Seit sechs Jahren betreibt Elke Bocklet das Fachgeschäft für Kostüme, Zubehör und Faschingsfummel aller Art. Nun denkt sie darüber nach, zu vergrößern. Denn nicht nur zur närrischen Zeit ist ihr Angebot gefragt.
                           
          
           
   
          Lothar braucht eine Glatze, Helene sucht einen Rapunzelzopf und Isolde möchte gern pinkfarbene Wimpern. Ziemlich ausgefallene Wünsche. Doch jetzt zur Faschingszeit sind diese ganz alltäglich - zumindest im Laden von Elke und Andreas Bocklet an der Hauptstraße in Großenbrach. Dort tummeln sich derzeit Faschingsfreunde aus der ganzen Region, von Mellrichstadt bis Karlstadt, und decken sich mit Kostümen oder dem entsprechenden Zubehör ein.
       
Am Donnerstagnachmittag ist Carina Geisel aus Lauter eine von ihnen. Die 15-Jährige hat sich das Kostüm "Superwoman" ausgesucht und probiert es in der Kabine an. "Ich mag Comics", erklärt die junge Kundin, weshalb die Wahl auf dieses Outfit fiel. Ihre Mutter Anke ist begeistert, nicht nur von ihrer verkleideten Tochter, sondern auch von dem Laden. "Hier ist es cool.
Als wir das erste Mal da waren, haben wir drei Stunden gebraucht", erzählt sie, so viel gab es zu entdecken.
Schwein ist im Trend
Inzwischen kaufen sie und ihre Freunde regelmäßig zur Faschingszeit hier ein. "Heuer gehen wir in unserer Clique als Schweine", sagt Anke Geisel. Damit liegen die Lauterer voll im Trend. "Tierkostüme gehen heuer besonders gut, bei Männer und Frauen", sagt Elke Bocklet.
Der absolute Renner sei jedoch das Schweinekostüm. "Dabei kostet es ganz schön Überwindung, es anzuziehen", erzählt die Frau aus Lauter. "Es macht fett." Doch wenn mehrere so rumlaufen, ginge es.
Zwischen 30 und 60 Euro kosten die Kostüme in Großenbrach. "Manche sind auch teurer. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt", so die Ladeninhaberin. Doch die Kunden geben das Geld gerne aus.
"Dann ziehe ich das Kostüm eben mehrere Jahre an", sagt Daniela Wehner aus Steinach, die sich soeben das Modell "Sexy Berry" einpacken lässt. Die Preise empfinde sie als normal, wie in anderen Geschäften auch. Manches sei auch günstiger. Weshalb sie gerne in dem Laden in Großenbrach einkauft, erklärt sie so: "Hier gibt es eine große Auswahl, man kann die Kostüme anprobieren und notfalls in der richtigen Größe nachbestellen."
Irmgard van
de Weyer hingegen interessieren die Kostüme weniger. "Ich bin kein Faschingsgeher. Und wenn, stelle ich mir meine Verkleidungen aus alten Sachen zusammen", erzählt die 64-Jährige. Sie ist vielmehr wegen des Zubehörs gekommen, braucht Perücken. Die Kissingerin kauft das erste Mal in der Party- und Faschingskiste ein und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. "Es ist toll, dass es in einem so kleinen Dorf einen solchen Laden gibt", sagt sie.