Rudi Rippstein wird heuer erstmals im Heimatspiel in die Rolle des Oberbürgermeisters schlüpfen. Dafür hat er viel und intensiv geprobt.
Das Spiel steht und fällt mit der Rolle des Bürgermeisters der Stadt Münnerstadt, Hans Vait, langjährig verkörpert durch Franz Wüst. Die Vorstandschaft um Claudia Kind und Andreas Trägner ist erleichtert, mit Rudi Rippstein nun endlich eine Zweitbesetzung gefunden zu haben. "Es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass ab jetzt zwei Personen die "Verantwortung für die Stadt" tragen", sagt Claudia Kind.
Rudi Rippstein wird in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Damit erfüllt sich für den Münnerstädter ein Traum. Schon vor vier Jahren hatte er sein Interesse an dieser Rolle gezeigt und in den folgenden Spielzeiten Erfahrungen als einer der Senatoren gesammelt. Rechts und links des Bürgermeisters zu stehen, sei aber dann doch etwas anders als in der Mitte, hat er bei den Proben festgestellt. Aber ihm macht es Spaß, und die intensive Probearbeit nimmt er gerne in Kauf. "Da steckt viel Arbeit dahinter", betont er.
Auch das Kostüm passt, hat er bei einer Anprobe festgestellt. In diesem Jahr muss er sich das Kostüm mit dem langjährigen Oberbürgermeister-Darsteller des Heimatspiels, mit Hans Wüst, teilen. Claudia Skuppin, die für die Heimatspielgemeinde den Kostümfundus betreut und auch immer wieder Ausbesserungsarbeiten und Näharbeiten erledigt, war es wichtig, dass die Anprobe frühzeitig stattfindet. Es werde geprobt und geprobt, aber an die Kostüme meist erst ganz zum Schluss gedacht, lacht sie. Deshalb ist sie froh, dass sie jetzt schon weiß, dass das Kostüm gut sitzt.
Neben Rudi Rippstein als Oberbürgermeister gibt es zahlreiche weitere Neubesetzungen im Heimatspiel. Die Rolle des Pfarrers Andreas Blatt teilen sich nach dem Ausstieg von Baldur Kolb nun Steffen Wüst und neu Andreas Trägner. Auch die Figur des Kaspars von der Rhön ist nach dem Tod von Jochen Hierold wieder doppelt besetzt. Rainer Kirch wird durch Steffen Wüst entlastet. Ebenfalls als Mehrfachbesetzung kommen hinzu in der Rolle der Ottilie Janine Kunze, des Althäuser Bauern Lothar Hillenbrand, des Bildhäuser Mönchs Dieter Schölzke und des Senators Gessner Matthias Kleren.
Für Bruno Eckert, der in diesem Jahr die Proben leitet, war es deshalb wichtig, dass mit den Neuen intensiv gearbeitet wird.Einige der Debütanten waren zuvor noch nicht auf der Heimatspielbühne gestanden. Sie müssen lernen, sich ins Spiel einzudenken und aus sich herauszugehen, meint Bruno Eckert.
Selbst der Kanonendonner ist beim Heimatspiel originalgetreu. Christoph Gehring und Georg Schreiner sind nach bestandener Schwarzpulverprüfung an der Kanone voll einsatzfähig. Die langjährige Böllerschützin Li Langen freut sich, dass sie Entlastung bekommt.
Ein noch authentischeres Spiel durch fundiertes Wissen haben sich die Vorstände zum Ziel gesetzt. Auch deshalb gibt es in dieser Saison einen besonders intensiven Probenplan. "Es ist essenziell, begreiflich zu machen, mit welchen Ängsten, Sorgen und Nöten die Münnerstädter zur Zeit des 30-jährigen Krieges zu kämpfen hatten" so Claudia Kind. Gruppen wie z. B. die Althäuser, die Rosenkranzbruderschaft oder auch die Stadtknechte sollen durch die intensiven Hintergrundinformationen Einblick erhalten, um sich besser einfühlen und dies im Spiel transportieren zu können. Gerade die Gruppen besäßen eine große Wirkung auf das Heimatspiel.