Stellvertreterposten ist noch vakant. Chef der Freiwilligen Feuerwehr Sulzthal gibt dieser Situation drei Monate, sonst legt er seinen Posten nieder.
Kräftig gedreht hat sich das Personalkarussell bei der Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sulzthal. Der bisherige Kommandant Dieter Halbig, der der Wehr sechs Jahre lang als Kommandant vorstand, trat von diesem Posten erwartungsgemäß zurück und bekleidet nun das Amt des Feuerwehr-Vereinsvorsitzenden. Sein bisheriger Vize rückte vom 2. zum 1. Kommandanten auf und der bisherige 1. Vorsitzende Marco Schmidt gab nach 18 Jahren seinen Posten ganz auf - ebenso wie Klaus Wüscher, der als zweiter Vorsitzender rund 30 Jahre lang dem Sulzthaler Feuerwehrvorstand angehörte. Jedoch: Noch fehlt die Besetzung des Vize-Kommandanten.
Ihm folgt auf diesem Posten nun Stefan Rechtenbacher. Mit Andreas Sauerhöfer erhielt die Feuerwehr auch gleich einen neuen Kassier. Auf seinem Posten geblieben ist lediglich Schriftführer Stefan Dietz. Ob dieser Vorstand allerdings Bestand hat, wird sich in drei Monaten zeigen, denn der neu gewählte Kommandant Jens Weingart hat bereits vor seiner Wahl deutlich gemacht: "Ich will spätestens in drei Monaten wissen, wer das Amt des 2. Kommandanten übernimmt, sonst lege ich den Posten wieder nieder."
In der am Samstag stattgefundenen Sitzung ließ sich keiner der rund 30 Anwesenden überzeugen, diesen vakanten Posten zu übernehmen. Als eine seiner ersten Handlungen versprach Vereinsvorsitzender Dieter Halbig, dass man den nun ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern beim nächsten Ehrenabend gebührend danken werde.
Zuvor jedoch gab er in seiner Eigenschaft als Kommandant einen überaus positiven Jahresrückblick. So besteht die Wehr augenblicklich aus 54 Aktiven, darunter sechs Jugendliche und fünf Frauen. Neu in die Wehr aufgenommen wurden drei Jugendliche. Insgesamt siebenmal musste die Wehr im vergangen Jahr mit ihrem Löschfahrzeug LF8/6 zu Notfällen ausrücken. Drei Mal galt es Ölspuren zu beseitigen, einmal blockierte ein umgestürzter Baum die Straße, zweimal war eine Türöffnung wegen einer Gefahrensituation nötig und einmal musste die Wehr zu einem Kleinbrand in einer Nachbargemeinde ausrücken.
Einsätze, Übungen, Lehrgänge, Sicherheitswachen und andere verschiedene Tätigkeiten erforderten von den Aktiven im Jahr 2017 insgesamt 1366 Arbeitsstunden. Ein Ergebnis, das der aus Sulzthal stammende Kreisbrandmeister Klaus Wüscher so kommentierte: " Hier in Sulzthal wird die Sache ernst genommen, das zeigen auch die besuchten Lehrgänge und Schulungen an der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg".
Auch Bürgermeister August Weingart, selbst Mitglied der Wehr, betonte, dass "die Feuerwehr ganz wichtigster Bestandteil des dörflichen Lebens ist". Nachdenklich mache ihn allerdings, wie von Außenstehenden mit den Einsatzkräften umgegangen wird, "da muss doch darauf hingewiesen werden, dass das alles Ehrenamtliche sind...".
Marco Schmidt, langjähriger erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins, sagte zum Abschied aus seinem Vereinsamt: " 18 Jahre waren eine lange Zeit, eine Zeit, in der ich oft der Feuerwehr den Vorzug gegeben habe, nun aber fehlt mir beruflich die Zeit fürs Ehrenamt." Und noch einer kündigte seinen Abschied an: Toni Hesselbach, der seit 41 Jahren für die Feuerwehr bei Beerdigungen präsent war. "Rund 160 Personen, unter ihnen mehrere Bürgermeister und etliche Feuerwehrkommandanten, habe ich auf ihrem letzten Weg begleitet und ihnen im Auftrag der Freiwilligen Feuerwehr Sulzthal die letzte Ehre erwiesen", so der Bäckermeister und engagierte Feuerwehrmann Toni Hesselbach.