Der Kurgarten tanzt kubanisch zur Summer-Time

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El Nene strahlt kubanische Lebensfreude aus. Fotos: Werner Vogel
El Nene strahlt kubanische Lebensfreude aus. Fotos: Werner Vogel
Der Rhythmus reißt einfach mit. Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Der Rhythmus reißt einfach mit. Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
El Nene bei der Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
El Nene bei der Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
Summer-Time im Kurgarten in Bad Kissingen. Foto: Werner Vogel
 

Heiße Rhythmen von "Son del Nene" halten beim "Kissinger Summer Time im Kurgarten" die Fans lateinamerikanischer Musik nicht lange auf den Plätzen.

Schon bei den ersten Klängen wird mit dem Fuß gewippt. Spätestens wenn "El Nene" mit einem kleinen Hüftwackler andeutet, dass auch getanzt werden kann, probieren die Ersten aus, was sie in den Tanzstunden gelernt haben: Salsa, Rumba und Samba. Nach drei Liedern wiegt sich das ganze Publikum im Rhythmus und immer mehr strömen auf die Tanzfläche. Es ist Summertime im Bad Kissinger Kurgarten.
Aber nicht nur die Musik, auch das Ambiente ist dazu sehr einladend. Zwischen Blumenbeeten sitzen, beschirmt von den Linden des Parks, mit Lichtern auf dem Tisch, einen Silvaner aus Ramsthal, oder einen kühlen Aperol im Glas ... das macht Laune, zumal das Kurgartencafé auch mehr als die übliche Festival Bratwurst zu bieten hat. Dazu richtig gute Musik. Das hat schon was! So ist Summer Time im Kurgarten gedacht.


Nur wer da war, verpasst nichts

Der kühle Tag hat den einen oder anderen abgehalten, sich im Freien zu vergnügen, aber der milde Abend versöhnt. Die dicken Jacken werden ausgezogen, der Regenschirm bleibt zu. Diejenigen, die wegen des Wetters zu Hause gebliebenen haben echt was verpasst.


Unvergleichlicher Rhythmus

"Das ist der Rhythmus, wo man immer mit muss", sang einst Stephan Remmler. Das schaffte El Nene und seine Band bei der "Summer Time" schon beim zweiten "Son", wie die Lieder in Kuba heißen. Was damals bei der neuen deutschen Welle eher bemüht auf das Schlagzeug getrommelt wurde, das ist in Kuba Ausdruck der Lebensfreude, da schwingt der ganze Körper, da reißt die Stimme mit, tanzen die Finger auf den Congas, vibrieren die Gitarren, jauchzt die Trompete, da gibt's nur eins: vorwärts im Rhythmus. Elegant, heißblütig, hingebungsvoll und gekonnt.


Auf einem eigenen Weg

Nein, El Nene gehörte nicht zu den "Leyendas de Cuba", den würdigen alten Herren aus dem "Buena Vista Social Club", die kubanischen Legenden mit dem unvergleichlichen Rhythmusgefühl, die es im fortgeschrittenen Alter zu Weltruhm gebracht haben. Nein, El Nene ist auch nicht die jüngere Version des Ibrahim Ferrer, obwohl er tatsächlich an ihn erinnert. Gut, er war mit ihm auf Welttournee und hat sicher viel von seinem berühmten Musikerkollegen gelernt, aber Pedro Lugo Martinez, wie El Nene mit bürgerlichem Namen heißt, ist längst auf seinem eigenen Weg . Er hat in Wim Wenders Kultfilm "Musica Cubana - The Sons of Buena Vista" eine der musikalischen Hauptrollen gespielt, ist weltweit erfolgreich und hat einen Latin Grammy abgeräumt.


Auf den Spuren der Legenden

Er ist Repräsentant der nächsten Generation jener Musiker aus Cuba, die Reisen auf die Zuckerrohrinsel so populär gemacht haben, die ihre traditionelle Musik - den "Son Cubano" - leben und in die Welt tragen. El Nene hat das Zeug, in die ganz großen Fußstapfen eines Compay Segundo und ja, eines Ibrahim Ferrer zu treten. Mit klarer, weniger Afro- denn mehr kubanischer Stimme, zeigt der smarte Sänger mit der Kappe bei den Sons wie "Me voy contino" und "Felize recuerdo" bei denen die Trommelrhythmen den Ton angeben, seine feurig revolutionäre Seite.


El Nene spielt mit der Stimme

Bei "Lagrimas de Amor" und vor allem beim herzzerreißenden "Fiebre de ti" ist er der melancholische kubanische Farmer. Da erleben die Zuhörer, wie er mit seiner Stimme spielen kann, wie er die Töne nachschwingen und verhallen lässt, die dabei doch präsent bleiben. Erst Gänsehautfeeling und dann Jubelstürme gibt's dafür. Auch für den Gitarristen Eduardo Acosta und Yoendry Ferrer, der die Congas so überaus virtuos beherrscht. Überhaupt ist die Begleitband "Son del Nene" fast gleichberechtigter Teil der kubanischen Musikshow.
Ein dickes Ausrufezeichen verdient sich Felix Martinez, der mit seiner Trompete unentwegt jazziges Kubafeeling verbreitet. Das ganze Ensemble steht nie still, mit ihrer geschmeidigen Art sich im Rhythmus zu bewegen, strahlen sie jede Sekunde karibische Daseinsfreude und kubanisches Lebensgefühl aus.


Besucher: Zugabe!

Marina Neidner, eifrige Tänzerin aus Emden, wiegt sich mit erhobenen Händen im Takt und stimmt dann in den Chor der "Zugabe" Rufer ein: "Wer von dieser Musik nicht angesteckt wird, ist selber schuld", meint sie und geht nicht eher von der Tanzfläche bis auch der letzte Ton der Zugaben verklungen ist. Jens Behr aus Königshofen stellt beim Hinausgehen fest: "Toll, da haben nur die großen Strohhüte, amerikanische Straßenkreuzer und kubanischer Zigarrenduft gefehlt".