Die Personalsituation im Tagesdienst der Großenbracher Feuerwehr ist angespannt. Um den Brandschutz zu gewährleisten, müssen immer mehr Trupps kooperieren. Zur Not gibt es Hilfe vom Bauhof.
Bei vielen Feuerwehren ist der Tagesdienst nicht optimal besetzt. "Die Situation ist grenzwertig", sagt Jörg Rumberg, Kommandant aus Großenbrach. Am Tag sei gerade so gewährleistet, dass die Feuerwehrleute ausrücken können. Für ihr Fahrzeug ist eine Besatzung von neun Mann vorgesehen. "Einer weniger ist aber nicht dramatisch", sagt Rumberg.
Künftig könnte es wegen der geringen Personaldichte Probleme geben.
Daher setzen die Verantwortlichen schon jetzt auf die enge Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren. "In Bad Bocklet rücken wir insgesamt mit drei Feuerwehren aus", erklärt der Kommandant. Je nach Gebiet meist mit zwei Wehren pro Einsatz. "Ohne Kooperation wäre es schwierig", sagt Rumberg, "aber nicht unmöglich."
Nicht ausruhen Im Moment ist der Brandschutz gewährleistet.
Darauf dürfe man sich aber laut Jörg Rumberg nicht ausruhen. "Wir müssen rechtzeitig gegensteuern", sagt er. Sie müssen immer wieder an die aktiven Mitglieder appellieren und gleichzeitig neue Mitglieder rekrutieren. "Wir sind ständig bestrebt Neuankömmlinge zu aktivieren."
Auch Kreisbrandmeister Steffen Kiesel weiß um die Problematik der dünnen Personaldecke.
"Es ist nicht mehr so wie früher, dass zu jeder Uhrzeit ein Haufen Leute bereitstehen", sagt er. Das liege unter anderem an der Arbeitssituation. Viele würden für ihre Jobs inzwischen in umliegende Städte pendeln. "Wenn ich auf dem Land wohne und muss nach Schweinfurt fahren, dann fehle ich im Einsatzdienst", weiß Steffen Kiesel.
Probleme in der Urlaubszeit Es gebe mit Sicherheit Ortschaften, in denen der Brandschutz nicht sichergestellt sei. "Man kann nie gewähren, dass es sicher ist", meint Kiesel. Gerade in der Urlaubszeit wisse man nie, ob alle da sind. "Im schlimmsten Fall könnte es passieren, dass nicht genug Leute da sind, um auszurücken", sagt der Kreisbrandmeister.
Zusätzliche
Verstärkung In Großenbrach läuft die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern gut. Da dort einige Kameraden bei größeren Firmen im Gewerbegebiet arbeiten, fällt ein Arbeitsausfall nicht so sehr ins Gewicht. Wenn es in einem Dorf mal nicht genug Kameraden für einen Einsatz geben sollte, springen andere ein. "Es gibt die Möglichkeit, dass Mitarbeiter der Kommune mit ausrücken", erläutert Steffen Kiesel.
Das können zum Beispiel Mitarbeiter des Bauhofes sein.
Außerdem ist es inzwischen so, dass der Einsatzort der Feuerwehrmänner nicht mehr auf den Wohnort und umliegende Dörfer beschränkt ist. Das heißt, wenn jemand aus Großenbrach in Schweinfurt arbeitet, kann er dort mit den Kollegen zu einem Einsatz ausrücken. Genauso kann ein Schweinfurter, der in Großenbrach arbeitet, dort aushelfen.
Die Feuerwehrarbeit wird immer öfter zur Frauensache. "Im Markt Bad Bocklet sind überall Damen dabei", sagt Steffen Kiesel, "sie haben den Sprung in die Feuerwehren geschafft." Das seien sowohl Hausfrauen als auch Berufstätige. Diejenigen, die Dienst leisten wollen, die würden das auch mit Familie und Beruf vereinbaren. Letztlich sei es egal, wer hilft. "Hauptsache es sind Einsatzkräfte da", sagt Kiesel.
Damit das so bleibt, benötigt es natürlich eine gute Nachwuchsarbeit.
Erfolgreiche Werbung "Wir müssen sehen, dass wir die Jugend für die Feuerwehr begeistern", so Kiesel. Das solle möglichst früh geschehen. Teilweise werde das schon erfolgreich betrieben.