Für Staatssekretärin Katja Hessel ist Unterfranken schon jetzt ein Standort mit großen Chancen. Bayerns Staatsregierung tue viel, um die Ausgangslage für Investitionen noch weiter zu verbessern, sagte sie bei einer Tagung in Bad Kissingen.
Kreishandwerkermeister Werner Paltian (Motten) brennt vor allem eines auf den Nägeln: Der
Fachkräftemangel werde langsam ein Problem. Die Industrie schließe mit den Schulen
Kooperationsverträge. Das kleine Handwerk schaue in die Röhre, wenn es um die Azubis
gehe. Hier, so Paltian, erwartet er sich "neue Aufschlüsse" in der Rede von Bayerns
Wirtschafts-Staatsskretärin Katja Hessel (FDP). Die streifte zwar die Problematik kurz, hat
aber auch kein Patentrezept.
Katja Hessel sprach bei einer Veranstaltung von Invest in
Bavaria. Dabei stellte sie das große Potenzial Unterfrankens in Sachen Wirtschaft und vor
allem die Bemühungen der Staatsregierung heraus, das Investitionsklima durch Programme weiter
zu verbessern. Viele kleine und mittelständische Betriebe hätten den Regierungsbezirk zu
dem gemacht, was er ist: Unterfranken sei ein Synonym für einen dynamischen Technologie- und
Dienstleistungsstandort.
In den vergangenen drei Jahren sei hier auch die
Breitband-Grundversorgung sichergestellt worden. Alleine in der Region hätten 228 Kommunen von
dieser Förderung profitiert. Gerade für den ländlichen Raum ergäben sich durch
Top-Internetverbindungen große Chancen.
Schon heute seien die Mittelständler
mit ihren Produkten und Dienstleistungen auf den Weltmärkten überzeugend, weil sie
technologisch und kreativ die Nase vorne hätten. Dieser Vorsprung müsse gehalten
werden, denn nur über Innovationen blieben sie wettbewerbsfähig.
Innovationsgutscheine seien eingeführt worden, um Handwerker an die
Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen heranzuführen. Jeder zweite der bislang 1500
Voucher gehe in den ländlichen Raum. Speziell für den Mittelstand sei das Haus der
Forschung in Nürnberg eingerichtet worden. Es berate über sämtliche
Fördermöglichkeiten.
Die Chancen der Energiewende ließen sich nur
ergreifen, wenn die Stromkosten nicht explodierten. Katja Hessel forderte eine schnell wirkende
Strompreisbremse. Weniger Planwirtschaft und mehr Markt seien erforderlich.
Unternehmen bot sie an, als eine Art "Türöffner" in anderen Ländern zu wirken.
Außerdem verlangte sie die Abschaffung der Erbschaftssteuer bei Betriebsübergängen.<
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Verbunden war die Veranstaltung mit mehreren Gesprächsforen zu den verschiedensten
Themen. Außerdem stellten sich in einer kleinen Hausmesse Unternehmen, Organisationen und
Beratungsdienste vor.
Invest in Bavaria ist die
Ansiedlungsagentur des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Das Team betreut nach eigenen Angaben
Interessenten kostenlos bei der Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen.
Es gibt Hilfen bei Standortsuche, Investitionen und Fördermöglichkeiten.
Kontakte zu Behörden, Partnern und Netzwerken werden vermittelt. Invest in Bavaria betreut
weltweit 23 Repräsentanzen Bayerns und macht auch Marketing. Mehr Infos unter
www.invest-in-bavaria.de.
Der Landkreis wird wirtschaftlich dominiert von den drei
Staatsbädern mit den Schwerpunkten Reha, Kur und Prävention.
Er ist Standort für Medizintechnik und Speziallabors. Jeder fünfte Arbeitnehmer hat eine
Stelle in einem Gesundheitsunternehmen. Das Kompetenzfeld Gesundheit hat aufgrund der touristischen
Attraktivität des Kreises und wegen des demografischen Wandels gute Chancen.
Es gibt ein Gründerzentrum, ein Zentrum für Telemedizin und die Akademie für Gesundheitswirtschaft.