Die Bläservereinigung wird von einem jungen Team geführt. Zu den Herausforderungen in den nächsten Jahren gehören die Nachwuchsgewinnung und die Vorbereitungen für das 50-jährige Vereinsjubiläum.
                           
          
           
   
          Sie sind jung, verdammt jung. Und trotzdem bereit, Verantwortung zu tragen, als Vorstandsmitglieder der Bläservereinigung. In der Generalversammlung erklärten sich Florian Kirchner, Tobias Wehner, Annika Kirchner und Christian Kirchner bereit, den Verein zu führen. "Er liegt uns halt am Herzen", sagt Florian Kirchner. 
Der 20-Jährige, der Elektrotechnik in Schweinfurt studiert, hat den Posten des Vorsitzenden übernommen. 
Angst vor der großen Verantwortung, die er nun trägt, hat er nicht. Seit sechs Jahren ist der Wollbacher Mitglied im Jugendvorstand und sagt: "Ich bin da hineingewachsen". Außerdem können er und sein neues Vorstandsteam auf Unterstützung der "alten Hasen" setzen. In der Versammlung sicherten Konrad Straub und Lindhorst Kirchner, die beide viele Jahre die Geschicke des Vereins leiteten, ihre Unterstützung zu. Die wird die junge Vereinsführung auch brauchen. 
Schließlich muss der Verein mit seinen 165 Mitgliedern in den nächsten Jahren einige Herausforderungen stemmen. 
  
  Bläserklasse ist geschrumpft
 
Zunächst wollen die Bläser wieder mehr Nachwuchs gewinnen. Denn verschiedene Projekte wie die geplante musikalische Frühförderung im Kindergarten scheiterten in der Vergangenheit, auch der Dirigentenwechsel des Vereins machte sich bemerkbar. 
Die Bläserklasse schrumpfte im vergangenen Jahr von 25 auf neun Mitglieder. 
"Das wollen wir ändern", sagt Annika Kirchner, die das Amt der Kassiererin übernommen hat und derzeit noch die Ausbildung der Klarinetten begleitet. Bereits im April soll der nächste Musikkurs für Kinder ab sechs Jahre beginnen. "Wir veranstalten dazu auch wieder einen Infotag", sagt die 20-Jährige. 
Bei dieser Gelegenheit können die Jungen und Mädchen verschiedene Instrumente ausprobieren und mehr über eine musikalische Entwicklung bei der Bläservereinigung erfahren. 
Parallel dazu sollen die 18 jungen Musiker, die zu den 60 Aktiven des Vereins gehören, weiter gefördert werden. Als deren Ausbilder wurden Volker Metz und Bernhard Sauer gewonnen, beides Mitglieder des Heeresmusikkorps Veitshöchheim. 
Während sich der Stangenrother Metz seit November um die Ausbildung der Posaunen kümmert, ist Sauer seit Oktober für das Tiefe Blech mit drei Tuben und einem Tenorhorn zuständig. "Die Jungs machen das schon sehr gut", lobte er das Engagement seiner vier Schüler.
Die zeigten mit den Nachwuchs-Posaunisten ihr Können zu Beginn und am Ende der Generalversammlung. "Ich musste sie nicht dazu drängen, die Initiative kam von den Kids. 
Das ist schon sehr außergewöhnlich", erklärt Sauer. 
  
  Ziele der Musiklehrer
 
Erste Ziele haben sich die beiden Musiklehrer gesetzt. So strebt Volker Metz mit den beiden Posaunenschülern Florian Saam und Jonas Preißner die D-2-Silberprüfung des Nordbayerischen Musikbundes an. Bernhard Sauer indes möchte bei seinen Schützlingen die Grundlagen vertiefen. 
Neben der musikalischen Ausbildung soll auch die Freizeitgestaltung des Bläsernachwuchses nicht zu kurz kommen. "In den vergangenen Monaten haben wir hier im Musikheim extra einen Jugendraum eingerichtet, die Einweihungsfeier steht aber noch aus", weiß Florian Kirchner. 
Bleibt als nächste Herausforderung die Zukunft des Orchesters, das nach den Querelen der vergangenen Monate wieder zusammenwachsen muss. 
Die Weichen für eine Neuorientierung der rund 45 Männer und Frauen seien mit der neuen Dirigentin Manuela Möller gestellt worden, resümiert der scheidende Vereinsvorsitzende Uwe Dittrich. 
Sie hat die Aufgabe im November übernommen und mit einem Weihnachtskonzert ihren musikalischen Einstand gegeben. "Ihr habt mir einen guten Start bereitet", lobte Manuela Möller die Bläser. 
Nun hofft sie auf eine weitere gute Zusammenarbeit und Unterstützung der Musiker, forderte aber auch dazu auf, Ideen einzubringen und Kritik zu äußern. "Ihr müsst sagen, was nicht passt", so die Dirigentin.
  
  Kreismusikfest angedacht
 
Die Zukunft bringt den jungen Vorstandsmitgliedern der Bläservereinigung nicht nur musikalische Herausforderungen. 2017 feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. 
Wie, das muss in den kommenden Monaten geklärt und organisiert werden. Erste Vorschläge des scheidenden Vorstands gibt es bereits, die von der Versammlung jedoch recht durchwachsen aufgenommen wurden. So ist momentan geplant, den Geburtstag zweigleisig zu feiern - mit einem internen Vereinsfest und mit einem Kreismusikfest, das zur Wollbacher Kirmes 2017 veranstaltet werden könnte. 
Florian Kirchner und seine drei jungen Mitstreiter sehen den anstehenden Aufgaben relativ gelassen entgegen und strahlen jugendliche Zuversicht aus. "Schließlich sind wir ein gutes Team", sagt der neue, junge Vorstand.
Das neue Team:Vorsitzender Florian Kirchner, Stellvertreter Christian Kirchner, Schriftführer Tobias Wehner, Kassiererin Annika Kirchner, Vertrauensperson Uwe Dittrich, Trachtenwart Anna-Lena May, Notenwart Markus Markard, Betreuer Franz Kirchner, Ruth Metz und Sebastian Metz, Beisitzer Laura Zirk.