Anfang 2021 zog die Verwaltung ein: Das neue Rathaus in der Euerdorfer Ortsmitte beherbergt mittlerweile seit mehr als eineinhalb Jahren die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft. Wegen der Pandemie ist es allerdings bis heute nicht offiziell eingeweiht. Das soll nun nachgeholt werden im Rahmen eines Bürgerfestes am Samstag, 10. September.
Im mehr als sechs Millionen Euro teuren Rathaus gebe es einen Tag der Offenen Tür, die Menschen sollten sehen, wo das Geld hingeflossen sei, sagte Bürgermeister Peter Bergel in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Im benachbarten Museumsgarten werde gefeiert.
Nachfrage übersteigt Angebot
Ein Beschluss zur Vergabe von Bauplätzen im Baugebiet Neuländer Weg stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatsitzung. 70 Personen seien derzeit an einem der 43 Baugrundstücke interessiert, sagte Bergel. Er sprach sich gegen Großinvestoren aus und favorisierte junge Familien aus dem Ort. "In absehbarer Zeit hat das große Einfamilienhaus wohl ausgedient", gab 2. Bürgermeister Michael Röder zu Bedenken. Es würden Häuser mit mindestens einer Mietwohnung entstehen. Man einigte sich auf ein Reservierungsentgelt von 2500 Euro, von dem bei Rückkauf 250 Euro einbehalten werden. Ein Zeitrahmen hierfür wurde noch nicht festgelegt.
Verwundert zeigte sich das Gremium, dass der Förderantrag des Caritasverbandes Bad Kissingen schon jetzt für das Jahr 2023 eingegangen war. Das Gremium stimmte dem Antrag auf 50 Cent/Einwohner zu und gewährte 751 Euro (1502 Einwohner). Noch einmal den gleichen Betrag gewährte man der Philippi`schen Stiftung. In diesem Zusammenhang informierte Bergel, dass er zur 150-Jahr-Feier des Altenheims eingeladen sei, nach der Schließung des Hauses in Euerdorf sei ihm aber nicht nach Feiern zu Mute.
Zustimmung für neuen Markt
Der Rat befürwortete den Neubau eines Netto-Marktes mit Parkplatz und Werbeanlagen an der Auraer Straße. Bergel geht davon aus, dass bis Mitte 2023 der Markt und die Zufahrtsstraßen fertig werden. Keine Einwände gab es gegen die Errichtung einer Dachterrasse in der Schweinfurter Straße und den Neubau eines Mehrgenerationenhauses Am Heiligenberg. Außerdem stimmte der Marktgemeinderat der Fortschreibung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts der kommunalen Allianz "Fränkisches Saaletal" zu.
Eine Vielzahl von Themen sprachen Bürgermeister und Gremium in der letzte Sitzung vor der Sommerpause unter Verschiedenes an. Bei Straßenbau, VG-Turnhalle und vielen weiteren Projekten komme es derzeit zu Verzögerungen, die Planer würden ihn vertrösten, informierte Bergel. Im Wirmsthaler Friedhof neige sich der erste von drei Bauabschnitten dem Ende zu. Blockstufen und Schöpftrog seien bestellt und auch die Urnenrohre schon im Erdreich eingelassen. Der Dorfladen in Wirmsthal schließt zum 31. Juli. Die Dorfgemeinschaft werde sich nun auf die Suche nach Ehrenamtlichen und nach neuen Räumen machen, um wieder Backwaren zu verkaufen, informierte Bernhard Herterich. Er schlug vor, das alte Rathaus dafür herzunehmen.
Appell zum Wassersparen
Beim Thema Kneipp-Becken macht laut Bergel ein Gutachten dem Markt Euerdorf Mut. Zudem zeichne sich ab, dass keine Druckleitung für 1,5 Millionen Euro nötig sei, um die oberliegenden Gemeinden an eine mögliche Großkläranlage Euerdorf anzuschließen. Schließlich appellierte Bergel an Bürgerinnen und Bürger, sparsam mit Trinkwasser umzugehen.