Das Männerballettturnier in Untererthal hatte auch in der 18. Ausgabe nichts von seiner Beliebtheit verloren. Jedes Jahr aufwendiger werden die Bühnenbilder der Teams.
Das Männerballettturnier hatte auch in der 18. Ausgabe nichts von seiner Beliebtheit verloren. Zwar konnte der Veranstalter, die Untererthaler Karnevalsgesellschaft (UKG), durch zwei krankheitsbedingte Absagen aus Burkardroth und Pfaffenhausen nur neun Teams präsentieren, das tat aber der Stimmung keinen Abbruch.
Moderator und Sitzungspräsident Marc Scheller begrüßte mit Getöse die - in Überzahl weiblichen - Fans des Wettbewerbs und die Akteure. Das Programm startete mit der UKG-Kindergarde und "Pippi Langstrumpf", was die Gäste mit Applaus honorierten.
Die Tanzbeinschwinger aus Aura gingen als erstes Ballett ins Rennen. Sie legten die Messlatte mit den "Matrosen" schon recht hoch, denn sie hatten "alles im Griff auf dem sinkenden Schiff" vor der Kulisse der "Titanic". Das Männerballett aus Gauschach setzte mit seinen "Cheerleaders" nach. Sie kamen als Basketballer und verwandelten sich in Minutenfrist in Pink gekleidete, anfeuernde Tänzerinnen inklusive "Snoopy Dog". Schmissig aufgeführt, bedarf der Hüftschwung allerdings noch etwas Training.
Einzigartige Leistung
Ein Schwergewicht, der Deutsche Meister von 2018, enterte mit den Zellinger Turedancern danach die Bühne. Ihr Thema, der "Glöckner von Notre Dame", entsprang dem literarischen und cineastischen Vorbild. Mit pompöser Kulisse der berühmten Pariser Kirche bedacht, die im Vorjahr ein Opfer der Flammen wurde, inszenierten sie die Geschichte von Quasimodo und der Zigeunerin Esmeralda mit enormer Power, synchron in Bewegung, Mimik und Gestik und machten ihrem Titel alle Ehre.
Angemerkt seien hier die aufwendigen Bühnenbilder der meisten Teams, inzwischen offensichtlich ein "must have" für die Männerballetts, wie sich auch im weiteren Verlauf beobachten ließ.
Amors Liebeslaube, neudeutsch "Bootcamp", ist absolut partyfähig, wie die Tanz-Crew aus Laub (bei Prichsenstadt) unter Beweis stellte. Mit Engelsflügel dekoriert, wirbelte die in Herzchen-Shorts gekleidete Schar mit Aufblas-Puppen agil über das Parkett und griff abschließend zum Bogen, der den Liebespfeil abschoss.
Garantiert nach Gusto des Moderators, Bäckermeister Scheller, stellten die "Gentlemen" aus Wiesentheid ihre Backstube vor, in der nicht nur der Teig, sondern auch das Personal bewegungsfreudig gärte. Die Gentlemen, fast bei jedem Turnier der letzten Jahre in Untererthal dabei, zählen schon lange zu den Favoriten auf vordere Plätze - und der "Bakerman" hat sie auch ins Herz geschlossen. Der Showtanz der UKG-Jugendgarde passte in die brodelnde Stimmung.