Fuchsstädter Friedhof soll grüner werden

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Den Fuchsstädter Friedhof soll mehr "Grün" in Form von Bäumen, Sträuchern und Stauden schmücken. Die Neugestaltung soll noch heuer realisiert werden.
Den Fuchsstädter Friedhof soll mehr "Grün" in Form von Bäumen, Sträuchern und Stauden schmücken. Die Neugestaltung soll noch heuer realisiert werden.
Winfried Ehling
Kreisfachberater Dieter Büttner legte einen Pflanzplan für den "Friedhof 2022" vor (Skizze), den der Gemeinderat mehrheitlich befürwortete.
Kreisfachberater Dieter Büttner legte einen Pflanzplan für den "Friedhof 2022" vor (Skizze), den der Gemeinderat mehrheitlich befürwortete.
Skizze: Dieter Büttner
So könnte nach Meinung des Kreisfachberaters die nordwestliche Ecke des Gottesackers mit dem großen Steinkreuz in Zukunft aussehen. Foto: Dieter Büttner
So könnte nach Meinung des Kreisfachberaters die nordwestliche Ecke des Gottesackers mit dem großen Steinkreuz in Zukunft aussehen. Foto: Dieter Büttner
 

Einen "parkähnlichen Charakter" soll der Friedhof in Fuchsstadt noch in diesem Jahr bekommen, nachdem viele Gräber aufgelöst wurden. Geplant sind vor allem unterschiedliche Bäume, die Schatten spenden.

Die Gemeinde plant eine Neugestaltung ihres Ortsfriedhofs mit mehr Bäumen, Stauden und Sträuchern. Viele Grünflächen zeigen sich aktuell zwischen den Grabsteinen. Sie stammen von rund 50 Gräbern, die auf Fuchsstadts Friedhof verschwunden sind, was anderen Begräbnisarten, aber auch fehlender Pflege durch nicht mehr präsente Angehörige geschuldet ist.

Der aus Fuchsstadt stammende Kreisfachberater Dieter Büttner legte in der jüngten Ratssitzung einen Bepflanzungsplan vor, der auf einer umgeplanten Projektion des damaligen Landschaftsarchitekten, Robert Knidlberger, aus dem Jahr 2013 fußt. Was ist machbar für den Friedhof 2022?

Wasserschöpfstelle und Kruzifix betonen

Büttner will die etwas größeren Grünflächen mit Bäumen und Sträuchern dekorieren, wobei er bestimmte Stellen etwas betonen möchte, zum Beispiel die Wasserschöpfstelle oder das große Kruzifix. Kleinkronige Bäume, etwa die Säulen-Hainbuche, aber auch größere Exemplare sind da angedacht, wo der Platz ausreicht. Schattenspender, die der örtliche Gottesacker fast gänzlich entbehrt, schenken an heißen Sommertagen Mensch und Vegetation willkommenen Schutz, wie etwa an der Ölberg-Gruppe oder an der Ruhebank. Staudenpflanzen könnten auf kleineren Flächen oder als zusätzliches Dekor dienen.

Mit der Option nicht zu viele unterschiedliche Arten zu verwenden, setzt der Planer auf einen künftigen "parkähnlichen Charakter" heimischen Friedhof. Bäume sollen auch den Standort rund um die Urnenwand wurzeln. Im Eingangsbereich an der Aussegnungshalle würden sie jedoch zu viel Platz für Trauergäste oder Fahnenabordnungen kosten. Bürgermeister René Gerner (ZAG) hofft durch die Bepflanzungen auch den üppigen Kiesteppich in den Griff zu bekommen.

Keine Konkurrenz zu Waldfriedhof

Neben der Säulen-Hainbuche schwebt Büttner die Verwendung von Blumen-Eschen, Zierkirsche und dem Amber-Baum vor. Bei den Sträuchern und Stauden sind flexible Arten möglich. "Ich will jedoch keine Konkurrenz zu unserem Waldfriedhof, 30 Grabstellen stehen auch noch nach der Bepflanzung zur Verfügung", versichert der Fachberater.

Mehr als ein Dutzend Bäume, etwa 25 Sträucher und 236 Quadratmeter Stauden kosten natürlich Geld. Für Materialkosten und Lava-Granulat errechnete er knapp 10 000 Euro. Im Bedarfsfall sind die Pflanzen auch rückbaufähig oder es finden zusätzliche Exemplare einen Platz.

Oliver Lukaschewitsch (UWG) schlug vor, die Staudenflächen auch für Urnengräber zu nutzen. Martin Keller (CSU) hält die Planung für "gut gelungen und nicht überfrachtet". "Worum wir uns kümmern müssen ist das Laub", fügte er hinzu. Der Ratsbeschluss fiel gegen zwei Stimmen für die Planung aus, die jetzt detailliert wird.

Angebote von Grablicht-Automaten holte Eva-Maria Conrad (ZAG) ein. Vier verschiedene Aufsteller gaben Angebote ab und wucherten mit ihren Produkten und deren ökologischen Vorzügen. Ein Ersteller erbot sich sogar seinen Automaten, mit 80 Kerzen bestückt, kostenfrei aufzustellen. Die Gemeinde müsse nur den Platz dafür zur Verfügung stellen. Doch kann die Kommune auch einen Automaten kaufen und selbstständig betreiben. Conrad empfahl ein noch auszuwählendes Exemplar für ein Jahr zu testen, um dann endgültig zu entscheiden. Die Idee wird weiter verfolgt.