Die Stadt Bad Kissingen lässt derzeit untersuchen, welche Baustoffe verwendet werden können. Das aggressive Grundwasser und die Höhenversetzungen des alten Kanals komplizieren die Aufgabe erheblich.
Der Arbeitsplatz von Holger Bolte und Valeri Gromow ist dunkel, eng, feucht, und es stinkt. Die beiden kümmern sich gerade um den teuersten Patienten Bad Kissingens, den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kanal unter der Marktstraße.
Bevor die Kanäle in der Altstadt saniert werden können, sind noch viele Fragen zu klären. Unter anderem geht es darum, welche Baustoffe verwendet werden können.
Der alte, gemauerte Hauptkanal ist porös.
Das ist nicht nur ein Nachteil. So nimmt der Kanal Grundwasser auf und verhindert so, dass der Pegel zu hoch ansteigt. Andererseits kann Schmutzwasser in das Grundwasser gelangen, und das korrespondiert mit den Kurgartenquellen.
Mit Wanne und Rohr "Ziel ist eine Trennung von Schmutz- und Grundwasser", sagt der Leiter des Tiefbauamtes, Thomas Hornung.
Dafür soll erst eine Art Wanne in den alten Kanal gelegt werden, die unterhalb noch Platz für die Aufnahme des Grundwassers lässt. Damit ist laut Hornung sichergestellt, dass der Kanal seine Dränagefunktion behält. Auf diese Wanne wird später ein großes Rohr aus Kunststoff gelegt, das das Schmutzwasser aufnimmt.
"Jetzt testen wir, wie so ein Einbau vonstattengehen könnte", fährt Hornung fort.
Holger Bolte und Valeri Gromow sind gerade dabei, Teilstücke dieser Wanne probeweise im Kanal zu verlegen. Keine leichte Arbeit, denn der alte Kanal weist eine sich immer wieder verändernde Geometrie und Höhenversetzungen auf. Auch eine riskante Arbeit, zum Beispiel, wenn viel Wasser durch den Kanal fließt. Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass man sich nicht verletzt. Blutvergiftung und Tetanus könnten die Folgen sein, sagt Bolte.
Schließlich muss stets ein Gaswarngerät im Einsatz sein, und man steht im wahrsten Sinne des Wortes in der Sch... "Manche können das, manche nicht", sagt Holger Bolte und verweist darauf, dass Kanalsanierer seit drei Jahren sogar Lehrberuf ist.
Simulierte Instandsetzung Im Bereich des Alten Rathauses, unter einem Zelt, werden Teile der künftigen Schale probeweise eingebracht.
Gleichzeitig wird getestet, welcher Mörtel sich für die Kanalsanierung eignet. "Dafür simulieren wir eine Fugen-Instandsetzung", sagt Hornung. Der Mörtel muss zwei Aufgaben erfüllen. Zum einen soll er wasserdurchlässig sein, damit das Grundwasser abgeführt werden kann, zum anderen muss er dem Grundwasser widerstehen, das wegen des hohen Mineralge-haltes und der im Wasser gelösten Kohlensäure sehr aggressiv ist.
Warum das Grundwasser auch
künftig über den Kanal abgeführt werden muss, erklärt Thomas Hornung so: Würde der Pegel zu hoch steigen, würden die Keller nass. Vor allem aber könnten sich die Druckverhältnisse und die Fließrichtungen in der Tiefe verändern. Und das würde eine Gefahr für die Heilquellen bedeuten.
Ein paar Meter weiter entnehmen der Statiker Dr. Heinz Doll vom TÜV Rheinland und seine Mitarbeiter Bohrkerne aus dem alten Kanal.
Diese Bohrkerne aus Mörtel und Klinkerstein werden anschließend in einer Baustoff-Prüfstelle bei Fulda untersucht. Das liefert Werte für die statischen Berechnungen für die Einbauten in den alten Kanal, der ja erhalten bleibt und mit Wanne und Rohr "nur" neue Innereien erhält.
Trotz all dieser Fragen und weiterer Untersuchungen, die noch laufen, hofft die Stadt, schon im kommenden Jahr mit der Kanalsanierung in der Innenstadt beginnen zu können.
Alle alte Kamellen
Seit über 5 fünf jahren redet man von der Erneuerung der Fußgängerzone und immer wieder findet man irgendetwas um es zu verzögern. Die Stadt soll sich eine Firma nehmen, die sich damit auskennt. Immer wieder Proben entnehmen bis es passt??
Im nächsten Jahr gibt es bestimmt wieder eine neuere Methode der Bodenproben und man kann wieder ein Jahr anhängen. Hätte man vor drei Jahren mit dem damaligen Wissensstand angefangen, wer die Fußgängerzone schon fertig oder das Heilwasser wäre im Eimer. Kann aber auch heute 2015 passieren.
Tipp!
Richtige Firmen nehmen, anfangen, fertig!! Das jetzige Zenario ist einfach nur lachhaft.