Die Aufstellung von St. Georg krönte den Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Saalebrücke in Aura. Der steinerne Schutzpatron musste restauriert werden, weil er Risse und Schadstellen aufwies.
Mit vereinten Kräften gab ein Trupp des Staatlichen Bauamts dem Heiligen seinen "angestammten" Platz in der Brückennische wieder. Im Rahmen der Renovierung hatte die Behörde auch den Schutzpatron restaurieren lassen, der Risse und Schadstellen aufwies und gereinigt werden musste.
Ein seltsames Bild bot sich den Beobachtern beim Aufsetzen des Corpus auf seinen Sockel. Denn Kopf und Schultern der aus drei Teilen bestehenden, vier Tonnen schweren Statue standen noch auf dem Gehweg. Warum trägt der Drachentöter einen lila Schal um die Schultern? Aber nein, es war kein Schal, sondern das Halteband des Autokrans.
Maßarbeit angesagt Maßarbeit war angesagt beim Zusammenfügen des baumelnden Rumpfteils mit dem Sockel. Für die Montage des leichteren Kopfstücks musste Bildhauer Michael Bauer sogar ein kleines Gerüst bauen.
"Der St.
Georg ist aus Muschelkalkstein geschaffen und rund 50 Jahre alt. Ich habe die Figur vor den Brückenarbeiten abgebaut, sie in meine Werkstatt nach Aschach transportiert, repariert und gereinigt", informiert Bauer.
Dabei stellte er fest, dass keine Dübel die Teile zusammenhielten, sondern nur der Zementmörtel in den Fugen. "Zur Sicherheit habe ich den drei Stücken ineinander und der Statue im Brückenkörper mit Edelstahldübeln zusätzlichen Halt gegeben", erläuterte der Fachmann. Warum Aura den Heiligen Georg, der unter anderem Schutzpatron der Soldaten, Gefangenen und Pfadfinder ist, als Brückenheiligen wählte, konnten weder Bauer noch Bürgermeister Thomas Hack erklären.
Nepomuk am Schafhof Der Nepomuk, der auf die alte Auraer Saalebrücke herabschaute, existiert zwar noch, wurde aber zum Schutz vor dem Verfall am Schafhof aufgestellt.
Und der Kirchenpatron Auras ist St. Laurentius.
"St. Georg ist wohl früher öfter zum Brückenschutzpatron erwählt worden", vermutet Thomas Hack. Mit dem Drachen, den der Nothelfer mit seiner Lanze erlegt, versinnbildlicht der Märtyrer den Kampf gegen das Böse allgemein.
Plausibel ist, dass er als Schützer für Straßen und Brücken als Einfallstore in Städte und Dörfer, dunklen Mächten Einhalt gebieten soll - so möglicherweise auch in Aura. "Wir freuen uns über den sauberen und reparierten Brückenheiligen", versicherte der Bürgermeister.
Hack lobte die zügige Arbeit und die Einhaltung des Zeitplans der Behörde - auch wenn sie einige Verkehrsbeschränkungen mit sich brachte. "Die Sache ist ausgestanden. Aber ohne die derzeit laufende Dorferneuerung wäre es, zumindest jetzt nicht, zur Brückensanierung gekommen", ist sich das Gemeindeoberhaupt sicher.