Der Flohmarkt der Hammelburger Karnevals-Gesellschaft kommt bei Marktleuten und Besuchern gut an. Die Standplätze waren nahezu vollständig vergeben. Die Ha-Ka-Ge liebäugelt zudem mit einem Kreativ-Markt im Kellerei-Schloss. Falls die Prunksitzung in der kommenden Faschingssession ausfällt, soll ein Ersatz angeboten werden.
Der einzige Flohmarkt in diesem Jahr rund um den Viehmarkt fand ein positives Echo bei Standbetreibern und Besuchern. Organisiert hatte ihn die Hammelburger Karnevals-Gesellschaft (Ha-Ka-Ge). Die guten Kritiken bezogen sich nicht nur auf die Stände und die Schnäppchen, sondern auch darauf, dass endlich wieder lange vermisster Markttreiben und persönliche Kontakte möglich waren - wenn auch mit Schutzmaske.
"Wir konnten von 47 verfügbaren Standplätzen 45 belegen", informiert Ha-Ka-Ge-Vorsitzende Julia Keidel. "Allerdings bekamen wir erst Anfang August grünes Licht für das Event, als wir ein moderates Hygienekonzept vorlegen konnten. Auch die Aufteilung der Stände in der Spitalgasse, der Josef-Schultheis-Straße und um den Viehmarkt herum fand die Zustimmung der Händler. Der Platz sollte frei bleiben um nicht das hier stehende Inventar der Wirtschaft am Viehmarkt abräumen zu müssen", fügt sie hinzu.
Wie Keidels berichtet, bestand das Betreiber-Kontingent etwa zur Hälfte aus Stammkunden. Die andere Hälfte waren neue Händler, die von beispielsweise Würzburg, Haßfurt, Fulda und Arnstein anreisten. "Das war super hier", schwärmt eine Karlstädterin, die erstmals ihren Stand in der Saalestadt aufschlug. Die Freude ist nicht nur dem Geschäft zu verdanken, sondern auch dem Kennenlernen neuer Menschen und den netten Gesprächen.
"Endlich mal wieder raus, unter Leute", ist von einem Standbesitzer aus dem Hessischen zu hören, dem offensichtlich der Krempel-Markt "mit seinem ganzen Drumherum" schmerzlich fehlte. Dennoch wollen die Karnevalisten die Viehmarkt-Attraktion auf drei- oder viermal im Jahr begrenzen. Nicht immer steht das notwendige Personal zur Verfügung. Normalerweise bietet die Ha-Ka-Ge solche Märkte ebenso in ihrem Vereinsheim an. Doch auch diese brachen heuer infolge von Corona größtenteils weg.
Die Einnahmen natürlich auch. Wie nahezu jeder Verein brauchen die Hammelburger Narren diese für den Unterhalt ihres Domizils und die Jugendarbeit. Not macht bekanntlich erfinderisch. Deshalb liebäugeln die "Fosenöchter" mit einem Kreativ-Markt im Garten des Kellerei-Schlosses. Dort sollen Künstler, Kunsthandwerker aber auch Hobbyisten eine Plattform für ihr Geschaffenes erhalten. Töpfer sind genauso eingeladen wie die Hersteller von Likören oder süßen Imker-Honigs. Interessenten für den Kreativ-Markt können sich schon mal unter der E-Mail-Adresse: flohmarkt@hakage.de anmelden.
Die Idee muss jedoch noch einmal in den Ha-Ka-Ge-Vorstand. "Sollte es heuer nicht klappen, dann auf jeden Fall im nächsten Jahr", versichert Sitzungspräsident Sebastian Kleinhenz. Irgendwie muss ja auch der Euro ins Rollen kommen, denn der Ausfall der Prunksitzung in der kommenden Faschingssession ist so gut wie sicher. Ersatzweise könnte eine "Närrische Weinprobe" im Pferdestall von Schloss Saaleck möglich sein, die hier schon einmal stattfand, als die Saaletalhalle umgebaut wurde.
Der Narr findet immer einen Weg, heißt es. Das ist auch den heimischen Karnevalisten zu wünschen, die sich um nicht nur um Humor und Fröhlichkeit kümmern, sondern inzwischen ein wichtiger Bestandteil mit großer Außenwirkung für die Stadt sind.