Ein Wohnhaus in Oberzettlitz bei Kulmbach sollte in Brand gesetzt werden. Die Bewohner wurden im Schlaf überrascht. Die Polizei hat nur wenige Stunden später einen Tatverdächtigen aus dem Landkreis Bad Kissingen festgenommen.
Ein Mann aus dem Landkreis Bad Kissingen soll versucht haben, im Kulmbacher Ortsteil Oberzettlitz ein Wohnhaus anzuzünden. Der Tatverdächtige wurde im Bereich von Fichtelberg (Landkreis Bayreuth) festgenommen.
Es war gegen 2.30 Uhr in der Nacht zum Mittwoch, als der Hauseigentümer Brandgeräusche bemerkte. "Wir waren im Obergeschoss und haben geschlafen. Ich habe dann auch Brandgeruch bemerkt und bin sofort nach unten", schildert der Oberzettlitzer eine Situation, die er nie vergessen wird. Im Erdgeschoss entdeckte er das Feuer, das nicht nur am Hauseingang, sondern auch an der Terrassentür gelegt worden war.
Der 56-Jährige versuchte zunächst selbst, das Feuer zu bekämpfen. Schnell war auch die Feuerwehr mit insgesamt rund 80 Rettungskräften am Einsatzort. Die vierköpfige Familie blieb unverletzt. Polizeisprecher Neder schätzt den Schaden am Wohnhaus auf 20 000 Euro.
"Ich weiß nicht, was passiert wäre, hätte ich den Brand nicht bemerkt", sagt der Hauseigentümer. In Nachtkleidung waren er, seine Frau und die beiden 17- beziehungsweise 20-jährigen Töchter aus dem Haus gerannt.
"Meine Frau und die Kinder haben zunächst Schutz im Gartenhaus gesucht", so der 56-Jährige, der nach der Brandnacht geschockt, aber nicht völlig perplex war. "Wenn man die Hintergründe kennt, ist man gar nicht so überrascht." Es könnte sich um einen Racheakt gehandelt haben. Der Hauseigentümer war Geschäftsführer einer Firma in Hammelburg. Es heißt in Oberzettlitz, der mutmaßliche Täter hätte den 56-Jährigen zuvor schon bedroht und ihn wohl für Entlassungen verantwortlich gemacht. Die Polizei wollte sich dazu nicht äußern.