Die Welt ohne Filter sehen

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Joachim Schneider (rechts), Leiter des Naturerlebniszentrums Rhön, erläutert bei der Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg die Schautafeln.
Joachim Schneider (rechts), Leiter des Naturerlebniszentrums Rhön, erläutert bei der Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg die Schautafeln.
Hilmar Ruppert
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Hilmar Ruppert
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Hilmar Ruppert
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Eröffnung der Ausstellung im Kellereischloss in Hammelburg
Hilmar Ruppert

Eine Ausstellung des Naturerlebniszentrums Rhön beschäftigt sich damit, wie wir Nachhaltigkeit verstehen und gibt auch Ideen, das Leben zu gestalten.

"Factfulness - wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist": Dieses Buch von Hans Rosling habe sie zur Ausstellung NoFilter inspiriert, sagte Dr. Joachim Schneider, Leiter des Naturerlebniszentrums Rhön in Hammelburg bei der Eröffnung der Ausstellung. Der inzwischen verstorbene schwedische Professor habe es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen weltweit diesen negativen Filter bewusst zu machen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, ihn zu umgehen.

"Die Ausstellung soll zeigen wie wir denken, wie wir Nachhaltigkeit verstehen und den Besuchern Ideen geben, ihr Leben zu gestalten", sagte Schneider. Er betonte, dass das Konzept zusammen mit Projektmanagerin Lisa Graskamp und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Felix Papsch (alle drei Naturerlebniszentrum) erarbeitet worden sei. Entwurf und Design stammen von Christine Schikora aus Münnerstadt und angefertigt wurden die Tafeln von Werner Objekteinrichtungen in Bischofsheim.

Bist Du mit "NoFilter" unterwegs? - diese Frage wird dem Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung gestellt. Um das zu beantworten, können dann gleich vier Fragen geklärt werden. Eine der Fragen lautet: Wie hat sich der Anteil der Weltbevölkerung, die in extremer Armut lebt, in den letzten 20 Jahren entwickelt? Lege man einem Schimpansen diese Fragen vor, rate er durch Zufall mehr Antworten richtig als wir Menschen, hätte eine Studie ergeben.

Die Ausstellung sei als Wanderausstellung konzipiert worden und soll dann in den verschiedensten Bildungseinrichtungen zu sehen sein, so Schneider. Zum Auftakt habe man für vier Wochen die Weinverkaufsräume im Kellereischloss angemietet. Die Ausstellung beschäftige sich nicht nur mit typischen Naturthemen, sie solle vielmehr zeigen, dass es auch in schwierigen Zeiten immer auch gute Entwicklungen gebe. Die sieben großflächigen Tafeln enthalten auf einer Seite Informationen und Fragen, auf der anderen Seite die Antworten in ungefilterter Form.

In der Ausstellung sollen Gemeinsamkeiten sichtbar und Unterschiede relativiert werden. Der Besucher soll die eigenen Erwartungen mit der Realität vergleichen und problematische Verallgemeinerungen möglichst vermeiden. Die Ausstellung unterscheidet auch zwischen globalen und lokalen Problemen und Zielen. Am besten schon Vorgestern: so wird auch die Sache mit der Dringlichkeit behandelt. Geht Unterfranken das Trinkwasser aus, verdoppeln sich die Tropenstürme und werden deutsche Innenstädte zur Hitzehölle? - nur einige der aufkommenden Probleme.

Es gibt Hoffnung

Die Welt ist besser als wir glauben. Die Besucher können durchaus einen Funken Hoffnung inmitten der täglichen globalen Krisen mitnehmen. Die Ausstellung zeigt keine heile Welt, da viele existierende Probleme nicht gelöst sind, Fortschritte sind allerdings klar erkennbar. Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun.

"Hier merkt man durchaus auch, wie man sich durch die Medien beeinflussen lässt", sagte die stellvertretende Landrätin Brigitte Meyerdierks. Sie freute sich für das Natur-Erlebnis-Zentrum, dass sie schon so weit seien, eine eigene Ausstellung zu organisieren, um auf ihre Themen aufmerksam zu machen.

Die Ausstellung im Kellereischloss ist bis 29. Juni geöffnet. Montag und Dienstag, sowie Donnerstag und Freitag von 10 bis 16 Uhr. Außerdem Mittwoch und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.