Am Montag, 1. Juli, eröffnet Katalin Pánczél in Premich ihre Allgemeinarzt-Praxis. Die Ungarin ist es gewohnt, viel zu fahren.
Deutsche Patienten sind für Dr. Katalin Pánczél nichts Neues. In fast 25 Jahren Berufserfahrung hat sie immer wieder Deutsche behandelt. Zuerst in ihrer Heimat in Ungarn, wo sie nach ihrem Medizinstudium, das sie in Szeged absolvierte, in einer Hausarztpraxis am Plattensee arbeitete. Rund 20 Jahre lang war sie in Siófok, einer Stadt an Ungarns größtem Badesee als Allgemeinärztin tätig. Allerdings räumt Dr. Katalin Pánczél ein, dass "in Ungarn die Situation für Hausärzte sehr schlecht ist und man als Arzt oder Ärztin kaum davon leben kann."
Sehr nett aufgenommen So ging sie vor mehr als drei Jahren nach Bad Kösen in Sachsen-Anhalt und arbeitete dort wiederum als angestellte Ärztin in einem medizinischen Vorsorgezentrum. Da das Unternehmen mehrere Praxen in verschiedenen Orten betrieb, war dies auch immer mit viel Fahrerei verbunden, erzählt Katalin Pánczél.
Als sie in einem Fachblatt die Stellenbeschreibung für Burkardroth gesehen habe, habe sie sofort Kontakt mit Bürgermeister Waldemar Bug aufgenommen. Und so wird nun seit Februar die Eröffnung organisiert. Wie Katalin Pánczél berichtet, habe sich nicht nur der Markt Burkardroth große Mühe gegeben, wieder einen Arzt oder eine Ärztin zu finden, sondern sie erfuhr auch viel persönliche Hilfe von der Gemeinde und von den Bewohnern. Und so stand für sie schnell fest, dass der Markt Burkardroth für sie zur zweiten Heimat wird.
In Premich hat sie eine ehemalige, schon seit längerem leer stehende Arztpraxis samt Wohnhaus gekauft und ist zusammen mit ihrem Mann ("Ich bin ihr Mann und Hausmeister") seit Monaten am Renovieren und Einrichten der neuen Praxis. Zwei ausgebildete Arzthelferinnen werden zur Zeit noch in die modernste Technik eingewiesen, die Frau Panczél für ihre Praxis benötigt. Förderung dafür gab es von der Gemeinde und vom Bayerischen Ministerium für Umwelt und Gesundheit.
Überhaupt ist sie begeistert davon, "dass die Leute hier etwas machen, dass ein Hausarzt kommt und hier praktiziert". So setzt sie große Hoffnungen in die neue Praxis, die mit dem Einstieg in die Selbstständigkeit auch für sie und die Familie einen neuen Lebensabschnitt bedeutet. Ihr Sohn studiert derzeit noch in Ungarn, wird aber wahrscheinlich auch zur offiziellen Eröffnung der Praxisräume an diesem Freitag kommen, erzählt sie.
Ab Montag, 1. Juli, steht dann die Hausarztpraxis in Premich am Eichelhof 3 für alle Patienten offen. Und wenn alles klappt, wird Katalin Pánczél ab dem kommenden Jahr auch offiziell Bereitschaftsdienste übernehmen.