 90er Jahre beschlossen hat, war eine Entscheidung für die Nachhaltigkeit. Das war gut so." Das abgelaufene Forstjahr lege ein sinnvolles Wirtschaften dar, das auch weitergeführt werden solle.

Satten Gewinn präsentiert

"Etwas gemischte Gefühle, aber Optimismus", bringt Michael Sautter vom AELF in Bad Neustadt zur Umstellung in die FBG ein. Er zeichnet seit Mitte Februar für die ausführende Betriebsleitung verantwortlich und kann einen satten Gewinn im ablaufenden Forstjahr präsentieren. Den Ausgaben von rund 280 000 Euro stehen Einnahmen von etwa 400 000 Euro gegenüber. Er habe einen gut gepflegten Wald vorgefunden, den man so erhalten und dessen Pflege kontinuierlich fortgeführt werden sollte. "Schwerpunkte für die nächste Zeit wären für mich die Wegeinstandsetzung, aber keine neuen Wegeerschließungen, und das Pflanzen von Laubgehölzen wie Kirsche und Spitzahorn", skizziert er.
Ein großes Anliegen ist ihm der Baumlehrpfad. "Er spiegelt gut die Artenvielfalt des Elfers-hausener Waldes wider", meint Sautter. Er forderte auch dazu auf, "auch einmal Exoten einzubringen wie Mammut- oder Tulpenbaum, Schwarznuss und Roteiche".

Eingezäunter Pflanzgarten

Zur Darstellung solch seltener Bäume ist ein eingezäunter Pflanzgarten an der Jagdhütte verfügbar. Die Hiebe würde er nach Absprache mit Förster Arndt so fortsetzen.
Sein Lob gilt aber auch der Gemeinde und ihren Forstangestellten. "Wir profitieren von ihrem örtlichen Wissen, was ein großer Vorteil ist", unterstreicht Sautter und bescheinigt den "Internen großes Interesse".