Gelungene Kur für die Pumpen

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Horst Schmitt (links) vom Staatlichen Bauamt und Horst Fischer vom zuständigen Ingenieurbüro bei der Bauabnahme an der Freipumpe. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles ok. Fotos: Thomas Mäuser
Horst Schmitt (links) vom Staatlichen Bauamt und Horst Fischer vom zuständigen Ingenieurbüro bei der Bauabnahme an der Freipumpe. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles ok. Fotos: Thomas Mäuser
Ein erster Versuch, die Pumpe zum Laufen zu bringen, misslang mangels Wasserdrucks. Foto: Mäuser
Ein erster Versuch, die Pumpe zum Laufen zu bringen, misslang mangels Wasserdrucks. Foto: Mäuser
 
Sonst nicht zu sehen: Das gewaltige Turbinenrad im "Keller der Pumpe. Foto: Mäuser
Sonst nicht zu sehen: Das gewaltige Turbinenrad im "Keller der Pumpe. Foto: Mäuser
 
Die Bauabnahme läuft. Foto: Mäuser
Die Bauabnahme läuft. Foto: Mäuser
 
Uwe Herold öffnet das Wehr. Foto: Foto: Mäuser
Uwe Herold öffnet das Wehr. Foto: Foto: Mäuser
 
Alle Gitter, die Rohre und das Wägelchen wurden hergerichtet. Foto: Mäuser
Alle Gitter, die Rohre und das Wägelchen wurden hergerichtet. Foto: Mäuser
 
Blick auf die sanierte Pleuelstange. Foto: Mäuser
Blick auf die sanierte Pleuelstange. Foto: Mäuser
 
Das Baudatum glänzt wieder. Foto: Mäuser
Das Baudatum glänzt wieder. Foto: Mäuser
 
Auch das Tor präsentiert sich wieder wie neu. Foto: Mäuser
Auch das Tor präsentiert sich wieder wie neu. Foto: Mäuser
 
Die Kanalmauer wurde gerichtet und neu verfugt. Foto: Mäuser
Die Kanalmauer wurde gerichtet und neu verfugt. Foto: Mäuser
 
Das Selbe gilt für den anderen Teil des Kanals. Foto: Mäuser
Das Selbe gilt für den anderen Teil des Kanals. Foto: Mäuser
 
Vor der Sanierung waren viele Teile der Pumpe total heruntergekommen. Foto: Mäuser
Vor der Sanierung waren viele Teile der Pumpe total heruntergekommen. Foto: Mäuser
 
Den Passanten präsentierte sich bis Mai dieses Jahres eine recht heruntergekommene Anlage. Foto: Mäuser
Den Passanten präsentierte sich bis Mai dieses Jahres eine recht heruntergekommene Anlage. Foto: Mäuser
 
Pumpendetail vor der Sanierung. Foto: Mäuser
Pumpendetail vor der Sanierung. Foto: Mäuser
 
Verschmiert, verrostet und ungepflegt. Foto: Mäuser
Verschmiert, verrostet und ungepflegt. Foto: Mäuser
 
Auch die Streben der Brüstung waren schadhaft. Fotos: Mäuser
Auch die Streben der Brüstung waren schadhaft. Fotos: Mäuser
 
Einen völlig heruntergekommenen Eindruck machte das Metall-Tor. Foto: Mäuser
Einen völlig heruntergekommenen Eindruck machte das Metall-Tor. Foto: Mäuser
 
Auch der Kanal harrte der Sanierung. Foto: Mäuser
Auch der Kanal harrte der Sanierung. Foto: Mäuser
 

Der Freistaat ließ die Freipumpe am Gradierwerk für rund 160 000 Euro herrichten. Die Bauabnahme am Donnerstagnachmittag verlief erfolgreich.

Uwe Herold von der Staatsbad GmbH dreht an der Spindel. Langsam hebt sich das Wehr unter der Freipumpe. Das Wasser, das sich auf das Turbinenrad ergießt, rauscht immer lauter. Doch das große Rad, das die gewaltigen Pleuelstangen antreibt, macht gerade einmal eine halbe Umdrehung. Es fehlt am nötigen Wasserdruck. Dennoch ist die Bauabnahme nach der Sanierung der Pumpe am Donnerstagnachmittag ein Erfolg. Die Beteiligten sind zufrieden.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten alles ok.

Ohnehin geht es bei der Abnahme nicht darum, ob die Pumpe läuft, sondern ob die Arbeiten am Mauerwerk, an den Guss- und Stahlteilen ordnungsgemäß erledigt wurden.

Viele Jahre wurde dieses einzigartige technische Denkmal sich selbst überlassen, rottete vor sich hin. Bis der Freistaat als Eigentümer sich erbarmte und 150 000 Euro für die Sanierung in den Haushalt einstellte - und nach mehrfacher Ausschreibung endlich eine Fachfirma ein wirtschaftliches Angebot vorlegte.


Komplett entrostet

Mitte Mai begannen die Arbeiten. "Die Metallteile wurden komplett entrostet und dreifach mit Farbe beschichtet", sagt Horst Fischer vom verantwortlichen Ingenieurbüro. Das galt auch für jene Teile, die von außen gar nicht zu sehen sind. Zum Beispiel für die Leitungen unter der Decke und für das große Turbinenrad.

Nicht nur dafür musste der Triebwerkskanal leergepumpt werden. Auch das Mauerwerk des Kanals war an etlichen Stellen brüchig und wurde saniert. Ebenso wie das große Tor aus Metall, das vor Rost und Moder nur so strotzte. Tag und Nacht waren die Pumpen im Einsatz. Das Wasser aus dem Kanal wurde direkt in die Saale geleitet, das Schmutzwasser lief über Absetzbecken.

Bevor die Arbeiter die Teile aus Gusseisen und Stahl streichen konnten, musste die gesamte Anlage eingehaust werden. Zum einen, damit beim Sandstrahlen kein Dreck in die Umwelt gelangt. Zum anderen, weil laut Horst Fischer zum Streichen eine bestimmte Temperatur und die richtige Luftfeuchtigkeit wichtig sind.


Mauerwerk wurde aufgearbeitet

Das Mauerwerk des Kanals und die Sockel der Pumpe blieben vom Sandstrahlen verschont. Hier setzten die Arbeiter das sanftere Dampfstrahlgerät ein, bevor die Teile gespachtelt, verfugt und gestrichen wurden. Instandgesetzt wurde auch die gemauerte Brücke, die durch eine zusätzliche Betonplatte zur Lastverteilung verstärkt wurde. Außerdem wurden beide Wehre gerichtet. Jenes im "Keller" der Pumpe und das im Kanal.

An der Technik dagegen waren kaum Arbeiten nötig. Alle beweglichen Teile wurden abgeklebt, damit sie keinen Schaden nehmen. Außerdem war Mühlenbauer Walter Schuhmann aus Albertshausen immer wieder beratend vor Ort.

Zur Bauabnahme sind unter anderem Mitarbeiter des Staatlichen Bauamtes und der Immobilien Freistaat Bayern vor Ort. Sie sind zufrieden. Auch wenn sich zum Beispiel am Gussgeländer nach wie vor kleine Lücken zeigen, kleinere Aufwerfungen noch vom entfernten Rost künden. "An manchen Stellen kann man nur nachbessern, wenn man die Teile auseinanderlegt", sagt Horst Schmitt vom Saatlichen Bauamt. Doch dabei ginge zu viel kaputt.


Immer gut pflegen

Deswegen betont Schmitt, dass die Pumpe nicht vernachlässigt werden darf, immer gepflegt werden und im Bedarfsfall neu gestrichen werden muss: "Wenn die Pumpe immer gepflegt wird, kann sie noch viele Jahre laufen." "Die Schäden waren etwas größer, als angenommen", fährt Horst Schmitt fort. Deswegen wird die Sanierung gut 10 000 Euro mehr kosten, als ursprünglich veranschlagt.

Der Chef des Gebäudemanagements bei der Staatsbad GmbH, Hubert Kirchner, geht davon aus, das die Pumpe heuer noch in Betrieb gesetzt wird. Auch, um etwaige Gewährleistungsansprüche geltend machen zu können. Zuvor müssen noch alle beweglichen Teile eingefettet werden. Ein Konzept, wann die Pumpe im nächsten Jahr laufen wird und wer sich darum kümmert, wird noch festgelegt.