Erneut ist die Zahl der Straftaten gesunken. Sie lag 2016 so niedrig wie noch nie. Ein Straftatbereich hält sich aber immer noch hartnäckig.
Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Die Kriminalitätsstatistik verzeichnet immer weniger Straftaten für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Hammelburg. "Die Straftaten liegen auf einem historisch niedrigen Niveau", sagte PI-Chef Alfons Hausmann bei der Vorstellung der Zahlen für 2016.
Auf 744 ist die Zahl der Straftaten im Jahr 2016 gesunken (2015: 792). Um die Entwicklung noch deutlicher zu machen, nannte Hausmann die Zahl aus dem Jahr 1999 als Beispiel. Damals hatte die Polizei noch 1450 Straftaten registriert.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging von elf Fällen im Jahr 2015 auf sechs Fälle im Jahr 2016 zurück. Und auch bei den schweren Diebstählen sind weniger Straftaten zu vermelden: 36 Delikte im Jahr 2016 gegenüber 80 Delikten im Jahr 2015.
Eine Streife konnte im vergangenen April bei Hetzlos drei Serientäter festnehmen. Den zwei Männern und einer Frau aus Osteuropa konnten zahlreiche Einbrüche und Diebstähle in Mittelfranken sowie in Schwebenried und Windheim nachgewiesen werden. Mittlerweile wurden sie nach Angaben der Polizei zu Strafen von bis zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Angriff mit Eisenrohr
Im Gefängnis sitzt laut Hausmann auch ein Mann, der im Juni des vergangenen Jahres mit einem Eisenrohr auf einen Polizisten losgegangen war, nachdem er mit seiner Partnerin bei Machtilshausen in eine Kontrolle geraten war. Der Fall erregte Aufsehen, weil das Pärchen der rechten Reichsbürger-Szene zuzuordnen war. So sei es zum Beispiel mit einem Fantasiekennzeichen am Auto unterwegs gewesen, berichtete Hausmann.
Trotz des allgemein rückläufigen Trends gab es bei einer Deliktsgruppe eine Steigerung, bei den Sachbeschädigungen. Die Zahl stieg von 126 Fällen im Jahr 2015 auf 139 im Jahr 2016. Sachbeschädigungen machen laut der Polizeistatistik 19 Prozent der Straftaten aus. Diese Deliktsgruppe sei schwer beherrschbar, meinte Hausmann. Und er relativierte die Entwicklung etwas. Denn es reiche schon eine kleine Serie von verkratzten Autos, um einen deutlichen Anstieg zu bewirken.
Angesichts der Kriminalitätsentwicklung konnte der PI-Chef erneut konstatieren, dass der Altlandkreis als eine sehr sichere Region gelten kann. Er führte aus, was der Trend jenseits der Zahlen konkret bedeutet: weniger Schaden und weniger Leid bei Geschädigten.
Um insbesondere das subjektive Sicherheitsgefühl weiter zu verbessern, ist seit mehr als einem Jahr die achtköpfige Sicherheitswacht in Hammelburg unterwegs. Erste Effekte deuten sich bereits an. So verzeichnet die Polizeistatistik für das vergangene Jahr weniger Anzeigen aus dem Bereich der Straßenkriminalität und vor allem weniger Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten im öffentlichen Straßenraum.