Die Freipumpe am Bad Kissinger Gradierwerk und ihr Kanal werden für 150 000 Euro hergerichtet. Ab Mitte Juli soll das technische Denkmal wieder betriebsbereit sein.
Es hat lange gewährt, bis es gut wurde, aber jetzt sind die Arbeiter angerückt, um die Freipumpe wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Das technische Denkmal wird komplett gesandstrahlt, um dass eine neue Farbschicht zu erhalten. Ende Juli kann sie wieder laufen.
Schon einmal wollte das Staatliche Bauamt die Sanierung der Pumpe in Auftrag geben, doch die Ausschreibung führte zu keinem wirtschaftlichen Angebot, sagt Horst Schmitt, Abteilungsleiter Ingenierubau am Staatlichen Bauamt. Diesmal hat es geklappt. Eine Spezialfirma für Beton- und Metallsanierung hat die Arbeiten übernommen.
Abgesperrt Inzwischen wurde der Bauzaun aufgestellt. Als nächstes muss der Kanal trocken gelegt werden. Dann werden die Fugen des Mauerwerks saniert, bevor die Arbeiten an der Pumpe beginnen.
"Die Pumpe wird vor dem sandstrahlen komplett luftdicht eingehaust", sagt Vorarbeiter Ronny Hillemann. "Aus wasserrechtlichen Gründen", wie Horst Schmitt ergänzt. Damit keine Schadstoffe in die Saale gelangen können.
Wobei sandstrahlen eigentlich gar nicht stimmt. "Quarzsand ist wegen der Krebsgefahr nicht mehr erlaubt", sagt Hillemann, "heute wird eine Art Schlacke verwendet."
Auseinandergelegt werden muss die Pumpe laut Hillemann und Schmitt nicht. Es werden lediglich die empfindlichen Lager abgeklebt. Nach dem Abstrahlen werden die gusseisernen Teile mit Korossionsschutz versehen, bevor die Farbe aufgetragen wird. Welcher Farbton das sein wird, steht laut Schmitt noch nicht fest,
Ende Juli sollen die Maßnahme abgeschlossen und die Pumpe wieder betriebsfähig sein. Gebraucht wird dieses technische Denkmal allerdings nicht mehr. Es wird nur noch für Schauzwecke in Betrieb gesetzt. Vor Beginn der Arbeiten durfte die Pumpe kurz laufen. Als Beleg dafür, dass die Technik noch funktioniert.
Noch nicht an der Reihe ist die Sanierung des einsturzgefährdeten Kanals der benachbarten Hauspumpe. Der Termin hängt noch davon ab, ob Mühlenbauer Walter Schuhmann hier sein Wasserrad errichten darf. Ob das klappt, darüber wollte sich Schuhmann nicht äußern.
Die Pumpe und ihre Umgebung Achtzylinder Die Freipumpe, auch Solehebemaschine genannt, stammt aus dem Jahre 1848. Ihre Hauptaufgabe war einst das Umwälzen der Sole des Runden Brunnens mit fünf der acht Kolben in das obere Leitungssystem des Gradierwerks. Ein weiterer Kolben drückte die nach dem Gradieren gesättigte Sole in das Salzhaus. Außerdem wurde das Hochreservoir des Gradierbaus mit Sußwasser für das längst abgerissene Salinenbad und die ehemalige Wäscherei bedient.
Staatlich Die Solehebemaschine ist Eigentum des Freistaates Bayern, der auch die Sanierungskosten von 150 000 Euro übernimmt.
Brunnentempel Nicht nur die Freipumpe wird saniert, auch am benachbarten Runden Brunnen wird sich heuer etwas tun. So plant das Wasserwirtschaftsamt unter anderem die Errichtung eines Brunnentempels mit Plexiglaskuppel, so dass die Quelle wieder erlebbar wird, Hinzu kommt ein Technikgebäude