Etliche Eltingshäuser unterstützen eine Initiative, die sich gegen den Schwerlastverkehr zur Wehr setzen möchte. Die Umgehungsstraße, die der Landkreis plant, halten sie für eine gute Lösung.
"Wir sind nicht gegen, sondern für etwas", sagt Andreas Kukuk. Er ist der Sprecher der Bürgerinitiative "Menschen statt Verkehr" in Eltingshausen. In einer öffentlichen Versammlung haben die Mitglieder jetzt Rückenwind erhalten. Im Gemeindesaal Eltingshausen hatten rund 150 Bürger vorbeigeschaut und ihre Zustimmung signalisiert.
"Das war für uns Legitimation und Motivation zugleich", erklärt Kukuk. "Wir wollen alle Bürger Eltingshausens mitnehmen, eventuelle Bedenken durch Aufklärung und Transparenz beseitigen." Die Inititalzündung für das Engagement hatte Udo Markert gelegt, erinnert sich Kukuk. Und immer wieder habe es Bürger gegeben, die der festen Überzeugung waren, dass etwas in Sachen Schwerlastverkehr in Eltingshausen geschehen müsse. So folgte ein erstes Treffen möglicher Beteiligter im Oktober. Schon am 20.
November war die Idee verfestigt worden, sich zu dieser Bürgerinitiative zusammenzuschließen. Jetzt gehören zum Kreis der Organisatoren zwischen 15 und 20 Personen, wie Kukuk schätzt.
Fünf Ziele haben sie formuliert: Der Schwerlastverkehr soll raus aus Eltingshausen, es soll einen sicheren Schul- und Kindergartenweg geben, die Fein-staubbelastung soll reduziert werden, Gehwege und Straßen möchte man in gutem Zustand erhalten, und der Ortskern soll lebenswert gestaltet werden.
Niemandem soll ein Nachteil entstehen "Wichtig war uns zunächst einmal, auf unsere Sache aufmerksam zu machen." Wie die Ideen umgesetzt werden sollen, werde nun geklärt. Eine Möglichkeit gebe es bereits. Eltingshausen könne eine Umgehung erhalten. Der Landkreis sei in der Planungsphase für die "Eltingshäuser Spange", wie Kukuk die Umfahrung bezeichnet.
Geplant ist sie von der ehemaligen B19 kommend, rechts in einem weiten Bogen an Eltingshausen vorbei, um dann oberhalb des Umspannwerks wieder in die KG6 in Richtung Reiterswiesen zu münden. Mit einem Kreisverkehr soll die Straße hoch zum Sportplatz, Richtung Ramsthal, angebunden werden.
Bei den Planungen wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative mitreden. Der Grund: Niemandem unter den Bürgern Eltingshausen soll ein Nachteil durch die neue Umfahrung entstehen. Kukuk denkt etwa an die Landwirte, die für die neue Straßenführung Grund verkaufen müssten. Nur wenn alle Grundstückseigentümer und Pächter landwirtschaftlicher Flächen mitspielen, können die Pläne nach Ansicht der Bürgerinitiative umgesetzt werden.
Öffentlichwirksame Aktionen der Bürgerinitiative sollen in der nächsten Zeit folgen, ist Kukuk überzeugt.
Verraten möchte er aber noch nicht, woran genau gedacht ist. Von Unterschriftenaktionen, Informationsständen und -schreiben sowie Demonstrationen bis hin zu Straßenblockaden sei jedenfalls einiges denkbar. Zu einem nächsten Treffen wird der Organisationskreis der Bürgerinitiative schon in der nächsten Woche zusammenkommen.