Ein Piepton rettet Leben

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Damit der Alarm nicht im Nebenraum nicht unerhört bleibt: Rauchmelder können mit einem Funkmodul ausgestattet werden. Fotos: Robert Huger
Damit der Alarm nicht im Nebenraum nicht unerhört bleibt: Rauchmelder können mit einem Funkmodul ausgestattet werden.  Fotos: Robert Huger
Matthias Amhrein montiert einen Rauchmelder binnen Sekunden. Foto: Huger
Matthias Amhrein montiert einen Rauchmelder binnen Sekunden. Foto: Huger
 

Die Montage von Rauchmeldern ist heutzutage kinderleicht. Doch bei der Platzierung gibt es einige Regeln zu beachten. Laut Gesetz sind mehrere anzubringen.

Hohe Flammen lodern auf einem Hausdach. Davor wird ein Bewohner zu einem Krankenwagen getragen. Er hustet und keucht. Diagnose: Rauchvergiftung. Solche Szenen spielen sich öfter bei Feuerwehreinsätzen ab. Dabei kann das Schlimmste durch kleine weiße Helfer verhindert werden.
Ein Folie abziehen, Magnetplatte an die Decke kleben, Vorrichtung anhängen: So einfach ist es heutzutage einen Rauchmelder anzubringen - und damit Leben zu retten.
"Der Rauch ist das schlimmste bei einem Brand, denn der ist giftig", sagt Kreisbrandmeister Michael Kiesel. Er leistet das ganze Jahr über Präventionsarbeit in Betrieben, Schulen und Kindergärten.
Fehlmeldungen bei Rauchmeldern sind eher selten. "Das kommt fast nicht vor", sagt Michael Kiesel. Damit die Rauchmelder auch über mehrere Jahre in Betrieb bleiben können, sollten Neun-Volt-Batterien mit zehnjähriger Lebensdauer benutzt werden. Bei vielen Geräten sind diese bereits fest eingebaut, da sie nach zehn Jahren ohnehin ausgetauscht werden sollten. Der Rauchmelder piepst aber auf jeden Fall, bevor die Batterie sich vollständig entladen hat. Und das einige Tage lang. "Damit die Leute es auch noch mitbekommen, wenn sie aus dem Urlaub wiederkommen", sagt Michael Kiesel.

Gesetzlich vorgeschrieben

Laut Artikel 46 der Bayerischen Bauordnung sind Rauchmelder seit dem 1. Januar 2013 für Neubauten verpflichtend. Für Bestandsbauten gibt es eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2017. Spätestens dann muss nachgerüstet werden. Die Wartung der Rauchmelder ist Aufgabe der jeweilige Nutzer. Es sei denn, der Vermieter übernimmt dies. Mindestens je ein Gerät muss in Schlafzimmer, Kinderzimmer und allen Fluren angebracht werden, die an einen Aufenthaltsraum grenzen.
Matthias Amrhein, Experte für Rauchwarnmelder, rät jedoch, auch darüber hinaus Rauchmelder anzubringen: "Man sollte in jedem Aufenthaltsraum einen Melder anbringen." Ab einer Flurlänge von 7,5 Meter und je nach Verwinkelung der Wohnung müssten sowieso mehrere Rauchmelder in den Räumen verteilt werden.

Fehler bei der Montage

Auch wenn die Installation der Geräte heute kinderleicht ist, muss doch so manches beachtet werden. "Manchmal sind sie falsch montiert", sagt Matthias Amrhein, "zum Beispiel werden die Rauchmelder entweder in den Ecken oder an den Wänden fixiert." Weiter müsse darauf geachtet werden, dass der Melder nicht von einem Schrank verdeckt wird. Zudem gebe es oft nicht die benötigte Menge an Rauchmeldern in den Wohnräumen. "Das ist für mich nur schwer zu erklären", sagt Matthias Amrhein. Viele Menschen störten sich wohl an der Optik. Andere stören sich am Preis.
"Doch bei Rauchmeldern sollte nicht gespart werden", sagt Amrhein. "Ich würde von einem Baumarkt-Melder für zehn Euro abraten." Wichtig sei in jedem Fall, darauf zu achten, dass das Gerät TÜV geprüft ist. Bei größeren Wohnungen sei die Vernetzung der einzelnen Melder wichtig. Dafür gibt es Geräte mit integrierter Funkvorrichtung. Allerdings kann jeder Rauchmelder mit einem Funkmodul ausgestattet werden. Matthias Amrhein sieht auch in Küchenräumen kein Problem bei der Anbringung von Rauchmeldern. Denn schließlich gebe es Geräte, die nur die Hitze messen (Hitzewarnmelder). Weitere Varianten sind Gasmelder und Kohlenmonoxidwarnmelder. Letztere kommen in Räumen mit einer Festbrennstoffquelle, also einem Kamin, einer Pelletheizung oder Ähnlichem, zum Einsatz.
Auch für Gehörlose gibt es Warnmöglichkeiten. Sie werden durch Stroposkopblitze und intensive Vibrationen unter dem Kopfkissen geweckt. Die Kosten dieser etwas teureren Rauchmelder werden von den Krankenkassen übernommen.