Heinz Teufel führte seine Kursteilnehmer durch ganz Deutschland und dabei auch in das Saaletal. Nach dem Grund gefragt, gerät der bekannte Fotograf ins Schwärmen.
"Die Landschaft gibt das Material her, versucht euch". Heinz Teufel stöbert mit einer Gruppe Fotografen durch die Weinberge und besucht historische Stätten in Hammelburg und seinen Stadtteilen. Er ist ein renommierter, mit hohen Auszeichnungen dekorierter Fotokünstler. Mit seinen dynamischen Bildern der von ihm entwickelten "Gestischen Fotografie" beschritt er neue Wege.
Heinz Teufel ist "auf Spurensuche nach regional Typischem", wie er sagt. Und da findet sich einiges in den fränkischen Weinregionen. "Vom Licht geprägte, fast unwirkliche Stimmungen, die man behutsam umsetzen sollte", schwärmt der 64-Jährige aus Eckernförde.
"Fotos und Filme sind das einzige, weltweite Kommunikationsmittel. Wir sollten eine eigene Identität entwickeln, uns um die Regionen kümmern aber das Ganze auch deutschlandweit sehen.
Die Leute sollen Bücher machen und ihre Fotos ins Internet stellen", sagt er, nachdem er die ersten Bilder seiner Begleitgruppe gesichtet hat. "Ich bin überrascht von den tollen Fotos und der Vielfalt der Motive."
Das Fotografentreffen ist ein Seminar, das mit einer Woche in Franken nicht beendet ist. Der Workshop führte einen Monat lang von Worpswede, nach Weinfranken, in den Reinhards-Wald und nach Berlin. "So können wir gut vergleichen, weil wir verschiedene Landschaften besuchen, das Moor, den ,Urwald', die durch Weinbau kultivierte Landschaft und das Urbane", erklärt der Künstler, der schon für die Zeitschrift Geo, den Merian, Time Life und das Zeit-Magazin arbeitete.
Der Heimatfotograf, Armin Weidenthaler, der vor mehr als einem Jahrzehnt Kontakt zu seinem Vorbild aufgenommen hat, lotste ihn in das Saaletal.
Dagmar Weinberger, seit 20 Jahren mit Teufel bekannt, organisierte die "Foto-Safari durch Deutschland". Ebenfalls von der "Waterkant" stammend gibt sie unumwunden zu: "Die Region hier gefällt mir sehr gut. Es gelingen auch bei Nebel und Nieselwetter wunderbare Fotos von schöner Farbigkeit einer harmonischen Landschaft." Sie begründet dies mit "der ganz anderen Struktur als im Norden".
Positiv bewertet Weidenthaler vor allem den Austausch in der elf Personen umfassenden Gruppe bestehend aus Unternehmern und Angestellten, Hobbyisten, Finanzbeamten und Apothekern. "Heinz Teufel mit seiner optischen sauberen und ausgezeichneten Bildgestaltung war mein Lehrmeister", räumt er ein und bezeichnet das Fachseminar als "echte Bereicherung.
Mancher, der glaubte fotografieren zu können hat viel dazugelernt."
Hobby und Beruf verknüpfen Das bestätigt Sebastian Sebald aus Elfershausen, Angestellter der Schilling-Bank und zuständig für das Marketing. Der Fotografen-Neuling ist begeistert. "Ich habe viele grundlegende Dinge gelernt über Blende, Belichtung oder den Aufbau eines Fotos. Das kann ich bestens für meine Aufgabe brauchen." Außerdem könne er sein Hobby mit dem Beruf verknüpfen. "Da ich auch im Technischen Hilfswerk (THW) und der Hammelburger Feuerwehr bin, ergibt sich ein weiteres Betätigungsfeld."
Im Diebacher Gaden schlüsselt Teufel auf, was "Gestischer Fotografie" ist. Dass damit die Fotografie aus ihrer ursprünglichen Statik herausgehoben werden soll, ist jeden Seminarteilnehmer schnell klar. Wie solches gelingt, zeigt er in der Praxis: "Ein Motiv fixieren, dann die Kamera ziehen. Dabei erhält das Motiv verwischte Konturen". Wer das ausprobieren möchte, sollte sich genügend Zeit zum Üben nehmen.