Das nordbayerische Jugendblasorchester zeichnet sich durch hohes Niveau und Spielfreude aus. Auch junge Akteure aus dem Landkreis sind voller Engagement mit von der Partie.
Eine ganze Woche lang übten 56 junge Leute in der Musikakademie. Einer von ihnen war Robert Nelkenstock. "Nach meinem Abitur, das ich dieses Jahr gemacht habe, will ich auf die Berufsfachschule Musik in Bad Königshofen", verriet der Tubaspieler vom Musikverein Zeitlofs.
Der 18-Jährige zeigte sich begeistert von der Probenwoche, ebenso wie sein Vereinskamerad, der Trompeter Andreas Ziegler. "Musik ist mein Hobby, und es macht mir Spaß", erklärte Ziegler. Mit Musik könne er viel ausdrücken, betonte der 21-Jährige. "Von den Stilrichtungen her bin ich völlig offen", sagte der Maschinenbaustudent.
Die Teilnehmer kamen aus 40 nordbayerischen Vereinen, einschließlich Oberpfalz, und waren zwischen 15 und 27 Jahren alt. "Es waren viele Neue darunter. Die haben sich aber gut integriert", unterstrich Ernst Oestreicher.
Der Bundesdirigent des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) leitete die Probenwoche in Hammelburg.
"In der Musikakademie ist es optimal", lobte Robert Nelkenstock die guten Lernbedingungen in den Proberäumen, die Unterbringung und die Verpflegung. "Ich spiele die Tuba, weil mein Mund zu groß für eine Trompete ist", scherzte Nelkenstock. Am Klavier begann er seine musikalische Ausbildung vor vielen Jahren. "Ich wollte auch ein Orchester-Instrument erlernen, weil ich nicht allein spielen wollte", erklärte der 18-Jährige.
Proben, proben, proben Die beiden jungen Musiker aus Zeitlofs sehen ihr Engagement im Jugendblasorchester als Bereicherung für ihre Kapelle im Heimatort. Hiervon sollten ihre Vereinskameraden ebenfalls profitieren.
"Wir haben hier nette junge Leute aus ganz Franken kennen gelernt", schätzen sie auch das Forum, welches das Orchester bietet.
Nach dem Frühstück begann die Probe, nach der Mittagspause ging es weiter, und nach dem Abendessen griffen die Musiker nochmals zu den Instrumenten. "Man ist schon ein wenig fertig, aber es lohnt sich auf jeden Fall, und es macht trotzdem Spaß", betonte Robert Nelkenstock, und Andreas Ziegler ergänzte: "So eine Gruppe schweißt zusammen."
Bei einem Konzertabend im Großen Saal der Musikakademie stellten die jungen Leute dann ihr Können unter Beweis. Unter den Zuhörern war Oberstleutnant Michael Euler, Chef des Ausbildungs-Musikkorps der Bundeswehr aus der Zentrale Düsseldorf. "Ich bin begeistert", sagte Euler, der seit 1999 mit dem NBMB verbunden ist. "Ernst Oestreicher kenne ich seit 1997, und ich bin in der Dirigentenausbildung für den NBMB als Dozent tätig", erläuterte er.
Jetzt wurde er als Gastdirigent eingeladen. In erster Linie sei er aus Verbundenheit zum NBMB angetreten, weist Euler die Frage zurück, ob er hier neue Bundeswehrmusiker rekrutieren wolle. "Die Musikakademie ist eine hervorragende Einrichtung für eine hochkarätige Ausbildung", bestätigte Euler.
Für über 900 Musikvereinigungen fühlt sich NBMB-Bundesdirigent Ernst Oestreicher verantwortlich. In Bad Königshofen leitet er die Berufsfachschule für Musik. "Wir haben mit Ensemblespielen die klanglichen Grundlagen für zwei Konzerte erarbeitet", wies er auf die Termine des Jugendorchesters am 20. September in Neumarkt und am 21. September in Erlangen hin.
"In den Jugendorchester-Ensembles spielen handverlesene Musiker, die sich mit ihrem Können ganz besonders hervor tun", so Oestreicher. Ein Auswahlverfahren mit Vorspielen ging der Besetzung des Orchesters voran. "Das Goldabzeichen D3 ist dabei eine Mindestvoraussetzung", betonte der Bundesdirigent.