Biotop wird wiederbelebt

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Wortgottesdienstleiter Ralf Herre segnet die von der Hospitalstiftung geschenkte Kaiserlinde, die die Schweinfurter den Euerdorfern zu ihrer 1300-Jahr-Feier stifteten. Der Hurlacher See lag direkt gegenüber dieser neu gepflanzten Kaiserlinde. Nun steht die weitere Renaturierung an. Foto: Doris Bauer/Archiv
Wortgottesdienstleiter Ralf Herre segnet die von der Hospitalstiftung geschenkte Kaiserlinde, die die Schweinfurter den Euerdorfern zu ihrer 1300-Jahr-Feier stifteten. Der Hurlacher See lag direkt gegenüber dieser neu gepflanzten Kaiserlinde. Nun steht die weitere Renaturierung an.  Foto: Doris Bauer/Archiv

Der Hurlacher See wartet auf eine Renaturierung. Dieses Projekt und die aktuellen Forstbetriebszahlen standen im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung.

Das rechnerische Forstergebnis 2016 sieht mit rund 16 000 Euro Gewinn etwas mager aus. Allerdings sei für heuer sogar ein kurzfristiges Minus von etwa 10 000 Euro zu erwarten, berichteten Revierförster Wolfgang Kuhlmann und Oberforstrat Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Der Betriebsplan erhielt die Zustimmung des Marktgemeinderates Euerdorf.
Der Hiebeinsatz des Vorjahres lag mit 2034 Festmeter (fm) nur geringfügig über den geplanten 2000 fm. "Die Nachhaltigkeit ist gewährt", bestätigte Kuhlmann. Hier die detaillierten Zahlen: Endnutzung 1009 fm, Altdurchforstung 569 fm, Jungdurchforstung 441 fm, Jungbestandspflege 15 fm. "Die bestehenden Defizite bei dem Einschlag sind ausgeglichen", bestätigte Zürner. So nähere sich der Gesamteinschlag der vergangenen sieben Jahre, seit dem der aktuelle Betriebsplan bestehe, dem angepeilten Mittelwert im Durchschnitt. In Vor- und Endnutzung sei in diesem Zeitraum ein Prozentsatz von 90 erreicht worden.


Brennholz-Nachfrage stabil

Für heuer sieht der Forstbetriebsplan im Gemeindewald Euerdorf eine Jungdurchforstung in den Waldabteilungen Lehmgrube, Karwinkel, Winterleite, Schindrasen und Siebenberg vor. Die Brennholznachfrage sei zufriedenstellend bedient worden, sagte Kuhlmann. Dass heuer mit einem Defizit zu rechnen sei, das liege trotz leicht sinkender Ausgaben an dem geringer geplanten Einschlag, der weniger Einnahmen erbringe.
Für heuer stellte Kuhlmann das Renaturierungsprojekt "Hurlacher See" vor. Es sei ein See mit Historie, denn schon im 18. Jahrhundert hätte er im Winter das Eis für die Bierkeller ansässiger Brauereien geliefert. Dieser bei Haimbuch, südlich des Sommerberges gelegene ehemalige See sei ausgetrocknet. Für die Renaturierung, die den Stellenwert einer Naturschutz-Ausgleichsmaßnahme besitze, müsse die Quelle wieder dorthin geleitet werden. Zürner: "Langfristig muss man den Wald nicht nur unter dem wirtschaftlichen Aspekt betrachten. Er dient der Erhaltung einer gesunden Umwelt, insbesondere für die Wasserversorgung." Und Kuhlmann fügte hinzu: "Dort hat sich der Wald die Fläche inzwischen geholt." Jetzt gilt es, das alte Biotop wieder herzustellen. Die Kosten hierfür schätze er auf 5000 bis 10 000 Euro.
Nach wie vor ist der Marktgemeinderat Euerdorf gegen große Werbeschilder an markanten Stellen. Jetzt hatte eine Werbefirma angefragt, ob sie einen Aufstellplatz unter dem Eisenbahnviadukt genehmigt bekomme, schräg gegenüber vom Elektrogeschäft. "Das passt überhaupt nicht ins Ortsbild", war die einheitliche Meinung der Räte. Pauschal wehrten sie sich gegen solche Anfragen, die markante Stellen im Ort betreffen, und verwiesen auf die bestehende Satzung des Marktes.