Die Stadtwerke Bad Kissingen GmbH will eine Windkraftanlage westlich der schwarzen Pfütze bauen. Das Windrad bleibt das einzige seiner Art auf Bad Kissinger Boden.
Windräder ja, aber wohin? Seit Ende letzten Jahres suchen die Stadtwerke Bad Kissingen nach geeigneten Standorten in der Gegend um Bad Kissingen. Jetzt ist klar: Auf Bad Kissinger Boden kann überhaupt nur eine einzige Anlage errichtet werden: auf dem Beilberg nahe des Stadtteils Reiterswiesen, westlich der Schwarzen Pfütze. Die drei Rotorflügel des Windrades sollen einen Durchmesser von 140 Meter haben. Sie werden auf einem bis zu 160 Meter hohen Turm angebracht.
Ein entsprechender Antrag wurde jetzt dem Bad Kissinger Stadtrat vorgelegt.
Problemfall Abstandsregel Dass nur ein Standort infrage kommt, hat zwei Gründe. Zum einen ist Bad Kissingen eine windarme Gegend. Das erschwert die Suche von vornherein. Ein Windrad könnte sich beispielsweise zwischen Ramsthal und Arnshausen lohnen.
Ein Windrad an dieser Stelle ist bald nicht mehr realisierbar, sagt Wolfgang Russ vom städtischen Bauamt.
Das liegt an der neuen Abstandsregelung, die das bayerische Kabinett vor wenigen Wochen beschlossen hat. Demnach muss in Bayern der künftige Mindestabstand zwischen Windkraftanlagen zu Wohnhäusern das Zehnfache der Gesamthöhe der Anlage betragen. "Mit der neuen Abstandsregelung fällt Ramsthal weg", sagt Russ.
"Im Bereich Bad Kissingen sind die letzten Flächen rausgefallen, nachdem die Abstandsregel auf 1000 Meter erhöht wurde." Nur der Beilberg und Ramsthal blieben übrig. Russ erläutert die aktuelle Rechtslage, die für die Anlage am Beilberg gilt: Zu einzelnen Wohngebäuden muss der Abstand 800 Meter betragen. Zu Ortsrändern sind es ein Kilometer, zu Kurzonen noch einmal 200 Meter mehr.
Bauausschuss stimmt einstimmig
zu Die Vorgaben werden am Beilberg bis auf eine Ausnahme eingehalten. Das ehemalige Schießhaus an der Kreisstraße 8 zwischen Reiterswiesen und der Schwarzen Pfütze liegt 700 Meter entfernt von dem geplanten Windrad. Das sind eigentlich 100 Meter zu wenig. Diese Abweichung sei laut Russ aber zulässig. "Aus Sicht der Stadtplanung kann die Windkraftanlage am beantragten Standort zugelassen werden." Der Bauausschuss der Stadt stimmte in seiner Sitzung am
Dienstagabend der Errichtung einstimmig zu.
Der Grünen-Stadtrat Richard Fix fragte nach, ob die Anlage als Bürgerwindrad gebaut und betrieben werden könne.
Die Gemeinde Oerlenbach plant am Beilberg den Bau von sechs Windrädern. Die Resonanz der Bürger, sich dort zu beteiligen, ist überschaubar, sagt Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU). "Es war ein Bürgerwindpark angeregt.
Aber der ,Boden' war nicht so fruchtbar, wie wir gedacht hatten."
Manfred Zimmer, Geschäftsführer der Stadtwerke, war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.