Der Verein "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg" will im Frühjahr 2019 seine Arbeit beenden. Ein Schreiben an die Mitglieder nennt die Gründe.
Im kommenden Jahr endet nach 114 Jahren die Geschichte des Hammelburger Tourismusvereins, zunächst gegründet als "Verschönerungsverein". Auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr soll die Auflösung des Vereins "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg" (TFSH) formell in die Wege geleitet werden.
"Insgesamt sind das natürlich betrübliche Nachrichten, einen Verein nach 114 Jahren aufzulö-sen. Aber alles hat seine Zeit", heißt es dazu in einem Info-Brief, den die Mitglieder in diesem Monat bekommen haben. Nachdem die Absicht, den Verein aufzulösen, im vergangenen Sommer bekannt geworden ist und für Aufmerksamkeit gesorgt hat, erläutert TFSH-Vorsitzender Alfred Jeurink in dem Schreiben noch einmal ausführlich die Gründe.
Jeurink führt vor allem die Professionalisierung der Vermarktungsstrukturen an: Er nennt an erster Stelle den touristischen Zusammenschluss "Frankens Saalestück". Es gebe dadurch Überschneidungen und Dopplungen mit der ehrenamtlichen Arbeit.
Unter dem Dach von "Frankens Saalestück" bündeln zehn Kommunen ihre Bemühungen, die Region touristisch zu entwickeln. Der Arbeitsgemeinschaft ist eine Stelle eines Produktmanagers zugeordnet - derzeit Geerd Müller.
Der TFSH hat beschlossen, seine bisherigen Aufgaben auf "Frankens Saalestück" zu übertragen. "Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Herausgabe des Unterkunftsverzeichnisses, Besuch von Messen, Anregungen zur Verschönerung des Ortsbildes und der Tourismusinfrastruktur, Gästeinformation, Zimmervermittlung bis hin zur Durchführung von Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Tourist-Info der Stadt Hammelburg" gehören laut den Vorbemerkungen zur Vereinssatzung zu den Aufgaben des TFSH.
Jeurink spricht in seinem Infoschreiben außerdem davon, dass heutzutage auf verschiedenen Reiseplattformen, Foren und sozialen Medien geworben werden muss. Diese vielfältigen Aktivitäten im Internet sieht er als ehrenamtlich nicht zu bewältigen - zumal beim TFSH die Mitgliedersituation schwieriger geworden ist. So fehlt dem Werbeausschuss schon länger ein Vorsitzender. Laut dem Infobrief müsste bald genauso für den Schatzmeister ein Nachfolger gefunden werden, der zurzeit nicht in Sicht sei.
Nach dann neun Jahren als Vorsitzender will selbst Jeurink sein Amt abgeben. Das hat er bereits vor mehreren Monaten angekündigt. Ein Nachfolger für ihn hat sich bisher offenbar ebenfalls nicht abgezeichnet.