Diskussionen über den Ausstellungspavillon in Sandberg

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Das Modell vom Architekturbüro Gerber, Werneck, zeigt wie der Ausstellungspavillon sich künftig in das Sandberger Ortsbild einfügen könnte. (Foto: Architekturbüro Gerber)
Das Modell vom Architekturbüro Gerber, Werneck, zeigt wie der Ausstellungspavillon sich künftig in das Sandberger Ortsbild einfügen könnte. (Foto: Architekturbüro Gerber)
Die alte Schule in Sandberg soll abgerissen werden. An ihrer Stelle wird der Ausstellungspavillon des Projektes Schnitz-Stand-Ort-Rhön entstehen. (Foto: Eckert)
Die alte Schule in Sandberg soll abgerissen werden. An ihrer Stelle wird der Ausstellungspavillon des Projektes Schnitz-Stand-Ort-Rhön entstehen. (Foto: Eckert)
 

In Sandberg wird ein Ausstellungspavillon geplant, der Touristen in den Ort locken soll. Bei einer Informationsveranstaltung wurde darüber diskutiert. Bürgermeister Detlef Beinhauer kritisierte die Bevölkerung in Sandberg.

Die Informationsversammlung zur Dorferneuerung in Sandberg nutzte Heinz Geis um am geplanten Ausstellungspavillon im Rahmen des Projektes Schnitz-Stand-Ort-Rhön Kritik zu üben. "Das passt nicht nach Sandberg", befand er und wollte über die Kosten informiert werden, vor allem aber interessierten ihn die Folgekosten, was im Pavillon ausgestellt werde und was Sandberg denn überhaupt davon habe.

Die Gelder der Gemeinde seien wo anders besser einzusetzen, meinte
Geis: "Wir planen das nicht, weil uns die Langeweile plagt", sagte Bürgermeister Beinhauer. Es gehe mit dem Ausstellungspavillon im Rahmen des Kooperationsprojektes Schnitz-Stand-Ort-Rhön darum, an die Tradition der Bildhauerei in Sandberg zu erinnern und diese zu bewahren. Sandberg sei Bestandteil der Kooperation mit Bad Kissingen, Bischofsheim und Oberelsbach. Wenn Sandberg da nun aussteige, dann sei das ein Rückschritt. "Dann wird weiterhin an uns vorbei gefahren und wir können uns auf die Schulter klopfen und sagen: wir haben was gekonnt." Laut Kostenschätzung werden die Gesamtkosten mit 340.874 Euro beziffert, der Zuschuss über LEADER beträgt 143.224 Euro, der Landkreis-Zuschuss 30.000 Euro, der Zuschuss des Bezirks ebenfalls 30.000 Euro, sodass die Gemeinde Sandberg Eigenmittel in Höhe von 137.650 Euro aufbringen muss.

Geplant sei ein Ausstellungsraum, ein Lagerraum und eine öffentliche WC-Anlage. Die Gemeinde habe kaum Folgekosten, außer Reinigung und tägliches Öffnen und Schließen. "Es ist ein Projekt um den Tourismus anzukrubeln", machte Beinhauer deutlich. Durch die Dorferneuerung und den Schnitz-Stand-Ort habe Sandberg die Möglichkeit wirklich etwas zu bewegen. Alleine wäre die Gemeinde dazu nicht in der Lage gewesen. "Wir müssen froh sein", betonte er mehrfach. Zumal weder Dorfplatz noch Ausstellungspavillon direkt auf die Bürger umgelegt werden. "In meinen 13 Jahren als Bürgermeister habe ich gelernt, dass es schlimm ist, wenn man etwas für die Bürger machen will, was sie nichts kostet." Beinhauer verwies auf die Nachbarkommunen, in denen große Projekte umgesetzt werden, ohne, dass die Bevölkerung sich dagegen stelle. "Andere Gemeinden freuen sich, wenn etwas getan wird. Nur in Sandberg ist das anders." "Wir wollen keine Kosten, die unsinnig sind und nichts für die Zukunft bringen", sagte Heinz Geis. Aufgrund des Ausstellungspavillon werde keine Touristenschwemme nach Sandberg kommen. "Auf den Dorfplatz freuen wir uns, aber nicht auf das Gebäude, das in dieser Form nicht nach Sandberg passt." Claus Kleinhenz verwies auf die Möglichkeit im Arbeitskreis an dem Thema zu arbeiten, jeder Bürger sei hierzu eingeladen. "Nicht von vornherein dagegen argumentieren", bat er.
Auf die Sandberger Tradition der Holzschnitzerei verwies Herbert Holzheimer. "Das ist eine Besonderheit, die Sandberg hat, um die sollten alle Sandberger froh sein." Früher wurde in 60 Häusern in Sandberg geschnitzt, heute in keinem einzigen mehr. An diese Tradition zu erinnern, sei wichtig. "Es ist nicht zu begreifen, dass so wenig mitgearbeitet wird." Über die Gestaltung des Gebäudes sei er auch nicht glücklich, doch für Sandberg sei das Projekt insgesamt eine Bereicherung.

Auch Joachim Bühner empfand es den bisherigen Bemühungen des Arbeitskreis gegenüber als unfair, jetzt über das Ausstellungsgebäude zu diskutieren. "Jeder Bürger hatte die Möglichkeit, sich im Arbeitskreis zu beteiligen. Es ist heute nicht fair zu sagen, das wollen die Bürger nicht." Architekt Benedikt Gerber erklärte die Hintergründe zur Gestaltung des Ausstellungspavillon. Das Gebäude sei von der Grundform her ein fränkisches Haus, das mit dem Giebel zur Straße stehe. Allerdings sei der Giebel verglast, um reinschauen zu können. In der Mitte befinde sich der Ausstellungsraum. Zirka 70 Quadratmeter seien nötig, um eine ansprechende Ausstellung konzipieren zu können.

Aufgrund des Grundstückszuschnitt und da die Schulstraße verbreitert werden soll, ergebe sich der längliche Raumzuschnitt des Gebäudes. "Wenn es quadratischer wird, dann wird die Straße zu eng. Das Gebäude ist an das Grundstück angepasst."