Der Wiederaufbau in Bad Kissingen beginnt schon bald

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Dort fing das Feuer an: Oberbürgermeister Kay Blankenburg (rechts) und Projektmanager Alfred Jutt.
Dort fing das Feuer an: Oberbürgermeister Kay Blankenburg (rechts) und Projektmanager Alfred Jutt.
So sieht es nach einem verheerenden Brand aus. Foto: Bartl
So sieht es nach einem verheerenden Brand aus.  Foto: Bartl
 
Nach 35 Sekunden hatte sich die Flamme bei einem Versuch durch das Styropor gefressen, dann ging sie aus, sagt Andreas Wiedamann.
Nach 35 Sekunden hatte sich die Flamme bei einem Versuch durch das Styropor gefressen, dann ging sie aus, sagt Andreas Wiedamann.
 
Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Michael Schröder von der Hausverwaltung.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Michael Schröder von der Hausverwaltung.
 
Totalschaden. Viele Neugierige machten sich selbst ein Bild vom Brandort.
Totalschaden. Viele Neugierige machten sich selbst ein Bild vom Brandort.
 
 
Da hilft nur noch ein Abriss...
Da hilft nur noch ein Abriss...
 
Das war einmal ein Schaltkasten.
Das war einmal ein Schaltkasten.
 
Die Dachziegel kommen erst in einigen Wochen zum Einsatz.
Die Dachziegel kommen erst in einigen Wochen zum Einsatz.
 
Wasserschaden
Wasserschaden
 

Die Ursache des Feuers in einem früheren US-Wohnblock in BadKissingen steht fest. Projektmanager Alfred Jutt spricht von einer "Verkettung unglücklicher Umstände". Im Spätsommer sollen die Mieter einziehen können.

Alfred Jutt, als Projektmanager bei der Schaible Immobilien GmbH (Rastatt) zuständig für die vier Wohnblocks des Unternehmens in der früheren US-Siedlung, und Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) sind sich einig: "Am wichtigsten ist, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist, dass keiner verletzt wurde", als vor zwei Wochen das Dachgeschoss eines Hauses ein Raub der Flammen wurde.

Jetzt blickt Jutt nach vorne: Die Aufräumungsarbeiten und Reparaturen sollen beginnen. In der kommenden Woche werden die Reste des zerstörten Dachs abgetragen. Sie machen Platz für eine neue Konstruktion.
Jutt sagte, die Höhe des Schadens stehe noch nicht genau fest, sie betrage wohl rund eine Million Euro. Die Polizei war von 700.000 Euro ausgegangen.

Parkett und Estrich müssen raus

Die Wohnungen waren fast bezugsfertig. Das Parkett war abgeschliffen und zum Versiegeln vorbereitet, die Wände sind verspachtelt, neue Heizkörper, Fenster und Steckdosen sind montiert. In den Untergeschossen sieht man kaum Beschädigungen. Dennoch: Das Parkett und der Estrich wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen und müssen erneuert werden.

Der Schaden durch das Löschwasser ist relativ gering: Es konnte nicht unter die Dachziegel gespritzt werden, weil die mit Klemmen gesichert waren. Das meiste lief daher außen oder über die Heizungsschächte ab.
Ein anderes Bild zeigt sich im verrußten Dachgeschoss: Das wurde total zerstört und muss komplett neu aufgebaut werden.

Jutt sieht das ganz entspannt: "Wir sind Profis und entsprechend versichert, und die Dachdeckerfirma auch". Die betroffenen Assekuranzen würden sich einig werden, meint er.
Auch künftig will er auf die bewährten Unternehmen aus der Region setzen. Denn mit deren Arbeit sei er sehr zufrieden.

Balkone schmolzen weg

Der Block sei komplett vermietet, im Mai sollte Einzug sein. Bis auf zwei Parteien habe man alle untergebracht, sagt Jutt. Er hofft, dass die Wohnungen ab August genutzt werden können, "wenn alles glatt läuft".

Auch die Schadensursache stehe nun fest, Sachverständige seien hinzugezogen worden. Nach ihrer Ansicht ist das Feuer entstanden, weil sich bei Schweißarbeiten mit offener Flamme im Dachgeschoss Gas gebildet und im Spitzgiebel gesammelt hat. Es habe schon zwei, drei Stunden geschwelt, bevor der Brand überhaupt gegen 16 Uhr bemerkt worden ist.

Er konnte sich ungehemmt ausbreiten, weil es keine Schutzmauern gegeben hat. Bei Temperaturen von über 1000 Grad, sagt Hausverwalter Michael Schröder, seien Teile der Balkone geschmolzen. Geschmolzen ist auch das großzügig verbaute Dämmmaterial. Entgegen früherer Vermutungen hat sich das Styropor nicht entzündet. Bei einem Versucht hatte sich zwar die Flamme in wenigen Sekunden durch 14 Zentimeter dicken Kunststoffschaum geschmolzen, doch dann ist sie von alleine wieder ausgegangen, sagt Andreas Wiedamann, der Inhaber der gleichnamigen Dachdeckerfirma.

Die Schaible GmbH will übrigens ihr Engagement in Bad Kissingen ausweiten. Sie werde mitbieten, wenn die vier verbliebenen früheren US-Blocks verkauft werden, sagte Jutt. Die Ausschreibung sei im Frühjahr geplant.